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Formel-1-Newsticker
Las-Vegas-Mittwoch in der Analyse: Die FIA bei den Fahrern am Pranger
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Norris: War noch nicht für Kampf gegen Max bereit +++ FIA in der Fahrer-PK am Pranger +++ Verstappen will Daytona fahren +++
Die Analyse des Medientags aus Las Vegas
Die Analyse mit den wichtigsten Themen des Mediendonnerstags (äh -mittwochs) könnt ihr re-live im Stream mit Ruben Zimmermann und Kevin Scheuren sehen.
Folgende Themen haben die beiden im Gepäck:
Fahrer vs. FIA
Skid-Block-Trick
Lando Norris
Lance Stroll: Besser als sein Ruf?
WM-Entscheidung in Las Vegas?
Medientag-Chaos
Fragen der Kanalmitglieder
Zu sehen gibt es das auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de
Gute Nacht, Vegas!
In Las Vegas ist es jetzt kurz nach 4 Uhr nachts, von daher ist es auch für uns an der Zeit, den Ticker für heute zu schließen. Morgen sind wir an dieser Stelle dann mit dem ersten Fahrbetrieb von der Strecke wieder da - dann mit einem etwas anderen Zeitplan.
Wir starten nämlich mit dem Sessionticker des ersten Freien Trainings um 3:30 Uhr. Dieser Ticker hier wird dann im Anschluss an das Training beginnen. Bis dahin wünscht Norman Fischer einen angenehmen Resttag. Ciao!
Stroll: Wäre auch ohne Kies nicht weit gekommen
Mit seinem Kiesbettausflug hatte Lance Stroll in Brasilien den Spott auf sich gezogen, als er vor dem Rennstart ohne Not in den Kies gefahren und dort steckengeblieben war. Doch der Kanadier sagt, dass er auch ohne diesen Fauxpas nicht weit gekommen wäre: "Es war einfach furchtbar", sagt er über den Sonntag, an dem er zuvor bereits zwei Abflüge hatte.
"Wir hatten ein Bremsproblem und haben dann einfach versucht, die Situation so schnell wie möglich zu retten, aber dann gab es das Chaos mit der Kiessache", so der Aston-Martin-Pilot. "Aber zu dem Zeitpunkt hätten wir im Rennen aufgrund des Bremsproblems nicht wirklich weitermachen können."
"Das ganze Wochenende war chaotisch und hart von der ersten Runde an, und die Natur der Strecke kam unserem Auto nicht entgegen", hadert er.
Aber: Das erzählt das Team schon seit Wochen, schließlich hat Stroll nach der Sommerpause noch keinen einzigen Punkt holen können. "Alle Strecken kamen unserem Auto nicht entgegen", sagt er. "Wir haben daher viele verschiedene Pakete ausprobiert - alte Böden, neue Böden, Mid-Season-Böden. Aber es gibt kein Geheimrezept, das uns mit unseren Teilen weiter nach vorne bringt."

© Motorsport Images
Nach Problemen: Las Vegas modifiziert Kanaldeckel
Die Veranstalter in Las Vegas haben auf die Probleme des vergangenen Jahres reagiert und die Kanaldeckel rund um die Strecke modifiziert, nachdem Carlos Sainz im Training über eine lose Abdeckung gefahren war und seinen Ferrari nachhaltig beschädigt hatte.
Eine beträchtliche Anzahl von Gullydeckeln oder ähnlichen Abdeckungen wurde überpflastert, während andere mit einem viel breiteren und schwereren Verankerungsblock verstärkt wurden, um sie an ihrem Platz zu halten.
Da die Rennstrecke überwiegend auf öffentlichen Straßen verläuft, konnten die Organisatoren nicht alle relevanten Abdeckungen überpflastern, da die Stadt einen Zugang zu Wasserventilen und zu anderen Versorgungsmaßnahmen benötigt, wenn die Strecke wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist, weshalb an den Stellen die verstärkte Konstruktion verwendet wurde.
Auf den Vorfall vom letzten Jahr angesprochen, sagt Sainz: "Nach dem, was letztes Jahr passiert ist, hoffe ich, dass dieses Jahr alles in Ordnung ist, denn ich denke, dass es für das Rennen und für alle, und natürlich für alle Fahrer, für die Sicherheit viel besser sein wird. Das ist mit Sicherheit meine größte Hoffnung."
Gasly & Tsunoda: Karaoke-Nacht
Pierre Gasly und Yuki Tsunoda sind wieder vereint - zumindest privat. Denn Tsunoda ist erst kürzlich in die Nähe von Gasly nach Mailand gezogen. "Ich musste ihn daher herumführen", erzählt Gasly und sagt, dass er ihm eine nette Karaoke-Bar zeigte, in der beide auch landeten. "Wir hatten richtig viel Spaß", sagt Gasly, der bei AlphaTauri Teamkollege des Japaners war.
Und was wurde gesungen? "Adele. Aber wir haben auch ein bisschen gerappt", lacht der Franzose. "Meine Stimme war danach im Einer, aber es war ziemlich lustig."
Dass er mit Tsunoda nun einen guten Freund in seiner Nähe weiß, freut den Alpine-Piloten dabei sehr. "Er ist ein toller Kerl und ich bin sicher, dass wir noch mehr Dinge zusammen unternehmen werden."

© Motorsport Images
Verstappen: Das war nur ein Witz!
Max Verstappen rudert nach seiner "Kritik" am zentralen Formel-1-Launchevent 2025 etwas zurück und bezeichnet seine Aussagen, die er in einem Stream getätigt hatte, als Spaß. Der Niederländer hatte vor einigen Tagen gemeint, dass er zu diesem Termin krank sein werde, was einige Wellen geschlagen hatte.
Doch jetzt sagt er: "Ich habe im Stream einen Witz gemacht und Leute haben das zu ernst genommen." Er selbst hält den Event für "großartig" für die Formel 1 und plant auch dort zu sein. "Schauen wir mal, wie es laufen wird, weil so etwas gab es noch nie."
Perez: Mit Verstappen-Unterboden zum Sieg?
Sergio Perez wird in Las Vegas endlich auch den Unterboden bekommen, den Teamkollege Max Verstappen schon seit einigen Wochen hat. Damit möchte der Mexikaner in den Kampf um den Sieg eingreifen - der fehlt ihm in diesem Jahr nämlich noch.
Mut macht dabei vor allem der Blick auf Baku, wo Perez bis zu seinem Unfall mit Carlos Sainz stark unterwegs war, und der Blick auf das Vorjahr, wo der Red-Bull-Pilot auf das Podium kam. "Letztes Jahr waren wir ziemlich stark, von daher denke ich, dass wir wieder in die Spur finden", sagt er. "Ich erwarte, dass wir definitiv im Kampf um den Sieg dabei sein werden, und das wird auch wichtig für die Konstrukteursmeisterschaft sein."
Als starke Gegner erwartet er über eine Runde aber vor allem McLaren und im Rennen Ferrari, die 2023 ebenfalls sehr stark unterwegs waren.
Warten auf FIA-Antwort auf GPDA-Brief
Die Fahrervereinigung GPDA hatte vor einiger Zeit mit einem scharfen Statement auf sich aufmerksam gemacht, in dem man sich ziemlich kritisch gegenüber der FIA geäußert hatte. Eine Antwort seitens des Verbandes blieb dabei aber bislang aus: "Nicht für den Moment", bestätigt GPDA-Präsident George Russell. "Überrascht mich ein bisschen, um ehrlich zu sein. Aber vielleicht kommt ja noch was."
Auch die anderen Fahrer würden sich durchaus eine Antwort von Mohammed bin Sulayem wünschen: "Wenn wir keine Antwort bekommen, dann bin ich sicher, suchen wir sie auf", sagt Lewis Hamilton. "Die FIA muss besser in der Zusammenarbeit mit uns werden, weil wir wollen, dass der Sport besser wird."
"Das einzige, worum wir bitten, ist, dass sie mit uns reden und uns einbeziehen", sagt der Brite und ergänzt damit die Aussagen, die Russell in der Pressekonferenz gegeben hatte.
Ein Thema in dem Brief waren auch Strafen wegen angeblich unangemessener Sprache, was vor allem Max Verstappen in Singapur zu spüren bekam. Der Niederländer selbst sieht aber kein Problem darin, dass die FIA nicht auf den Brief geantwortet hat: "Ich denke, es war einfach eine Menge los", sagt er.
"Ich möchte daraus kein großes Problem machen. Ich denke, sie mussten sich in der Zwischenzeit um eine Menge Dinge kümmern."
Yuki Tsunoda: Probleme bei der Einreise
Yuki Tsunoda hatte vor dem Rennen in Las Vegas ein paar Einreiseprobleme und fürchtete sogar, dass er nicht in das Land gelassen wird. Zumindest wurde der Japaner am Flughafen rausgezogen und durfte sich auch nicht mit seinen Begleitpersonen unterhalten. "Sie haben mir nicht erlaubt, sie mit reinzunehmen oder jemanden anzurufen", erklärt er.
"Ich wollte auch das Team anrufen oder vielleicht die Formel 1, damit sie mir helfen. Aber in dem Raum kannst du gar nichts machen", so Tsunoda, der nicht weiß, wo das Problem lag. "Ich habe die Visa und alles gemacht, und beim letzten Mal ging auch alles glatt. Es war ein bisschen seltsam, dass ich angehalten wurde."
Der Japaner sagt, dass er sich von den Beamten auch stark unter Druck gesetzt gefühlt hat. "Aber glücklicherweise haben sie mich nach einigen Diskussionen - vielen Diskussionen - reingelassen."
Fahrer: Wittich-Aus "aus dem Nichts"
Auch andere Fahrer haben eine ähnliche Meinung zum plötzlichen Aus von Niels Wittich. "Das kam aus dem Nichts", meint auch Charles Leclerc und sagt, dass alle Fahrer überrascht waren. "Es so spät in der Saison zu einem so wichtigen Zeitpunkt zu machen, das hätte man besser managen können", findet der Monegasse, sagt aber auch, dass sich an der Beziehung zur FIA nichts ändern werde.
Sein Teamkollege Carlos Sainz hält den Zeitpunkt ebenfalls für "sehr seltsam" und hält die Zusammenarbeit zwischen Fahrern und Rennleiter für "extrem wichtig". Der Spanier hofft, dass der neue Rennleiter auf die Piloten hört und ihr Feedback annimmt.
"Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich danke Niels für seine harte Arbeit in den vergangenen Jahre und wünsche ihm das Beste", so Sainz.
Das war aber nicht die einzige personelle Änderung in den vergangenen Wochen. Immer wieder gab es bei der FIA Neubesetzungen, und auch bei Liberty Media wird sich an der Spitze etwas ändern, wo Geschäftsführer Greg Maffei sein Amt abgeben wird.
"Alle guten Dinge haben ein Ende", sagt Lewis Hamilton. "Im Moment fühlt es sich so an, als würde alles auseinanderbrechen, weil überall Leute gehen. Aber manchmal muss man den Baum schütteln, damit die Äpfel runterfallen."
Verstappen: Zeitpunkt für Rennleiter-Wechsel seltsam
Max Verstappen scheint der Wechsel des FIA-Rennleiters nicht sonderlich gestört zu haben, auch wenn er den Zeitpunkt "seltsam" fand, wie er sagt. Nach dem neuen Rennleiter gefragt, antwortet der Niederländer: "Ich habe es gelesen, aber dann einfach mit meinem Tag weitergemacht", winkt er ab.
"Natürlich ist es ein bisschen seltsam, das drei Rennen vor Schluss zu machen, egal, ob man positiv oder negativ dazu steht", so der Red-Bull-Pilot. "Normalerweise macht man es nach einer Saison, dann hat der Rennleiter auch ein bisschen mehr Zeit, sich einzugewöhnen. Aber schauen wir mal, wie es laufen wird. Sie haben es so entschieden, und wir müssen das hinnehmen."
Verstappen: Red Bull trotz Sieg nicht Favorit
Max Verstappen steht in Las Vegas vor dem Gewinn seines vierten WM-Titels, trotzdem sagt er, dass der Druck nach dem Sieg Brasilien nicht abgefallen sei, denn für ihn gehe es nicht nur zwingend um den Titel: "Der Druck ist, dass ich an jedem Wochenende gut sein möchte", stellt er klar.
"Es geht nicht unbedingt um den Titel, aber ich versuche, das Wochenende zu genießen und zu schauen, wie konkurrenzfähig wir sein können", so der Niederländer, der betont: "Die Meisterschaft ist noch nicht entschieden. Es gibt noch ein paar Punkte, die ich holen muss."
Wer in Las Vegas favorisiert ist, das ist für ihn schwierig zu sagen. Zwar sei McLaren in den vergangenen Rennen tendenziell das beste Paket gewesen, im Vorjahr war aber vor allem Ferrari in Las Vegas stark. "Und in jedem Jahr kann es etwas anders sein, außerdem haben die Teams ihre Autos seit dem vergangenen Jahr enorm verbessert", so Verstappen.
Ob Red Bull siegfähig ist, ist für ihn fraglich: "Wenn man sich die letzten Rennen anschaut, dann hatten wir zumindest im Trockenen nicht die Pace", sagt er. "Nur weil wir jetzt in Brasilien im Regen gewonnen haben, heißt das nicht, dass jetzt alles gelöst ist und großartig aussieht."
"Natürlich hat es mir in der Meisterschaft eine gute Position beschert, aber ich muss auch realistisch sein, dass wir immer noch nicht die Schnellsten sind", sagt er.
Leclerc: Ferrari glaubt an Konstrukteurstitel
Ferrari hat laut Charles Leclerc die Konstrukteurs-WM weiter im Blick. Aktuell liegt die Scuderia mit 36 Punkten Rückstand auf McLaren auf Rang zwei, doch im Team herrscht laut dem Monegassen der Glaube, dass man den Rückstand aufholen kann: "Wir denken, dass wir in diesem Jahr eine Chance haben", betont er.
"Wir waren in den vergangenen drei Rennen besonders stark, aber wir wissen auch, dass wir uns nicht auf die guten Resultate in diesen drei Rennen verlassen können, sondern dass wir uns Schritt für Schritt fokussieren müssen."
"Die Mentalität ist in solchen Momenten sehr wichtig. Man darf sich nicht von dem positiven Umfeld, in dem wir uns derzeit befinden, beeinflussen lassen und muss genauso hart arbeiten wie in den schwierigen Zeiten, die wir hatten. Und das ist es, was wir zu tun versuchen, nämlich alles zusammenzufügen, uns in erster Linie auf dieses Rennen zu konzentrieren und zu versuchen, alles zu maximieren."
Spezialhelm bei Nico Hülkenberg
Und so wie viele Teams in Las Vegas auf Speziallackierungen setzen, so dürfen natürlich auch Sonderhelme bei den Fahrern nicht fehlen, wie hier bei Nico Hülkenberg.
FIA verbietet Kniff
Droht der Formel 1 der nächste Technik-Aufreger? Nach McLarens Heckflügel, Red Bulls Bib und möglichen wassergekühlten Reifen geht es diesmal um den Unterboden, der in das Visier der FIA geraten ist. Wie die Kollegen von auto motor und sport berichten, hat die FIA mit sofortiger Wirkung spezielle Schutzplatten über den Skid-Blocks verboten.
Diese sollen dafür sorgen, dass sich die Schrauben, die die Bodenplatte am Auto fixieren, nicht zu stark abnutzen. Angeblich sollen diese Schutz-Skids bei 50 Prozent des Feldes vorhanden sein, darunter bei Ferrari und Mercedes. Red Bull monierte diese jedoch bei der FIA, die für das Rennen in Las Vegas eine neue Technische Richtlinie herausgab.
Der Verband teilte den Teams mit, dass dieser Kniff mit sofortiger Wirkung verboten ist. Als Maßnahme bleibt den betroffenen Rennställen wohl nur, die Fahrzeughöhe anzuheben - was vor allem in Las Vegas mit seinen langen Geraden Rundenzeit kostet.
Norris: War nicht bereit für den Kampf gegen Max
Lando Norris sagt, dass er in dieser Saison wohl noch nicht bereit war, gegen Max Verstappen um eine Weltmeisterschaft zu kämpfen. Zwar hat der McLaren-Pilot rein rechnerisch noch die Möglichkeit, realistisch gesehen ist der Titelkampf nach Brasilien aber verloren. Möglich war der Titel, doch aufgrund eigener Fehler und Fehlern des Teams wird es wohl nicht reichen, glaubt er.
Von meinem Kollegen Kevin Scheuren in der Pressekonferenz danach gefragt, gibt er unumwunden zu: "Wahrscheinlich war ich noch nicht ganz bereit, gegen Red Bull und Max anzutreten. Ich denke, jetzt bin ich es, und dafür ist es wahrscheinlich zu spät."
"Vielleicht gab es in der Vergangenheit andere Fahrer, die für eine solche Gelegenheit bereit waren. Aber niemand ist so früh in seiner Karriere, nach der Hälfte der Saison, gegen Max angetreten und hat einen ziemlich guten Kampf geliefert", betont er. "Ich tue das, aber sonst hat das keiner."
"Ich glaube nicht, dass man jemals wieder einen viel besseren Fahrer als Max in der Formel 1 finden wird. Das ist meine Meinung, aber das ist es, woran ich glaube, und gegen diese Person zu kämpfen, von der ich weiß, dass sie so gut ist, erfordert ein bisschen mehr als das, was ich wahrscheinlich in dieser Saison erreicht habe", räumt Norris ein.
Aber: Seine Leistungen seit der Sommerpause seien vermutlich gut genug, um im nächsten Jahr eine bessere Chance auf den Titel zu haben.

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Feurige Rennanzüge bei Sauber
Sauber präsentiert sich in Las Vegas in einem grünen Flammenlook, der sich auch auf die Rennoveralls von Valtteri Bottas und Guanyu Zhou niedergeschlagen hat. So feurig haben wir Sauber auf der Strecke aber leider das ganze Jahr nicht gesehen ...

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Piastri: Papaya-Regeln haben sich geändert
Mit den schwindenden Chancen auf den Fahrertitel haben sich auch die sogenannten Papaya-Regeln bei McLaren verändert. Zuletzt hatte Oscar Piastri Teamkollege Lando Norris im Kampf gegen Max Verstappen unterstützen müssen, doch diese Ansage ist jetzt vom Tisch - zumindest fast.
"Es gibt noch spezielle Szenarien, wo ich vielleicht helfen muss", erklärt der Australier, "aber in den meisten Situationen ist es wieder so, wie es vorher war."
Das heißt: Piastri muss Norris in den meisten Fällen nicht mehr seine Position abgeben, sondern kann wieder fahren wie davor. "Ich gehe mit dem Ziel in das Rennen, es zu gewinnen", sagt er daher klipp und klar.
Die Priorität bei McLaren ist derzeit auch eine andere: "Die Chance auf den Fahrertitel ist sehr gering, aber der Titel bei den Konstrukteuren ist noch nicht in Sack und Tüten, und das ist das Wichtigste", so Piastri. Dort führt McLaren aktuell mit 36 Punkten vor Ferrari.
Max Verstappen: Daytona auf dem Plan
Max Verstappen hat seine Begeisterung für den Langstreckensport noch einmal zum Ausdruck gebracht und sieht sich eines Tages dort fahren - die 24 Stunden von Daytona im Januar sind für ihn angesichts des Formel-1-Kalenders aber keine Option.
Der 27-jährige Niederländer fuhr am Dienstag auf dem Las Vegas Motor Speedway einen Acura ARX-06 und machte damit seine ersten Erfahrungen mit GTP-Autos. Im Anschluss erzählte Verstappen von seinen Plänen: "Ich weiß, dass ich das in der Zukunft sowieso machen möchte, aber es geht nur darum, die Zeit dafür zu finden", betont er.
"Bei dem vollen Zeitplan in der Formel 1 ist es fast unmöglich, weil wir so spät in der Saison fertig werden, und dann ist es ziemlich unmöglich, sich richtig vorzubereiten, wenn man in Daytona oder so fahren muss."
"Ich weiß, dass ich, wenn ich es machen will, dann will ich auch gewinnen und wirklich konkurrenzfähig sein. Der einzige Weg, das zu erreichen, ist, richtig zu testen und sich wirklich gut vorzubereiten, was im Moment nicht möglich ist."
"Aber, wer weiß? Vielleicht in ein paar Jahren. Dann bin ich noch jung und kann die Autos fahren.“
Budgetindex: Keine Lobby für Audi
Schlechte Nachrichten für das zukünftige Audi-Team: "Abgesehen von Sauber sind alle dagegen", sagt Haas-Teamchef Ayao Komatsu nach einem Treffen der Formel-1-Kommission. Gemeint ist eine Ausnahmeregelung für den Rennstall, der sich mit seinem Standort in der Schweiz höheren Personalkosten ausgesetzt sieht.
Das heißt: Unter der Budgetgrenze bleibt dem Team weniger Geld für Forschung und Entwicklung, weswegen man gerne eine Lösung finden würde, die einen solchen Kostenindex beinhaltet. Das Problem: Das wollen die anderen Teams nicht.
Wie sie argumentieren und warum Audi so die sportliche Bedeutungslosigkeit droht, könnt ihr hier in der News lesen.
Finnland-Ära endet nach 36 Jahren
Mit dem Aus von Valtteri Bottas steht auch fest, dass 2025 kein Finne mehr im Formel-1-Feld vertreten sein wird. Damit endet eine Ära, denn dass zum letzten Mal eine Saison ohne finnische Beteiligung stattfand, war 1988! Seitdem war immer ein Fahrer des Landes vertreten.
Das ist schade, aber auf der anderen Seite natürlich auch erstaunlich, dass sich ein kleines Land wie Finnland mit seinen 5,6 Millionen Einwohnern so lange halten konnte und dabei so viele gute Fahrer wie Mika Häkkinen, Kimi Räikkönen oder Keke Rosberg hervorgebracht hat.
Für Finnland sieht es aber derzeit nicht so gut aus, denn weder in der Formel 2 noch in der Formel 3 ist derzeit ein Stammfahrer unterwegs. Die größte Hoffnung liegt derzeit auf Tuukka Taponen, der in der Formula Regional fährt. Immerhin gehört der 18-Jährige der Ferrari-Akademie an.
Launchevent? Lieber zuhause auf der Couch!
Große Freude scheint der angekündigte große Launchevent der Formel 1 nicht auszulösen - zumindest nicht bei den Fahrern. Max Verstappen hatte bereits gesagt, dass er kein Freund eines weiteren erzwungenen Termins ist, und auch Lando Norris ist anzusehen, dass er sich eine ehrliche Antwort verkneifen muss.
Zwar sei der Event für die Fans und den Sport sicherlich cool, "aber ich bin ehrlich, ich sitze lieber zuhause auf der Couch", lacht er. "Ich bin nicht so der offene Typ dafür. Aber am Ende des Tages ist es unser Job, von daher können wir uns nicht beschweren."
Norris: Kann es jetzt vielleicht mehr genießen
Auch bei Lando Norris hat eine Erkenntnis eingesetzt - und zwar, dass er wohl nicht Formel-1-Weltmeister 2024 wird. Denn Brasilien war eine Art Vorentscheidung zugunsten Max Verstappens. Er gibt zu: "Nach Brasilien war es hart, weil ich gemerkt habe, dass der erste Platz jetzt schwierig werden wird."
Generell habe sich für ihn aber nicht viel verändert. "Mein Ansatz ändert sich nicht. Es ist der richtige Ansatz, und wir waren in den vergangenen Rennen gut", betont der McLaren-Pilot.
Und: Vielleicht kann er jetzt etwas befreiter fahren. "Ich kenne meine Position und habe jetzt weniger zu verlieren", so Norris. "Vielleicht kann ich es jetzt mehr genießen."
Bottas: Sauber-Aus akzeptiert
Im nächsten Teil der Pressekonferenz sitzen Valtteri Bottas, Lando Norris und Liam Lawson. Den Anfang macht Bottas, der über sein mittlerweile feststehendes Aus bei Sauber spricht. Er habe die Entscheidung für Gabriel Bortoleto mittlerweile akzeptiert. "Das Leben geht weiter, vor mir liegen viele aufregende Dinge", sagt er.
"Es ist natürlich blöd, wenn man am letzten freien Platz hängt, denn wenn das nicht funktioniert, dann ist man raus", so der Finne, der sagt, auch mit anderen Leuten gesprochen zu haben, "aber viel weiter ging es nicht. Ich hatte großes Interesse am Audi-Projekt, aber es sollte nicht sein."
War es das mit ihm jetzt in der Formel 1? "Ich habe noch viel zu geben und liebe den Sport", betont er. "Ich muss meinen weiteren Weg jetzt herausfinden, es gibt aber viele interessante Dinge."
Russell: Fahrer haben Situation satt
Die FIA gerät immer weiter unter Beschuss. Gefragt, ob das Vertrauen der Fahrer in die FIA da sei, entgegnet er: "Ich bin nicht sicher, um ehrlich zu sein." Durch viele Änderungen im Verband sei dieser derzeit nicht sehr stabil, "weswegen es schwierig ist, unsere Änderungen einzuführen, die wir haben wollen", so Russell.
Er sagt sogar klipp und klar, dass die Fahrer die Situation "satt haben". Russell weiter: "Wenn wir das Gefühl haben, gehört zu werden, dann wird unser Vertrauen steigen."
Es sei nicht schwierig, sich mit FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem zusammenzusetzen, Maßnahmen umzusetzen "scheint aber etwas schwieriger zu sein".
"Wir wollen nicht viel", betont er, "aber wir wollen mit der FIA zusammenarbeiten. Und das passiert nicht."
Russell: Fahrer wussten nichts von neuem Rennleiter
Vor dem Rennen in Las Vegas hat es auch eine überraschende Änderung in der FIA gegeben. Rennleiter Niels Wittich hat seinen Posten mit sofortiger Wirkung verloren und wird in den letzten drei Rennen durch Rui Marques ersetzt.
Für die Fahrer war das eine Überraschung, denn bis zur Bekanntgabe wussten die Piloten nichts davon, wie George Russell in seiner Funktion als Vorsitzender der Fahrervereinigung GPDA sagt. "Wir Fahrer scheinen immer die letzten zu sein, die etwas herausfinden", sagt er und würde sich wünschen, dass die Fahrer bei Dingen eher in Kenntnis gesetzt werden.
Dass ein neuer Rennleiter jetzt drei Rennen vor Schluss einsteigt, sorge bei diesem für großen Druck glaubt er - gerade bei einem Rennen wir Las Vegas. "Das ist kein einfaches Rennen für einen neuen Renndirektor."
Gefragt, ob der Wechsel nötig war, sagt er: "Ich kann nur für mich sprechen, aber es ist kein Geheimnis, dass nicht alle zufrieden waren." Er sagt aber auch: "Hire and fire ist nicht immer die beste Lösung."
Magnussen: F1 zuletzt zu viel am TV verfolgt
Kevin Magnussen ist an diesem Wochenende übrigens wieder da. Der Däne hatte nach seiner Sperre in Baku auch das Rennen in Brasilien verpasst, weil er krank war. Magnussen wurde von Oliver Bearman vertreten, der jetzt aber wieder in die zweite Reihe rückt.
Magnussen hat damit zwei der letzten fünf Rennen verpasst, was für den Haas-Piloten seltsam ist. "Ich habe die Formel 1 zuletzt zu viel am TV verfolgt", sagt er lachend.
Ocon: Keine Zuversicht für P6
Zwischen Ocon und Magnussen geht es erst einmal um das WM-Duell. Magnussen gibt zu, dass er Alpine überhaupt nicht auf der Rechnung hatte, doch dank des Doppelpodiums in Brasilien sind die Franzosen plötzlich Sechster. Ocon selbst ist aber nicht zuversichtlich, dass Alpine die Position auch ins Ziel tragen kann, denn die Pace spreche ganz klar für die Konkurrenz - und die hat im Moment nur drei Punkte Rückstand und noch drei Rennen Zeit.
PK geht los!
Es ist 4:30 und damit starten wir in die Pressekonferenz - im ersten Teil mit Kevin Magnussen, George Russell und Esteban Ocon.
Hülkenberg: Ähnlich wie mit Barrichello damals
Nico Hülkenberg bekommt 2025 bei Sauber einen neuen Teamkollegen: Gabriel Bortoleto. Der 20-Jährige führt aktuell die Formel 2 an und darf im kommenden Jahr sein Formel-1-Debüt an der Seite des erfahrenen Deutschen geben, der sich dadurch ein wenig an sein eigenes erstes Jahr erinnert fühlt.
Denn bei Williams war er 2010 der Youngster, und an seiner Seite hatte er mit Rubens Barrichello den damals erfahrensten Piloten der Formel-1-Geschichte. "Zwischen Rubens und mir lagen rund 20 Jahre", sagt der Deutsche und meint damit die Formel-1-Erfahrung, denn eigentlich ist Barrichello "nur" 15 Jahre älter als Hülkenberg, befand sich damals aber bereits in seiner 18. Saison.
Hülkenberg ist sogar 17 Jahre älter als Bortoleto, geht aber "erst" in seine zwölfte volle Saison. "Es ist also ein bisschen weniger, aber es ist eine ähnliche Situation", so der Noch-Haas-Pilot.
Eine große Einschätzung zum neuen Brasilianer kann er aber nicht geben: "Ich habe noch keine Zeit mit ihm verbracht und keine Daten von ihm gesehen", sagt Hülkenberg. "Aber ich weiß, dass er die Formel 3 im ersten Jahr gewonnen hat und im Moment die Formel 2 anführt. Er scheint also schnell zu lernen und sich anpassen zu können. Ich bin sicher, er weiß, wie man fährt."

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Haas will Platz sechs: Es geht um viel!
Haas hat seit Brasilien einen neuen Gegner im Kampf um Platz sechs in der WM. Eigentlich hatte niemand mehr Alpine auf der Rechnung, die abgeschlagen auf Platz neun dahindümpelten, doch mit einem unerwarteten Doppelpodest in Sao Paulo haben sich die Franzosen auf Rang sechs katapultiert - sehr zum Ärger von Haas-Teamchef Ayao Komatsu.
"Ich habe immer gesagt, dass jedes Team mal schnell zehn Punkte an einem Wochenende machen kann. Mit 33 hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet", hadert der Japaner. "Aber es kann passieren, und es ist passiert. Wir müssen uns damit abfinden, das ist Racing."
Drei Rennen bleiben dem Team noch Zeit, um die derzeitigen drei Punkte Rückstand auf Alpine noch aufzuholen. "Es ist noch alles drin", betont Komatsu. "Wir müssen einfach Vollgas geben und uns in eine Position bringen, möglichst viele Punkte zu holen."
Aber aufgepasst: Auch die Racing Bulls liegen nach Brasilien nur noch zwei Zähler hinter Haas, sodass zwischen Platz sechs und acht noch alles drin ist - und das würde einen enormen Unterschied machen. "Es macht den Unterschied aus, ob wir an der Budgetgrenze sind oder nicht", so der Teamchef.
Max Verstappen vor viertem WM-Titel
Das sportlich Wichtigste an diesem Wochenende dürfte die anstehende WM-Entscheidung sein. Max Verstappen kann nach seinem Sieg in Brasilien den Sack zumachen und seinen vierten WM-Titel in Folge holen. Alles, was er dafür tun muss, ist, nicht mehr als zwei Punkte auf Titelrivale Lando Norris zu verlieren.
Der Engländer muss in Las Vegas drei Punkte mehr holen als Verstappen, um die Entscheidung zumindest bis Katar zu verschieben.
Verstappen selbst dürfte sicherlich nichts dagegen haben, den Titel in Las Vegas zu feiern - besser als im Sprint in Katar. Das hatte er ja schon im Vorjahr ...
Die Bilder aus Las Vegas
Apropos Fotos: Wer schon echte Fotos aus Las Vegas sehen möchte, dem empfehle ich unsere Galerie, wo bereits einige Schnappschüsse des Medientages eingelaufen sind.

