• 11.11.2002 16:19

  • von Fabian Hust

Frentzen: "Ich bereue nichts"

Heinz-Harald Frentzen über seine turbulenten letzten Monate, den Einsatz in Indianapolis und seine Rückkehr zum Sauber-Team

(Motorsport-Total.com) - Heinz-Harald Frentzen, mit 29 WM-Punkten zwischen 1994 und 1996 immer noch der erfolgreichste Sauber-Pilot, stand bei seinem Auftritt anlässlich der 'Auto Zürich' im Mittelpunkt des Interesses: "Ich bin sehr froh, wieder zurück bei Sauber zu sein", so der Deutsche. "Die letzten 18 Monate bei Jordan, Prost und Arrows waren nicht sehr einfach für mich, ich bereue aber nichts", fasst der Mönchengladbacher seine abenteuerlichen letzten anderthalb Jahre zusammen.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen

Heinz-Harald Frentzen fühlt sich als alter und neuer "Sauber-Mann" pudelwohl

Auch wenn zunächst nur ein Einjahresvertrag unterschrieben worden ist, so hofft der 35-Jährige bei Sauber auf mehr Stabilität zu treffen: "Ich sehe meinen neuen Vertrag mit Sauber als eine Belohnung dafür an, dass ich mit dem Rennsport nicht aufgehört habe. Ich bin einfach nur sehr froh, wieder im Team zu sein. Es hat nicht lange gebraucht um zu erkennen, dass sich das Team in den letzten Jahren sehr gut und harmonisch entwickelt hat. Es ist sogar noch professioneller als damals, als ich meine Karriere begann."

Teamchef Peter Sauber meint, dass das "Mönchengladbach-Duell" nur ein Gespinst der Presse sein wird. Wer Frentzen und Heidfeld in Indianapolis gesehen hat, wie die zwei sich gegenseitig foppten, der kann der Aussage von Frentzen Glauben schenken: "Die Medien haben schon jede Menge über uns geschrieben. Aber wie das Formel-1-Rennen in Indianapolis in diesem Jahr gezeigt hat, verstehen wir uns gegenseitig sehr gut."

Schneller als erwartet kam Frentzen bei Sauber zum Zug, als er das vorletzte Rennen der Saison bestreiten durfte, da Felipe Massa ein Rennen zuvor von der Rennleitung bestraft worden war und von zehn Startplätzen weiter hinten hätte starten müssen: "Ich konnte nur einen Tag testen und hatte eine alles andere als optimale Sitzposition. Aber ich war bereit, dem Team so viel wie möglich zu helfen und mein Bestes zu geben."

Logischerweise konnte der Routinier im Rennen nicht das optimale aus dem Auto herausquetschen, auch wenn er bei dem einmaligen Test nur einen Tick langsamer war als Heidfeld: "Ich war im Qualifying Elfter, aber ich war natürlich im Rennen ein wenig durch die Tatsache behindert, dass ich das Auto nicht gut genug kenne und ich nicht wusste, wie es sich in bestimmten Situationen verhält. Ich hatte starkes Übersteuern, was mich langsamer machte."

Dennoch kann Frentzen seinem Rennen in den USA, in dem er 13. keine Punkte einfahren konnte, etwas Positives abgewinnen: "Ich habe den Eindruck, dass ich deutlich schneller verstand, wie das Team arbeitet und wie ich sehr harmonisch und effizient mit jedem arbeiten kann, als ich das erwartet hatte."

Die Testfahrten wird das Sauber-Team zunächst mit einem Auto aufnehmen. Ab dem 26. November fährt Nick Heidfeld in Valencia, Heinz-Harald Frentzen wird seinen ersten Wintertest für das Team vom 5. bis 7. Dezember in Jerez absolvieren, wo sich der Deutsche ein Auto mit Heidfeld teilt. Beim letzten Test des Jahres vom 11. bis 13. Dezember wird dann auch ein zweites Chassis an die Strecke gebracht, so dass beide Fahrer parallel fahren können.