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Formel-1-Liveticker: Red Bull für Mercedes "auf einem anderen Planeten"
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Mercedes hat "viel zu reparieren" +++ Red Bull "auf einem anderen Planeten" +++ Marko stichelt gegen Aston Martin +++
Red Bull für Mercedes "auf einem anderen Planeten"
Beginn wir den Tag einmal mit Mercedes, wo Toto Wolff nach dem Auftakt bei 'Sky' knallhart resümiert: "Es gibt keine positiven Dinge, nicht eine einzige positive News hier. Es fehlt an Pace, es fehlt an Downforce und dann geht natürlich gar nichts."
Für Mercedes gebe es "in Summe relativ viel zu reparieren", betont er und stellt mit einer gewissen Ernüchterung fest: "Wenn man jetzt die Rangordnung anschaut, dann ist Red Bull auf einem anderen Planeten unterwegs."
"Von der Pace kommen wir schon mit den Ferrari mit, aber wir wünschen uns natürlich, vorne mitzufahren", so Wolff. Und gestern war nicht nur Red Bull zu schnell für Mercedes, auch gegen Alonso im Aston Martin war man am Ende chancenlos.
"Man muss natürlich jetzt alles versuchen, das Auto komplett auf den Kopf stellen, gnadenlos analysieren und dann versuchen, einen Schritt nach dem anderen zu machen und dann hoffentlich große Schritte", so Wolff.
Feierabend!
Wir sind am Ende unseres heutigen Tickers angekommen. Schon morgen melden wir uns mit einer neuen Ausgabe zurück, Themen haben wir nämlich noch genug, keine Sorge! Habt noch einen schönen Montag, kommt gut in die neue Woche und bis dann.
Mercedes: Haben unsere Ziele erreicht
Interessant übrigens in diesem Zusammenhang: Toto Wolff betont, dass Mercedes die im Winter gesetzten Ziele nicht verpasst habe. "Wir haben uns sehr hohe Ziele gesetzt und die auch erreicht", verrät er. Trotzdem war man in Bahrain chancenlos.
Deswegen sei es mit einer konventionellen Weiterentwicklung nun nicht mehr getan. "Die Lücke ist sehr groß. Und man muss große Schritt machen, um aufzuholen, nicht nur konventionelle", erklärt der Mercedes-Teamchef.
Es reiche nicht aus, jede Woche etwas mehr Abtrieb ans Auto zu bringen, "weil alle das machen werden", so Wolff, der erklärt: "Wir haben ein Jahr bei der Entwicklung verloren." Deshalb sei der Rückstand auf die Spitze nun so groß.
Deswegen brauche man nun eine steilere Entwicklungskurve als die Konkurrenz. Und das geht womöglich nur mit einem neuen Konzept.
Ferrari: Am Konzept liegt es nicht
Bei Mercedes ist man inzwischen offen dafür, das aktuelle Konzept des Autos komplett über den Haufen zu werfen, um wieder konkurrenzfähig zu werden. Laut Teamchef Frederic Vasseur wird das bei Ferrari nicht nötig sein.
Er sei sich "sicher", dass das aktuelle Konzept gut sei, weil man im Qualifying mit Red Bull mitgehalten habe. "Ich habe es in meinem Leben noch nie erlebt, dass ein Auto über eine Runde schnell ist, aus konzeptionellen Gründen im Longrun aber nicht", so Vasseur.
Das sei am Ende auf das Set-up zurückzuführen, aber sicher nicht auf das Autokonzept. "Wir müssen also nicht in diese Richtung gehen", sagt er im Hinblick darauf, ob Ferrari womöglich auch sein Konzept überdenken müsse.
Die Noten sind da!
Die Noten der Redaktion kennt ihr ja bereits, jetzt ist wie versprochen auch unsere große Endabrechnung online. Hier erfahrt ihr, wer unser erstes Fahrer-Ranking der Saison 2023 gewonnen hat!
Alpine hakt P4 noch nicht ab
Red Bull schaut weiter nach hinten, Alpine nach vorne. Denn obwohl man in Bahrain chancenlos gegen die drei bisherigen Topteams und auch Aston Martin war, schreibt Otmar Szafnauer den vierten WM-Platz noch nicht ab. Den hatte man vor der Saison als Ziel ausgegeben
Der Alpine-Teamchef erklärt, dass man auch 2022 "in einer ähnlichen Position" nach dem ersten Rennen in Bahrain gewesen sei. "Ich glaube, Alfa hat uns hier geschlagen. Vielleicht hat uns sogar Haas geschlagen, ich erinnere mich nicht", so Szafnauer.
In der Tat lag Alpine damals nur auf P5 in der WM - hinter Haas und Alfa Romeo. Szafnauer betont, man habe am Wochenende noch nicht die "wahre Pace" des A523 gesehen. "Ich denke nicht, dass wir weit weg sind", gibt er sich optimistisch.
Mal schauen, ob man das in Saudi-Arabien dann auch auf der Strecke bestätigen kann.
Marko warnt: "Müssen hart arbeiten"
Von Christian Horner haben wir ja eben schon gehört, dass die Saison seiner Meinung nach kein Selbstläufer für Red Bull wird. Das sieht auch Helmut Marko so. Denn zwar hatte Alonso in Bahrain als erster Verfolger im Ziel bereits fast 40 Sekunden Rückstand.
Aber: "Wenn Leclerc im Rennen geblieben wäre, hätte die Lücke vielleicht ein bisschen anders ausgesehen", betont er und erklärt: "Wir müssen hart arbeiten und kämpfen, um diesen Vorsprung zu halten." Zumal Bahrain nicht repräsentativ für alle Strecken sei.
"Wir werden einfach versuchen, so viele Rennen wie möglich und am Ende die Meisterschaft zu gewinnen", so Marko. Den Grundstein hat man am Wochenende auf jeden Fall einmal gelegt.
McLaren: Saison 2009 als Vorbild
Während Aston Martin über den Winter riesige Fortschritte gemacht hat, startete McLaren mit vielen Problemen in die neue Saison - und ohne Punkte. Der neue Teamchef Andrea Stella betont allerdings, dass man die Kurve in diesem Jahr noch kriegen könne.
"Wir wollen das schaffen, was McLaren 2009 geschafft hat. Ich erinnere mich, dass sie da eine Menge Performance zurückgewonnen haben", so Stella. In der Tat holte McLaren 2009 in der ersten Saisonhälfte kein einziges Podium, gewann am Ende aber noch zwei Rennen.
Man habe auf jeden Fall das "Potenzial", das neue Auto besser als die Konkurrenten zu entwickeln, so Stella. Es gibt allerdings auch Gegenbeispiele für Saisons, in denen McLaren nach einem schwierigen Saisonstart nicht mehr die Kurve bekam.
Zudem scheint die aktuelle Entwicklung kein Zufall zu sein. Denn nachdem man die Saison 2020 noch auf P3 in der WM beendete, rutschte man ein Jahr später auf P4 und im Vorjahr schließlich auf P5 ab. Ein klarer Trend.
Aus McLaren-Sicht allerdings in die falsche Richtung ...

© McLaren
Kevins Kaffeepause: Alonso nochmal Weltmeister?
Fernando Alonso hat es allen gezeigt. Aston Martin stellt ihm ein konkurrenzfähiges Auto hin, und er tut sein Übriges, mit Talent, Können und Speed. Eine irre Geschichte mehr in einer Karriere, die sich wie ein Märchen liest. Aber der letzte Weltmeistertitel zum Happyend fehlt noch!
Kevin Scheuren nimmt sich in seiner Kaffeepause nach dem Grand Prix von Bahrain 2023 dem Thema an. Ein Blick zurück auf die illustre Karriere des 41-jährigen Spaniers, und ein Ausblick darauf, was wir von Aston Martin und ihm diese Saison und in den kommenden Jahren noch erwarten können:
Kevins Kaffeepause: Alonso nochmal Weltmeister?
Nach der sensationellen Aston-Martin-Show in Bahrain: Warum ist es gar nicht mal so abwegig, dass Fernando Alonso noch einmal Weltmeister wird? Weitere Formel-1-Videos
Aston Martin unruhig im Zweikampf?
In seinen beiden Duellen mit Hamilton und Sainz kam Alonso gestern jeweils etwas ins Rutschen. Was war da los? "Ich denke, wir wissen, was das ausgelöst hat. Aber das werde ich für mich behalten", grinst er.
"Das Auto ist noch ganz neu", erinnert er und erklärt: "Wir müssen mehr über das Auto lernen, ich muss mich daran gewöhnen. Diese Momente kamen also eher dadurch, dass ich das Auto kennenlernen muss."
Das Auto sei nämlich noch nicht zu "100 Prozent" auf ihn zugeschnitten. Sobald sich das ändert, sollten also auch diese kleineren Schreckmomente aufhören.
Erstmals seit zehn Jahren kein Mercedes-Podium
Beim Großen Preis von Australien 2013 standen Kimi Räikkönen, Fernando Alonso und Sebastian Vettel auf dem Podium. Zur Abwechselung geht es dieses Mal aber nicht um den Spanier sondern um zwei Fahrer, die damals nicht dabei waren.
Es war nämlich bis gestern das letzte Auftaktrennen in der Geschichte der Formel 1, bei dem kein Mercedes-Pilot auf dem Podium stand! Das gestrige Rennen war damit das erste Auftaktrennen in der Hybridära ohne ein Mercedes-Podium.
Natürlich darf man solche Statistiken nicht überdramatisieren. Aber es wirkt schon so ein bisschen wie das Ende einer Ära ...

© Red Bull
Weniger TV-Zuschauer als in den Vorjahren
Den Formel-1-Auftakt sahen gestern 891.000 Zuschauer auf Sky. Das ist für sich zwar ein guter Wert, allerdings schauten damit weniger Fans als in den beiden Vorjahren zu, als Sky in Bahrain jeweils noch die Millionenmarke überschritten hatte.
Der Rückgang in Deutschland dürfte unter anderem damit zu tun haben, dass Sebastian Vettel und Mick Schumacher in diesem Jahr nicht mehr mit am Start sind. Wir behalten natürlich im Auge, wie sich die Quoten in den kommenden Rennen entwickeln.
Nach Russell-Prognose: Red Bull bremst Erwartungen
Der Brite geht davon aus, dass die Bullen in diesem Jahr alle Rennen gewinnen können. Von solchen Prognosen will Christian Horner nichts wissen. "Die Menschen haben in diesem Geschäft ein sehr kurzes Gedächtnis", schmunzelt der Teamchef.
"Man ist immer nur so gut wie sein letztes Rennen. Heute sind wir die Helden, morgen könnten es Ferrari, Mercedes oder Aston Martin sein", betont er und stellt klar, dass bei Red Bull nach dem gestrigen Ergebnis nun niemand übermütig werde.
"Es ist der Start eines Marathons", sagt Horner und erinnert: "Der Asphalt auf dieser Strecke ist ziemlich einzigartig. Warten wir also erst einmal ab, was in Dschidda, in Melbourne und auf einigen anderen Strecken passiert, bevor wir zu viele Schlüsse ziehen."
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Die Noten sind da!
Auch in diesem Jahr könnt ihr die Fahrer bei uns nach jedem Rennen wieder bewerten. Das tun wir als Redaktion auch, und hier in dieser Fotostrecke erklären wir unsere Entscheidung. Und wir verraten, bei welchen Fahrern unsere Meinungen komplett auseinandergehen!
Am Abend folgt dann die große Endabrechnung auf unserem Portal.
Alonso: Regeln haben mit Aston-Martin-Erfolg nichts zu tun
Der Spanier ist übrigens nicht der Meinung, dass die neuen Formel-1-Regeln Aston Martin dabei geholfen haben, über den Winter so einen großen Sprung zu machen. "Das denke ich nicht", stellt er auf Nachfrage klar.
"Man braucht eine Vision", betont Alonso und erinnert: "Die Möglichkeiten sind für alle da. Aber es sieht danach aus, dass nur ein Team alles tut, um zu gewinnen. Ich bin stolz, ein Teil dieser Organisation zu sein."
Max Verstappen stimmt da zu und erklärt: "Fernando hat absolut recht. [...] Wenn man die richtigen Leute in der Verantwortung hat und sie wirklich gewinnen wollen und die richtigen Leute einstellen, dann ist alles möglich."
Alonso macht das Quartett voll
Der Spanier ist gestern zum ersten Formel-1-Fahrer geworden, der in der Hybridära mit Motoren von allen vier Herstellern an mindestens einem Rennen teilgenommen hat. Ferrari, Honda und Renault hatte er schon, seit gestern steht auch Mercedes auf der Liste.
Und ja, bereits vor ihm fuhr Kevin Magnussen mit allen vier verschiedenen Powerunits. Der Däne nahm für Honda aber nie an einem Rennen teil. 2015 sollte er zwar für McLaren-Honda in Melbourne fahren, schaffte es da aber nicht an den Start.
Magnussen: Haas-Rennpace "besser als befürchtet"
Und noch so ein Team, bei dem man trotz der Nullnummer gestern nicht komplett enttäuscht ist. "Unsere Rennpace war besser als befürchtet", resümiert Magnussen, für den der Grand Prix nach seinem Q1-Aus im Prinzip schon gelaufen war.
Im Rennen startete er dann als einziger der 20 Fahrer auf harten Reifen. "Es hat sich nicht ausgezahlt", zuckt er die Schultern. Der Reifenverschleiß sei aber in Ordnung gewesen. "Es gibt also sicher einige positive Dinge, die wir mitnehmen", betont er.
"Es war nicht das Wochenende, von dem wir geträumt hatten, aber wir haben eine Menge Dinge gelernt und gezeigt, dass das Auto Potenzial hat", zeigt er sich zuversichtlich. Mal schauen, wie die kommenden Rennen für Haas laufen.
McLaren: Rennen in Bahrain "ermutigender als erwartet"
Klingt nach dem Katastrophenstart seltsam, doch Teamchef Andrea Stella betont: "Das Rennen war ermutigender als erwartet." Zwar wäre es auch ohne die Probleme "schwierig" gewesen, in die Punkte zu fahren.
Aber man sei näher an den Top 10 als erwartet gewesen. Zudem erinnert er daran, dass das Mittelfeld in diesem Jahr noch enger sei. Wenige Zehntel könnten daher bereits einen großen Unterschied machen.
Und genau die will McLaren schnell finden, denn bereits in Saudi-Arabien und Australien sollen "kleine Upgrades" ans Auto kommen. "Sie sollten hier und da Performance bringen", so Stella.
Und das erste große McLaren-Update soll es dann beim vierten Saisonlauf in Baku geben.
Die ältesten Formel-1-Fahrer auf dem Podest
Fernando Alonso hat sich in dieser Rangliste gestern auf P19 nach vorne gearbeitet. Will er es allerdings in die Top 10 schaffen, dann müsste er noch bis mindestens Ende 2025 in der Formel 1 fahren ...
Marko stichelt gegen Aston Martin
Es ist kein Geheimnis, dass Helmut Marko den neuen Aston Martin für eine Red-Bull-Kopie hält. Nach dem Rennen erklärt er daher mit einem Schmunzeln: "Heute hatten wir drei Red Bulls auf dem Podium, nur einen mit einem anderen Motor ..."
Im Hinblick auf den Vorsprung des "echten" Red Bull in Bahrain sagt Marko: "Mich würde es nicht stören, wenn es ein langweiliges Jahr wird. Aber ich glaube nicht daran." Denn Bahrain sei wegen des Asphalts ein "spezifisches Rennen".
"Alle Rennen sind anders. Dschidda ist zum Beispiel viel schneller, und die anderen Teams werden ihre Autos auch weiterentwickeln, die schlafen nicht", warnt Marko. Hoffen wir im Sinne der Spannung mal, dass er recht hat!
Wolff: Glaube nicht mehr an Wunder
Bei allen Analysen nach dem Auftakt darf man nicht vergessen, dass die Formel-1-Autos des Jahrgangs 2023 bislang erst auf einer einzigen Strecke gefahren sind. Sowohl Test als auch das erste Rennen fanden in Bahrain statt.
Nicht unmöglich also, dass das Kräfteverhältnis auf Strecken mit einer anderen Charakteristik anders aussehen wird. "Das letzte Mal habe ich vor sehr langer Zeit von Wundern geträumt", winkt Toto Wolff jedoch ab.
Zwar habe Bahrain dem W14 nicht in die Karten gespielt, weshalb es auf anderen Kursen "vielleicht" besser werde. Er kann sich allerdings nicht vorstellen, dass die Hackordnung dann komplett über den Haufen geworfen wird.
"[Bahrain] war die Bestätigung, was wir kommen gesehen haben, und vielleicht auch wichtig, um diesen dramatischen Wake-up-Call zu haben", so Wolff.
Gasly: Mit einem besseren Qualifying wäre mehr drin
Der Franzose fuhr gestern vom letzten Startplatz noch auf P9 und rettete den Tag von Alpine damit zumindest noch halbwegs. Er selbst ist "sehr zufrieden" mit seiner Aufholjagd und erklärt, das Ergebnis gebe "Hoffnung" für die Zukunft.
"Mit einem besseren Qualifying hätte ich Bottas noch bekommen", ist er sich sicher. Damit wäre er dann "Best of the Rest" hinter den vier Topteams gewesen. So sei nach dem verkorksten Qualifying aber nicht mehr als P9 möglich gewesen.
Am Samstag sei er übrigens einfach "zu aggressiv" beim Set-up gewesen. "Ich ging einfach einen Schritt zu weit fürs Quali und machte einen Fehler in meiner letzten Runde, der mich Q2 gekostet hat", berichtet er.
Von daher ist P9 im Rennen eine gute Schadensbegrenzung.
Bottas als Achter "Best of the Rest"
Punkte gab es gestern auch für Alfa Romeo, auf P8 nahm Bottas sogar vier Zähler mit. "Ich bin wirklich zufrieden mit unserem Rennen", berichtet er und erklärt: "Wir haben gezeigt, dass wir ein gutes Rennauto haben und mit den Teams um uns herum kämpfen können."
Sein eigenes Rennen sei phasenweise ziemlich "ruhig" gewesen. "Der Start war wirklich wichtig", erklärt er. In der Anfangsphase schob sich Bottas bis auf P9 nach vorne und ließ anschließend keinen anderen Fahrer mehr vorbei. Durch den Leclerc-Ausfall wurde er dann Achter.
Teamkollege Zhou punktete zwar nicht, nahm dafür aber Alpine einen Zähler weg. Er fuhr ganz am Ende noch die schnellste Runde. Brachte ihm selbst zwar nichts, aber so gab es keinen Bonuspunkt für Gasly, der zuvor die schnellste Runde gesetzt hatte.
"Ich bin froh, dass ich meinen Beitrag leisten konnte", so der Chinese, der zu seinem eigenen Rennen erklärt: "Das VSC kam zur falschen Zeit raus." Danach habe er dann nicht mehr viel tun können - außer eben Alpine einen Punkt zu klauen ...
Williams: Das Geheimnis ist das Set-up
Gegen alle Erwartungen holte Alexander Albon gestern P10 und damit einen Punkt. Dabei konnte er Yuki Tsunoda in der Schlussphase des Rennens hinter sich halten, obwohl der Japaner eigentlich schneller unterwegs war.
"Sie müssen mit weniger Abtrieb fahren", lacht Albon und erklärt: "Ich war auf den Geraden ungefähr 8 km/h schneller als ein AlphaTauri. Ich glaube, ich war 4 km/h schneller als jeder andere, inklusive der Red Bulls."
Williams setzte also voll auf Topspeed, was in den Kurven natürlich Zeit kostete. Aber dafür war es fast unmöglich, den FW45 zu überholen. Kein neues Phänomen, denn auf die Taktik setzte Williams auch 2022 bereits oft.
"Ich hatte an diesem Wochenende ein Set-up mit sehr wenig Abtrieb", betont Albon und erklärt im Hinblick auf seinen Kampf gegen Tsunoda: "Die letzten zehn Runden fühlten sich an wie jedes Rennen im Vorjahr. Nichts Neues."
Doch noch ein Erfolg für Ferrari!
Zumindest ein kleiner. Die Scuderia hat nämlich gestern den schnellsten Boxenstopp des Tages abgeliefert. Die Übersichten über die schnellste Boxenstopps und Co. findet ihr natürlich auch 2023 wieder auf unserer Schwesterseite Motorsport.com:
Formel 1 2023: Fahrer des Tages
Die schnellsten Rennrunden der Formel 1 2023
Die schnellsten Boxenstopps der Formel 1 2023
Die Qualifying-, Sprint- und Rennduelle der Formel-1-Saison 2023
Red Bull: Bester Start in der Geschichte
"Es war ein großartiger Start in die Saison, unser bester Start aller Zeiten", jubelt Sergio Perez nach dem gestrigen Doppelsieg. Und er hat recht! Denn Red Bull konnte bislang noch nie mit einem Doppelsieg in eine Formel-1-Saison starten.
Tatsächlich holte Max Verstappen gestern erst den zweiten Auftaktsieg überhaupt für Red Bull. Das war zuvor lediglich Sebastian Vettel 2011 in Melbourne einmal gelungen. Hatte ich so auch nicht mehr auf dem Schirm.
Kann man aber alles in unserer großen Datenbank nachlesen!

© Motorsport Images
Vasseur: WM ist noch nicht vorbei
Der Ferrari-Teamchef will die WM nach dem gestrigen Ausfall von Leclerc noch nicht abschreiben. "Es ist nie gut, mit einem Ausfall zu starten, und natürlich wäre ich lieber ins Ziel gekommen", gesteht Vasseur.
"Aber ich bleibe bleibe bei meiner Position. Ich habe dem Team vor dem Test in Bahrain vor zwei Wochen gesagt, dass die Meisterschaft nach Bahrain nicht vorbei sein wird", betont er. An dieser Einstellung habe sich nichts geändert.
"Das Wichtigste ist jetzt, ein klares Bild von der Situation zu haben", stellt er klar. Man müsse "eine ordentliche Analyse" durchführen, denn der Defekt bei Leclerc sei so zuvor weder auf dem Prüfstand noch bei den Tests aufgetreten.
Und in der Tat gibt es ja einige Beispiele dafür, dass man auch nach einem verkorksten Auftakt am Ende noch Weltmeister werden kann. Allerdings war es gestern bei Ferrari ja nicht die Zuverlässigkeit, die den Sieg kostete.
Man darf nämlich nicht vergessen, dass man auch vor dem Ausfall auf der Strecke bereits chancenlos gegen Red Bull war ...
Kolumne & Analyse
Auch 2023 gibt es an jedem Montag nach einem GP natürlich wieder die beliebten "Letzte-Nacht-Kolumnen" von Christian Nimmervoll und Stefan Ehlen. Für diese beiden Piloten hat sich unsere Chefredaktion dieses Mal entschieden:
Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Charles Leclerc
Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Fernando Alonso
Außerdem empfehle ich euch an der Stelle auch noch unsere große Videoanalyse zum Bahrain-GP:
Analyse: Russell gratuliert Verstappen zur WM!
Für George Russell steht fest: Red Bull kann alle Rennen gewinnen! Wir analysieren, wie gut die Chancen von Verstappen auf einen Durchmarsch stehen. Weitere Formel-1-Videos
Szafnauer: Pannenserie darf uns nicht passieren
Bei Mercedes war man gestern alles andere als zufrieden, die größte Pannenserie des Tages legte aber Esteban Ocon hin. Zunächst stand er beim Start nicht korrekt in seiner Startbox, was ihm eine Fünf-Sekunden-Strafe einbrachte.
Dann arbeitete das Team beim Absitzen der Strafe zu früh am Auto, und dann war er auch noch zu schnell in der Boxengasse. Am Ende bekam er so insgesamt drei Strafen, von denen zwei auf die Kappe des Fahrers gehen.
Laut Otmar Szafnauer waren alle Strafen marginal. Man habe lediglich "eine halbe Sekunde" zu früh am Auto gearbeitet, und Ocon sei am Boxenausgang "einen halben Meter" zu früh wieder aufs Gas gegangen.
"Das sind alles operative Fehler. Auf diesem Level sollten wir die nicht machen", weiß der Teamchef, der ankündigt, dass all diese Dinge auch nicht wieder vorkommen werden. Ändert am Debakel gestern aber auch nichts mehr ...
Wolff: Rückstand wieder deutlich größer
Nach dem angesprochenen Sky-Interview hat Wolff in seiner Medienrunde für uns schreibende Journalisten sogar noch einmal nachgelegt und erklärt: "Bei uns ist alles schlecht. Die Pace auf einer Runde ist noch gut, aber im Rennen haben wir die Konsequenzen gesehen."
"Uns fehlt Abtrieb, wir rutschen auf den Reifen und fallen zurück", so Wolff, der erklärt, wenn man den Rückstand am Ende des Jahres 2022 mit dem aktuellen vergleiche, dann habe sich dieser wieder verdoppelt oder sogar verdreifacht.
In der Tat hatte Russell beim Saisonfinale in Abu Dhabi zum Beispiel "nur" 35 Sekunden Rückstand auf Sieger Verstappen, gestern lagen Hamilton und er 50 beziehungsweise sogar 55 Sekunden hinter der Spitze.
Und dabei war Abu Dhabi Ende 2022 sogar noch eines der schwächeren Rennen von Mercedes, bei einigen anderen war man deutlich näher dran ...
Neue Woche, neues Glück!
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres Formel-1-Livetickers. Das Auftaktrennen in Bahrain liegt hinter uns, und jetzt sind vor dem nächsten Grand Prix in Saudi-Arabien erst einmal zwei Wochen Pause.
Langweilig wird uns in dieser Zeit aber ganz sicher nicht, denn das gestrige Rennen hat uns so viele Geschichten beschert, dass wir in den nächsten beiden Wochen noch genug Gesprächsthemen haben werden!
Ruben Zimmermann begleitet euch an dieser Stelle erneut durch den Tag. Bei Fragen, Anregungen oder Beschwerden könnt ihr unser Kontaktformular verwenden. Außerdem findet ihr uns auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube, und für Fragen steht euch zudem unser Twitter-Hashtag #FragMST zur Verfügung. Auf geht's!
Hier gibt es unseren gestrigen Ticker noch einmal zum Nachlesen!

