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"Sie müssen Franz überleben": Worauf es Red Bull bei der Fahrerwahl ankommt

Welche Kriterien Christian Horner bei der Red-Bull-Fahrerwahl stellt und inwiefern ein Neuling für Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost "innovativ" sein muss

(Motorsport-Total.com) - Pierre Gasly hat es nach nur einem Jahr in der Formel 1 geschafft, beim Topteam von Red Bull ein Cockpit zu bekommen. Doch welche Kriterien muss ein Red-Bull-Pilot eigentlich erfüllen? "Für uns ist das ganz einfach", meint Teamchef Christian Horner. "Wir senden unsere Youngster zu Franz Tost. Wenn sie sein 365-tägiges Trainingsprogramm überleben und das positiv abschließen, dann haben sie bei Red Bull eine Chance. Wir sind also Franz für die Ausbildung sehr dankbar. Sie hat sich über die Jahre als erfolgreich erwiesen."

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Franz Tost

Christian Horner verlässt sich bei der Fahrerwahl ganz auf Franz Tost Zoom

Tatsächlich sind über die Jahre nach dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel auch Daniel Ricciardo und Max Verstappen über Toro Rosso zum A-Team gekommen - und auch Renault-Pilot Carlos Sainz hat sein Talent zuerst beim Red-Bull-B-Team gezeigt. Doch worauf schaut eigentlich der von Horner gelobte Toro-Rosso-Teamchef Tost besonders?

"Zuerst braucht ein Fahrer Talent", sagt der Tiroler. "Dann muss er leidenschaftlich sein - und das bedeutet 365 Jahre Formel 1. Er benötigt Disziplin und muss - so nenne ich es - innovativ sein." Was Tost damit meint? "Er muss darüber nachdenken, wie er sich am besten verbessern kann."

Abgesehen davon müsse auch die Integration ins Team funktionieren: "Bei einem jungen, unerfahrenen Fahrer muss sich das Team viel mehr um ihn und um seine Ernährung, seine physische Vorbereitung, die Simulatorarbeit und all die technischen Dinge kümmern."

Einen Teil davon könne man bereits in den Wintermonaten vor dem Saisonstart erledigen: "Da ist ein junger Fahrer sehr oft bei uns in der Fabrik, setzt sich mit den Ingenieuren zusammen und bespricht all die Dinge, die für das Set-up des Autos und den Umgang mit der Antriebseinheit am Lenkrad wichtig sind."

Der Arbeitsaufwand sei für einen Formel-1-Aufsteiger beträchtlich, sagt der Österreicher, der selbst selten vor Anbruch der Dunkelheit sein Büro verlässt. "Deswegen muss sich ein Fahrer zu 100 Prozent der Sache verschreiben, wenn er es an die Spitze schaffen will."

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