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Haas-Teamchef fordert "clevereren" Formel-1-Kalender

Günther Steiner sieht eine angedachte Ausweitung des Formel-1-Kalenders kritisch, außer man dreht etwas am Format oder der Logistik

(Motorsport-Total.com) - Mit 21 Rennen war der Formel-1-Kalender 2016 der längste aller Zeiten. Am Wochenende findet in Abu Dhabi das letzte Saisonrennen statt, nach dem sich alle erst einmal eine Zeit lang ausruhen können. Auch beim neuen Team Haas geht man nach der anstrengenden Debütsaison so langsam auf dem Zahnfleisch: "Alle sind müde, alle sind ausgebrannt. Das kann man am Ende der Saison sehen", sagt Teamchef Günther Steiner.

Titel-Bild zur News: Günther Steiner

Günther Steiner erkennt, dass sein Team nach der Saison ausgelaugt ist Zoom

Bei Haas weiß man es nicht besser, wie sich eine kleinere Formel-1-Saison anfühlt. "Trotzdem beeinflusst es uns", meint der Südtiroler. "Die Leute sind einfach müde, weil sie viele Tage weg waren. Das ist ermattend, aber was will man tun?", fragt er. In Haas' ursprünglicher Basis, der NASCAR-Serie, fährt man sogar noch mehr Rennen, die allerdings alle in den USA.

Der neue Eigentümer Liberty Media hatte sogar angekündigt, den Kalender möglicherweise noch weiter wachsen lassen, doch dann müsse sich laut Steiner etwas ändern: "Wenn man mehr als 21 Rennen macht, dann sollten wir vielleicht in Erwägung ziehen, ein kürzeres Wochenende zu haben oder es einfacher zu machen, zu den Rennen zu kommen."

"Oder wir müssen logistisch cleverer sein", legt er einen weiteren Vorschlag nach. Derzeit ist die Formel-1-Meisterschaft eine WM der weiten Wege. Von Japan ging es in die USA, über Mexiko und Brasilien ist die Serie nun in Abu Dhabi angelangt, in dessen Einzugsgebiet man bereits zu Saisonbeginn war, nämlich in Bahrain.

In Frage gestellt werden kann auch der plötzliche Trip nach Kanada im Sommer, wenn man eigentlich in Europa unterwegs ist. Mit dem aktuellen Format lasse sich der Kalender laut Steiner auf jeden Fall nicht ausweiten: "Ansonsten gehen uns die Tage im Jahr aus, um Rennen zu fahren."