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Steiner selbstbewusst: Haas nicht dabei, um Letzter werden

Gene Haas und Günther Steiner verfolgen ihr Projekt weiterhin zielstrebig: Nur in der Formel 1 dabei zu sein ist den Amerikanern nicht genug

(Motorsport-Total.com) - Das Haas-Team bewegt sich weiter in Richtung des ersten Formel-1-Debüts eines Teams seit sechs Jahren. Teamchef Günther Steiner und Teambesitzer Gene Haas wollen richtig machen, woran andere amerikanische Unterfangen wie USF1 gescheitert sind. In den USA wird das Projekt von Experten verfolgt und bislang fallen die Noten gut aus. Aus Europa hingegen weht Gegenwind, so meldete Prodrive-Boss David Richards unlängst Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Haas-Projekts an.

Titel-Bild zur News: Gene Haas

Gene Haas will schon in der ersten Saison nicht nur in der Formel 1 mitrollen Zoom

"Ich möchte nicht arrogant klingen, aber wir werden nicht glücklich ein, wenn wir Letzte werden sollten", posaunt Steiner gegenüber 'USA Today'. "Einfach nur teilzunehmen ist nicht, was Gene oder das Team tun wollen." Die Grundlagen dafür wurden bereits gelegt: Eine enge Kooperation mit Ferrari soll die Konkurrenzfähigkeit des neuen Teams von Anfang an sicherstellen.

Motorsportmarketing-Experte Zak Brown bescheinigt Haas ebenfalls bei 'USA Today' eine bisher gute Arbeit. "Ich denke, bislang macht er alles richtig", sagt der 44-Jährige, der selbst jahrelang professionell Motorsport betrieben hat und nun eine Marketing-Firma besitzt. "Natürlich haben wir das Produkt noch nicht auf der Strecke gesehen, aber sein Zusammengehen mit Ferrari war gut, Grosjean zu holen war ein exzellenter Schachzug und Günther Steiner hat viel Erfahrung. Sie packen die Dinge richtig gut an."

Brown mahnt trotzdem die amerikanische Öffentlichkeit, zu schnell zu viel von dem Projekt zu erwarten: "Wie bei allen neuen Teams wird es Zeit benötigen, aber ich denke, er wird sich respektabel schlagen. Ich denke, es wird gut für die Formel 1 in Nordamerika." Obwohl sich auch Haas nicht mit Kampfansagen zurückhält, gefällt es Brown, dass keine unrealistischen Ziele gesetzt werden: "Sie lassen sich nicht auf wagemutige und dreiste Behauptungen ein wie damals BAR, die sagten, sie würden ihr erstes Rennen gewinnen." Craig Pollock wurde in der Saison 1999 erst einmal tüchtig mit reichlich Ausfällen geerdet.

Haas selbst hat sich das Ziel gesetzt, zu zeigen, dass das Team, das über drei Standorte verteilt ist, logistisch in der Lage sei, an jedem Rennen teilzunehmen und wenn möglich Punkte zu sammeln. Von Bernie Ecclestone, den er in den vergangenen drei Jahren häufig angetroffen hat, hat er eine hohe Meinung und beschreibt ihn als "Ziehvater der Formel 1". Auch er selbst hat seine Erfahrungen mit dem Milliardär gemacht: "Ich denke, er hat seine eigene Agenda und definitiv keine Angst davor, seine Meinung kundzutun. Er kann damit eine ganze Menge Leute verängstigen. Auch uns hat er ein bisschen Angst eingejagt."