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Singapur-Grand-Prix weiterhin von Smog bedroht

Durch Rodungsbrände in Indonesien hängt eine dichte Dunstwolke über der Singapur - Renn-Organisatoren sehen noch keine Veranlassung für Programmänderungen

(Motorsport-Total.com) - Ein Rennen bei Nacht, tropische Temperaturen, monsunartige Regenfälle: Für seine Extremsituationen ist der Grand Prix von Singapur bekannt. Doch der 13. Grand Prix der Formel-1-Saison 2015 wird von noch extremeren Bedingungen bedroht. Aus Indonesien weht dichter Rauch über den südostasiatischen Stadtstaat, der dem Renngeschehen einen Strich durch die Rechnung machen könnte.

Titel-Bild zur News: Singapur

Dicke Luft in Singapur: Verzieht sich der Rauch noch rechtzeitig? Zoom

Die Renn-Organisatoren halten eine Änderung im Programm oder gar eine Absage des Grand-Prix-Wochenendes noch nicht für nötig, stehen aber im ständigen Kontakt mit den Umweltbehörden. Diese informieren mehrmals am Tag über den Grad der Luftverschmutzung. Selbst wenn der Feinstaub den Protagonisten und Zuschauern zuzumuten ist, birgt der Nebel jedoch Probleme.

In einer Pressemitteilung der Grand-Prix-Organisatoren Singapurs heißt es: "Aufgrund des derzeitigen PSI-Levels (Pollutant Standards Index, der Parameter für den Feinstaub in der Luft; Anm. d. Red.) gibt es keine Absicht, den Ablauf des Renn- und Unterhaltungs-Programms zu ändern. Die Smog-Situation ändert sich stündlich und es ist daher nicht möglich vorauszusagen, wie sich das PSI-Level am Wochenende entwickeln wird."

Die Umweltbehörde informiert auch über ihren Twitter-Account regelmäßig über den Stand der Dinge. Am Montagabend wurde dabei ein PSI von 223 gemessen, was laut Tabelle bereits als "sehr ungesund" gekennzeichnet ist und in der zweithöchsten Gefährlichkeitsstufe eingeordnet wird. In Nachbarländern wie Malaysia wurden am Dienstag bereits Schulen geschlossen. Zahlreiche Flüge wurden umgeleitet, verschoben oder gestrichen. Die Tageswerte am Dienstag lagen zwischen 100 und 150 PSI (auch bereits als gesundheitsgefährdend eingestuft).

Es sind illegale Rodungsbrände indonesischer Bauern, die das derzeitige Chaos in Singapur nicht zum ersten Mal auslösen. Die sonst so eindrucksvolle Skyline der schnell wachsenden Industriestadt ist in grauen Nebel gehüllt, viele Einheimische nur mit Schutzmasken vor dem giftigen Rauch geschützt. Vor Ort hofft man, dass die landestypisch starken Regenfälle und Wind die Luft aufklaren.

Die Formel 1 wurde schon in der Vergangenheit von starkem Nebel behindert. Bei solch schlechten Sichtverhältnissen kann der Rettungshubschrauber nicht starten, was 2013 sowohl in Indien, als auch in den USA zu Verzögerungen geführt hatte. Sollte dies auch in Singapur der Fall sein, kann allein deswegen die Sicherheit des Renngeschehens auf dem Straßenkurs nicht gewährleistet werden. Von offizieller Seite der FIA gab es noch kein Statement zu den Bedingungen.