Rosberg "sehr zufrieden" mit Punktsieg gegen Schumacher

Nico Rosberg freut sich darüber, Teamkollege Michael Schumacher auf drei Jahre gesehen klar geschlagen zu haben: "Das macht mich sehr happy"

(Motorsport-Total.com) - Betrachtet man ganz nüchtern nur die Zahlen, dann geht Nico Rosberg nach drei Jahren als klarer Sieger aus dem Mercedes-Stallduell gegen Michael Schumacher hervor: Mit 324:191 Punkten, 5:1 Podestplätzen und 39:17 gewonnenen Qualifyings liegt der 27-Jährige schon vor Schumachers Schlussvorstellungen in Austin und Sao Paulo uneinholbar in Führung.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher hinter Nico Rosberg

Nico Rosberg vor Michael Schumacher: So war es drei Jahre lang Zoom

Allerdings hatte Schumacher im zweiten Saisondrittel rund um seinen Podestplatz in Valencia eine starke Phase, und selbst im Qualifying-Duell 2012 steht es ausgeglichen 9:9. Die drückende Dominanz der ersten beiden Jahre ist Rosberg etwas abhanden gekommen, wohingegen sich die meisten Experten darin einig sind, dass Schumacher 2012 die beste Saison seit seiner Rückkehr in die Formel 1 gefahren ist - obwohl sein Punktekonto unter vielen unglücklichen Umständen enorm gelitten hat.

Doch Rosberg misst dieser kleinen Trendwende keine allzu große Bedeutung bei, "weil Michael all die Jahre auf einem sehr hohen Level gefahren ist. Da gibt es sonst nicht viel zu sagen", so der Deutsche im Interview mit 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!). "Michael hatte am Anfang des Jahres mehr Pech, ich danach. Im Qualifying hatte ich zweimal Probleme mit der Technik, in Japan und Korea hatte man mich zweimal schon in der ersten Runde brutal von der Strecke gedrängt."

Es sei also "nichts Besonderes passiert", sagt Rosberg, der nicht findet, dass man wegen einer ausgeglichenen Qualifying-Bilanz gegen den erfolgreichsten Formel-1-Fahrer aller Zeiten Erklärungsbedarf hat. Vielmehr freut er sich über seine positive Gesamtbilanz in den gemeinsamen drei Jahren: "Damit bin ich in der Tat sehr zufrieden. Ich konnte ja damals nicht damit rechnen, dass ich drei Jahre lang die Nase vorne haben könnte. Insofern macht mich das sehr happy."

Aber war nun Nico Rosberg so gut oder Michael Schumacher nicht mehr so stark wie in seiner ersten Karriere? "So eine Frage stelle ich mir nicht", winkt Rosberg ab. "Nochmal: Michael fuhr immer auf Topniveau, ich habe ihn geschlagen. Mit Michael wurde plötzlich der beste Rennfahrer aller Zeiten mein Teamkollege. Ich wusste doch auch nicht, wie dieses Duell ausgehen würde. Ich wusste nur, dass ich Superleistungen bringen würde. Ich bin natürlich unter diesen Umständen mit dem Ergebnis sehr zufrieden."

Aber nur "relativ gesehen", denn hätte man ihm vor dem Wechsel zu Mercedes Ende 2009 einen Sieg in drei Jahren angeboten, hätte Rosberg wahrscheinlich abgelehnt. Insgeheim träumte er davon, im gleichen Zeitraum mindestens einmal Weltmeister zu werden. "Am Ende zählt der Gesamterfolg", erklärt der derzeitige WM-Achte. "Was nützt es einem Fußballspieler, wenn er in einem Spiel drei Tore schießt und seine Mannschaft am Ende doch verliert?"

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