• 02.09.2017 21:42

  • von N. Fischer, R. Zimmermann & O. Karpow

Renault verpokert sich bei Palmer: Intermediates schmieren ab

Renault hatte am Samstag in Monza mit Intermediates schlechte Karten - Schlimmer noch: Mit einem Reifenwechsel versaute man Jolyon Palmers Einzug in Q2

(Motorsport-Total.com) - Renault gilt eigentlich als eines der Teams, das im Regen seine Chance nutzen kann, doch beim nassen Qualifying von Monza erlebten die Franzosen keinen Sahnetag. Jolyon Palmer blieb als 17. bereits im ersten Qualifying-Teil stecken, Nico Hülkenberg kam zumindest noch eine Runde weiter und wurde Zwölfter. Weil man ohnehin Startplatzstrafen auffasst, spielt das Ergebnis heute keine große Rolle, trotzdem hatte man sich mehr erwartet.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Jolyon Palmer hätte seine Runde auf Regenreifen beenden sollen Zoom

Doch vor allem die Pace auf den Intermediate-Reifen stimmte überhaupt nicht. "Auf den Intermediates ging sowohl in Q1 als auch in Q2 gar nichts", hadert Hülkenberg und meint, dass der Renault auf dem Mischreifen "wie auf Schmierseife" lief. Darum konnte man mit der Konkurrenz auch nicht mithalten. "Wir müssen versuchen, das zu verstehen", kann er keine Erklärung liefern. "Aber Fakt ist, dass es bei den Bedingungen für uns eine vertane Chance ist."

Das gilt vor allem für Teamkollege Palmer, dem das Pech weiter an den Füßen klebt. Der Brite sagt, dass er eigentlich komfortabel in Q2 eingezogen wäre, wenn ihn das Team nicht auf seiner schnellsten Runde in die Box gerufen hätte, um von Regenreifen auf Intermediates zu wechseln. Zuvor war Palmer keine richtig gute Runde gelungen, weil er einen Fehler gemacht hätte. Doch dann sei er bereits eine Sekunde schneller gewesen, als man ihn reinholte - weil alle auf Intermediates gingen.

"Wir sind für Intermediates an die Box gekommen, aber ich konnte sie nicht zum Funktionieren bringen", schildert er weiter. "Ich hatte eine Runde, aber bin überall gerutscht. Wir dachten, dass ich noch eine Runde bekommen würde, aber die Karierte Flagge kam. Es ist schade", so Palmers Resümee. Er ist sich sicher: "Wenn ich auf Full-Wets geblieben wäre, wäre ich komfortabel durchgekommen."

Doch warum verschenkte Renault die gute Runde? "Normalerweise sind wir daran gewöhnt, so schnell wie möglich auf Intermediates zu wechseln und den Reifen zum Arbeiten zu bekommen", sagt Palmer. "Aber der Reifen ist neu, und ich habe ihn nur kurz in Silverstone auf abtrocknender Strecke gefahren. Es war das erste Mal, dass wir den Übergang von Regenreifen zu Intermediates hatten. Wir haben zu früh gewechselt."


Fotos: Renault, Großer Preis von Italien, Samstag


Morgen dürfte es für Renault schwierig werden. Beide Piloten werden noch einmal strafversetzt und müssen sich wohl im Trockenen nach vorne kämpfen. "Wir müssen schauen, wie wir da zurechtkommen. Es wird kein einfaches Rennen werden. Von der Pace her waren wir nicht super dabei", sagt Hülkenberg und gibt sich skeptisch: "Es wird schwierig, Punkte zu holen."