• 11.02.2015 19:43

  • von Jonathan Noble (Haymarket)

Renault warnt vor Kosten der 1.000-PS-Motoren

Renaults Formel-1-Geschäftsführer Cyril Abiteboul würde zwar auch gerne 1.000-PS-Motoren sehen, sorgt sich aber um die möglichen Kosten

(Motorsport-Total.com) - Renault mahnt in den Gesprächen um 1.000-PS-Motoren zur Vorsicht und fürchtet, dass die Kosten dramatisch ansteigen könnten. In der vergangenen Woche gab die Strategiegruppe der Formel 1 grünes Licht für Arbeiten an der weiteren Anhebung der Motorenleistung ab 2017, bei der aktuell eine Grenze von 1.000 PS im Gespräch ist.

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul hebt bezüglich der Motoren mahnend den Finger Zoom

Dabei möchte man aber nicht auf V8-Aggregate zurückgehen. Stattdessen glauben die Teams, dass das Ziel bereits durch Anhebung der Benzindurchflussmenge erreicht werden kann. Doch Renault sorgt sich darum, dass dabei der Kostenfaktor nicht sorgfältig beachtet wurde, da Kundenteams nicht mehr zahlen möchten und die Budgets der Hersteller bereits ausgereizt sind.

Auf seine Gedanken über die 1.000-PS-Motoren angesprochen, deutet Renault-Sport-Geschäftsführer Cyril Abiteboul darauf, dass Finanzen eine große Sorge seien: "Ich persönlich würde es lieben, aber ich brauche jemanden, der dafür bezahlt", sagt er. "Ich höre, dass kleine Teams - also die unabhängigen Teams - nicht bereit sind, den Preis der Power-Unit zu bezahlen. Und gleichzeitig höre ich, dass wir weitere 200 PS oder so hinzufügen sollen. Wie verbindet man also beides?"

"Wenn man jemanden findet, der dafür bezahlen kann, dann würde ich es gerne sehen. Ich würde liebend gerne sehen, dass die aktuellen Autos und die aktuellen Fahrer mit den 1.000 PS zurechtkommen müssen. Allerdings gibt es mit den aktuellen Regularien keinen einfachen und günstigen Weg."


Der neue Renault-Motor für 2015

Obwohl erste Gespräche zwischen den Motorenherstellern den Schluss gebracht haben, dass für die Extrapower nur minimale Veränderungen am Design des aktuellen V6-Turbohybrids vorgenommen werden müssen, glaubt Abiteboul, dass die Kosten dennoch enorm sein werden: "Man muss einige drastische Änderungen vornehmen, besonders bei der Benzinzuteilung - das ist dann etwas komplett anderes."

"Man muss einige Komponenten des Verbrennungsmotors neu dimensionieren, und wenn man das verändern muss, dann muss man auch die Größe der Batterien und der MGU verändern. Man muss die komplette Power-Unit neu designen, daher muss man ein bisschen vorsichtig sein." Demnächst sollen die Gespräche über die neuen Motoren für 2017 weitergehen. Zudem könnte man dafür stimmen, mögliche Ideen beim nächsten Meeting der Formel-1-Kommission am 18. Februar zu genehmigen.