Lewis Hamilton: So haben wir "Hammertime" erfunden!

Lewis Hamiltons Markenzeichen war beim USA-Grand-Prix erstmals seit längerer Zeit wieder zu hören - Wie es zu "Hammertime" einst gekommen ist

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis der USA 2022 hörte man zum ersten Mal seit langer Zeit das Wort "Hammertime" im Funk. Lewis Hamiltons Markenslogan war in der für seine Verhältnisse ziemlich mauen Saison 2022 bislang noch gut nicht zu hören. Als es in Austin um den Sieg ging, meldete sich sein Renningenieur Peter Bonnington, allen einfach nur als "Bono" bekannt, vor dem Boxenstopp damit.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton und Peter "Bono" Bonnington bilden seit fast einer Dekade ein Erfolgsteam

Lewis Hamilton und Peter "Bono" Bonnington bilden seit fast einer Dekade ein Erfolgsteam Zoom

"Ja, das haben wir glaube ich seit vergangenem Jahr nicht mehr gehört!", stimmt Lewis Hamilton auf die Frage zu, dass es schon lange her gewesen sei. Er erklärt auch, wie dieser Slogan einst zustande gekommen ist.

"Ich bin damit angekommen", erklärt der Rekordsieger der Formel 1. "Es gab eine Zeit, da hat er gesagt, es ist an der Zeit zu pushen. Dass hat mich etwas frustriert, ich antwortete: 'Junge, ich bin schon am Pushen!' Ich habe ihm daraufhin gesagt, er solle einfach 'Hammertime' benutzen, wenn ich wirklich 'Alles oder nichts' gehen soll."

Das war für beide Teil des Prozesses, zu einer schlagkräftigen Paarung im Motosport zusammenzuwachsen. "Ich bin unglaublich dankbar für Bono", sagt Hamilton. "Ich habe mit ihm eine Wahnsinnszeit erlebt. Ich glaube, wir haben eine der längsten, wenn nicht die längste Fahrer-Ingenieur-Beziehung der Geschichte."

Integraler Bestandteil von Hamiltons Erfolgen

"Bono" ist bereits seit Honda-Zeiten im Formel-1-Team in Brackley, arbeitete mit Jenson Button bei dessen WM-Titel im Jahr 2009 und Michael Schumacher zusammen. Seit 2013 bildet er mit Hamilton ein Team. Beide haben zusammen die 2010er-Jahre der Formel 1 geprägt.

"Er ist integraler Bestandteil meiner Erfolge", bemerkt Hamilton. "Wir haben eine unglaubliche Reise zusammen gehabt und haben uns auf und abseits in guten wie in schlechten Zeiten gegenseitig unterstützt. Ich liebe es, mit Bono zu arbeiten. Er ist wie ein Bruder im Geiste für mich. Ich würde sogar sagen, er ist einer der wenigen Menschen, die mich aushalten!"

Bekanntermaßen ist es mit Lewis Hamilton am Funk nicht immer einfach, wenn es auf der Strecke hoch hergeht. Bonningtons ruhige und gefasst Art auch in der Hitze des Gefechts genießt daher unter Formel-1-Fans bereits eine Art Kultstatus.

Auch Hamilton bewundert das ruhige Gemüt: "Das ganze Rennen über so ruhig zu bleiben und mich auf diese Art durch das Rennen zu leiten, das können nicht viele Menschen."

Teamchef Toto Wolff hingegen meldet sich nur selten am Funk. "Ich muss mich seit zehn Jahren zusammenreißen, nicht auf den Knopf zu drücken", grinst er. "Nur ganz selten in den Rennen hatte ich das Gefühl, dass ich was sagen muss."


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Wolff erklärt: "Wir versuchen, uns an unsere Funkprotokolle zu halten. Nur einer spricht mit den Fahrern, es sei denn, es gibt einen besonderen Grund. Die Fahrer kennen die Stimme und die Tonalität ihres Ingenieurs. Das wollen wir nicht stören. Aber manchmal muss ich mich da schon zusammenreißen."

Während ihrer Zusammenarbeit haben Hamilton und Bonnington bisher in jedem Jahr mindestens einen Rennsieg geholt. Diese Serie droht 2022 zu reißen. Doch in den USA zeigte sich Mercedes verbessert. Drei Rennen hat das Duo noch Zeit, dass die Serie weiter besteht. Vielleicht war die Meldung "Hammertime" also auch ein Hinweis, dass man sich wieder für siegfähig hält.