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  • 06.03.2015 08:36

  • von Roman Wittemeier

Giedo van der Garde vor Gericht: Sauber wehrt sich

Giedo van der Garde will sich ins Renncockpit von Sauber klagen - Die Schweizer erklären: "Hatten gute Gründe für die Kündigung des Vertrages"

(Motorsport-Total.com) - Am Montag wird am Obersten Gericht des australischen Bundesstaates Victoria über die Cockpitbesetzung von Sauber entschieden. Der bisherige Testfahrer Giedo van der Garde pocht auf einen Vertrag, der ihm nach eigenen Angaben zusichert, in der Formel-1-Saison 2015 als Stammpilot von Sauber bei allen Grands Prix zum Einsatz zu kommen. Ein Schiedsgericht in der Schweiz gab dem Niederländer bereits Recht. Nun will van der Garde dieses Recht auf ein Renncockpit in Australien durchsetzen.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez, Adrian Sutil, Monisha Kaltenborn, Beat Zehnder, Giedo van der Garde

Waren einmal glücklich vereint: Giedo van der Garde und Monisha Kaltenborn Zoom

"Wir stehen in einem laufenden Verfahren mit Giedo van der Garde. Wir haben seinen Vertrag gekündigt. Dafür hatten wir gute Gründe. Bei unserer Entscheidung stand das Interesse des Teams mit seinen 330 Mitarbeitern im Vordergrund", wird ein Teamsprecher von der Zeitung 'Blick' zitiert. "Da dieser Fall vor Gericht verhandelt wird, ist es zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich, gewisse Details zu kommentieren", sagt Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn der Agentur 'Reuters'.

"Wir werden alle Schritte unternehmen, um unser Unternehmen, das Team und unsere Interessen zu schützen", sagt die Österreicherin, die sich gleichzeitig auch in juristischem Streit mit Adrian Sutil befindet. Der Deutsche hat nach eigener Aussage - ebenso wie van der Garde - einen gültigen Vertrag für die Saison 2015. "Das vergangene Jahr war schwierig für uns, aber nun haben wir Maßnahmen ergriffen, die letztlich für die Fans am besten sind", erklärt Kaltenborn. Sauber sei finanziell auf dem Wege der Besserung.

Sollte van der Garde am Montag bei der gerichtlichen Anhörung erneut Recht bekommen, dann steht Sauber vor einer schwierigen Situation. Entweder müsste man sich kurzfristig auf die Zahlung einer Abfindung für den Niederländer einigen (damit dieser dann zu Manor geht?), oder einer der aktuellen Fahrer Felipe Nasr und Marcus Ericsson müsste seinen Platz räumen. Dies ist kaum denkbar, zumal das Management des Schweden bei Vertragsunterschrift bereits 50 Prozent der Sponsorengelder 2015 an Sauber überwiesen hat.