• 30.05.2010 21:07

  • von Roman Wittemeier

Massa: Spaß am Funk, Langeweile im Rennen

Für Felipe Massa gab es nur in der Frühphase des Istanbul-Grand-Prix etwas Spannung: "Hoffentlich können wir bald wieder um Siege kämpfen"

(Motorsport-Total.com) - Nach einem verkorksten Qualifying war Istanbul-Spezialist Felipe Massa mit gedämpften Erwartungen ins Rennen gegangen. Dennoch war die Laune vor dem Start gut. "Wir gehen vor dem Rennen immer noch ein paar Dinge durch, aber er hört sowieso nie zu", lachte Renningenieur Rob Smedley in der Startaufstellung. "Das ist bei jedem Rennen immer wieder der gleiche Ablauf. Er denkt aber immer nur, ich würde nicht zuhören", so die lächelnde Antwort des Ferrari-Piloten.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa würde Ferrari gern auf dem Niveau von Red Bull sehen

Das war dann schon die größte Erheiterung am Sonntagnachmittag für den Vizeweltmeister von 2008, der kurz nach dem Start nochmal Kontakt zu Smedley aufnehmen musste. "Ich habe nach dem Gerangel in der ersten Runde erst einmal nachgefragt, ob an meinem Auto alles in Ordnung ist", erzählt der Ferrari-Pilot. "Man sagte mir, dass alles okay sei. Es war zum Glück nichts passiert."#w1#

"Es war für mich ein langweiliges Rennen", beschreibt Massa. "Manchmal sie die vorne etwas langsamer geworden, dann konnte ich aufschließen. Aber an Überholen war gar nicht zu denken. Unser Speed auf den Geraden war in etwa gleich." So konnte sich Massa als Siebter vor Teamkollege Fernando Alonso halten, aber nicht mehr an Robert Kubica oder einem Mercedes vorbeikommen.

"Meine Startpositon war nicht gut, außerdem sind wir alle fast gleichzeitig zum Reifenwechsel gekommen. Unter solchen Bedingungen passiert dann im Rennen eben nicht viel", schildert der Brasilianer. Bei Ferrari war man mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden. Ausgerechnet im Jubiläumsrennen (800. Grand-Prix-Start) war man nur fünfte Kraft auf dem großen Formel-1-Parkett.

"Wir geben nicht auf. Wir tun alles, damit wir schon bald wieder um Siege kämpfen können", sagt Massa entschlossen. "Wir können uns nicht an anderen orientieren. Wir müssen unsere Arbeit erledigen und versuchen, schneller und besser zu entwickeln als die anderen. Die wirklichen Antworten bekommen wir aber dann immer erst in den Rennen."

Ferrari hat in den vergangenen Wochen viel Arbeit in die Entwicklung des F-Schachts gesteckt, der aber bislang nicht die gewünschten Ergebnisse bringt. "Wir haben aber immer das gesamte Auto im Blick. Es ist nicht so, dass wir uns bei der Entwicklung nur auf einen Bereich stürzen", wehrt Massa Kritik ab. "McLaren zeigt, dass ein solches System Vorteile bringt. Wir sind in diesem Bereich noch nicht ganz so weit."


Fotos: Felipe Massa, Großer Preis der Türkei, Sonntag


Die Weltmeisterschaft hat man bei den Roten trotz des aktuellen Durchhängers nicht abgehakt. "Heute waren vier Autos an der Spitze gleichauf. Wir haben fast in jedem Rennen einen anderen Sieger. In der Gesamtwertung entwickelt sich ein derber Kampf. Es wäre schön, wenn wir auch bald wieder um Siege kämpfen könnten. Es bliebt auf jeden Fall eng."