GP Niederlande

Zandvoort in der Analyse: Red-Bull-Porsche-Deal geplatzt?

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Was ist da bei Red Bull und Porsche los? +++ Mercedes: Hamilton entschuldigt sich +++ Ferrari: Das ging bei den Stopps schief +++

21:12 Uhr

Das Rennen in der Analyse

Wir drehen unseren Ticker an dieser Stelle damit auch erst einmal zu. Aber keine Sorge: Schon morgen früh sind wir wieder mit einer neuen Ausgabe für euch am Start, um die weiteren Themen aus Zandvoort angemessen aufzuarbeiten.

Zum Abschluss folgt noch einmal der Hinweis auf unsere große Videoanalyse zum Niederlande-GP mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll, bei der dieses Mal die folgenden Themen auf dem Zettel standen:

- Hat Mercedes Hamilton den Sieg gekostet?
- Verstappen: Titel nur noch Formsache
- Ferrari: Pleiten, Pech und Pannen
- Mick Schumacher: Muss das sein?
- Vettel: Kein Verständnis für Zeitstrafe
- Der Rest des Feldes im Schnelldurchlauf
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat

Viel Spaß damit und bis morgen!


"Kann nicht glauben, dass ihr mich gelinkt habt!"

Lewis Hamilton tobt, weil er meint, sein Mercedes-Team habe ihn "gelinkt". Das Thema des Tages bei unserer Analyse des Grand Prix der Niederlande. Weitere Formel-1-Videos


20:59 Uhr

Ferrari: WM-Titel wohl nur noch rechnerisch möglich

Wir haben vorhin schon kurz über die 109 Punkte gesprochen, die Leclerc inzwischen hinter Verstappen liegt. "Es ist schon ein riesiger Abstand, wenn man schaut, wie viele Rennen noch zu fahren sind", gesteht Mattia Binotto bei 'Sky'.

"Beim letzten Mal habe ich gesagt, dass wir uns nur auf uns verlassen können und nicht auf die anderen. Das gilt jetzt noch mehr, nachdem der Abstand weiter zugenommen hat", so der Teamchef nach dem vierten Verstappen-Sieg in Serie.

"Für uns ist wichtig, dass wir uns auf jedes Rennen konzentrieren und versuchen, die Probleme zu lösen. Von jetzt bis zum Ende der Saison ist die Stimmung auch wichtig. Dann müssen wir uns auch für die nächste Saison verbessern", so Binotto.

Bei den Konstrukteuren liegt Ferrari sogar bereits 135 Punkte hinter Red Bull.


20:47 Uhr

Ralf Schumacher: Harte Kritik an Günther Steiner

Die Stimmung zwischen den Kollegen von Sky und dem Haas-Team war in diesem Jahr nicht immer die beste. Und nach den jüngsten Aussagen von Experte Ralf Schumacher dürfte sich das auch nicht unbedingt ändern ...

Im Rahmen der Diskussionen über die Zukunft von Mick Schumacher sagt er nämlich: "Die unglücklichste Rolle - wie immer - spielt Günther [Steiner]. Er schafft es immer wieder, die Leute zu demotivieren, und er schätzt nicht wert, was er im Team hat."

"Denn er hat zwei gute Piloten", stellt Schumacher klar und betont: "Wäre ich Teammanager, würde ich an beiden Fahrern festhalten." Aktuell ist aber nur Magnussen für 2023 gesetzt, die Zukunft von Mick Schumacher ist unklar.


20:31 Uhr

Norris: Fast das Maximum herausgeholt

"Hartes Rennen", berichtet Norris, der aber betont, es sei gleichzeitig auch "ein gutes" gewesen. "Wir haben alles gegeben. Ich denke, war hatten eine ordentliche Pace. [...] P6 wäre das Beste gewesen, das wir hätten erreichen können."

Dieses Ergebnis verpasste er nur um eine Position. Deutlich weiter hinten landete der Teamkollege - um genau zu sein zehn Plätze. Ricciardo erklärt, dass es nach seinem Q1-Aus am Samstag klar war, dass es ein schwieriges Rennen werden würde.

Er habe das Gefühl gehabt, dass er bei freier Fahrt durchaus etwas Pace gehabt habe. Letztendlich steckte er aber einfach im Verkehr fest. So verlor McLaren im Kampf um P4 in der WM weiter Boden auf Alpine.

Die Franzosen liegen nun bereits 24 Zähler vorne.


20:05 Uhr

Was ist da bei Red Bull und Porsche los?

Eigentlich schien die Sache längst durch und nur noch Formsache zu sein. Nun zitiert 'F1-Insider.com' Helmut Marko überraschend mit den Worten: "Porsche wird kein Anteilseigner bei uns werden." Damit bliebe nur noch eine reine Motorenpartnerschaft.

Bereits zuletzt kamen Gerüchte auf, dass vor allem Christian Horner keine Lust auf Porsche als gleichberechtigten Partner habe. Eine Rolle könnte aber auch das liebe Geld spielen. Wir forschen natürlich nach, was da wirklich los ist!


20:00 Uhr

Livestream

Nicht vergessen: Gleich beginnt unsere große Liveanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de! Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll haben die folgenden Themen im Gepäck:

- Hat Mercedes Hamilton den Sieg gekostet?
- Verstappen: Titel nur noch Formsache
- Ferrari: Pleiten, Pech und Pannen
- Mick Schumacher: Muss das sein?
- Vettel: Kein Verständnis für Zeitstrafe
- Der Rest des Feldes im Schnelldurchlauf
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat



19:50 Uhr

Sainz: So war das mit der unsicheren Freigabe wirklich

"Es war ein sehr schlechter Tag", winkt der Spanier ab und erklärt: "Uns ist einfach alles passiert, was uns passieren konnte." Das müsse man jetzt analysieren, "denn es hat uns heute viele Punkte gekostet", so Sainz.

Zu seiner unsicheren Freigabe sagt er: "[Alonso] hätte mich fast getroffen, weil ich bremsen musste, weil ein McLaren[-Mechaniker] in meinen Weg gerannt ist." Erst das habe die angeblich unsichere Situation verursacht.

"Als die Mechaniker mich freigegeben haben, da war Fernando sehr weit hinten", stellt Sainz klar. Die Situation sei durch den McLaren-Mechaniker ausgelöst worden und nicht durch ihn oder Ferrari.

Auch er hat daher kein Verständnis für die Strafe.


19:38 Uhr

Verwarnung für Tsunoda

Auch das können wir jetzt auflösen: Tsunoda hat eine Verwarnung bekommen, weil er mit einem gelockerten Sitzgurt gefahren ist. Diesen hatte er gelöst, als er das Auto zum ersten Mal abgestellt hatte. Anschließend fuhr er aber bekanntlich doch weiter.

Immerhin: Eine weitere Strafe für das Team gibt es nicht, weil kein Rad locker gewesen und das Auto damit nicht in einem unsicheren Zustand gewesen sei. Tatsächlich habe es ein Problem mit dem Differential gegeben.

Hier die Begründung im Wortlaut:

"While after a pit stop of car 22 the driver stopped the car due to the fact that he felt a wheel being not properly fitted, the investigation by the Stewards led to the conclusion, that in fact there was a problem with the differential. Therefor the car was not in an unsafe condition when released from its pit stop position."

"However, during the hearing the driver admitted, that after stopping on track he was ready to abandon the car and started to loosen the safety belt, without unlocking it. After that he travelled back to the pits where the mechanics re-fastened the belts. It is not possible, to determine exactly to which degree the seatbelt had been loosened by the driver."


19:35 Uhr

Ferrari: Das ging bei den Boxenstopps schief

Beim ersten Sainz-Stopp fehlte ein Reifen, beim letzten gab es eine unsichere Freigabe und eine Fünf-Sekunden-Strafe. Im Hinblick auf den ersten Stopp erklärt Teamchef Mattia Binotto, man habe sich gegen einen Undercut von Hamilton absichern wollen.

"Als wir die Mercedes-Crew in der Boxengasse sahen, riefen wir unseren Fahrer rein. Aber da wer er schon in der letzten Kurve und es war zu spät für die Mechaniker", so Binotto. Deswegen habe schließlich ein Reifen gefehlt.

Während man das also auf die eigenen Kappe nimmt, findet Binotto die spätere Fünf-Sekunden-Strafe "sehr hart" und erklärt: "Die Freigabe selbst war nicht unsicher, sie war sicher. Carlos hat sich ebenfalls sicher verhalten."

Die Strafe ist daher in seinen Augen überzogen.


19:28 Uhr

Keine Strafen für Ferrari und Red Bull

Spannend: Für die Aktion in der Boxengasse beim verkorksten Sainz-Stopp wurde nicht nur Ferrari untersucht - sondern auch Red Bull. Inzwischen haben die Rennkommissare aber verkündet, dass beide Teams ohne Strafe davonkommen.

Bei Perez ging es darum, dass er über einen Ferrari-Schlagschrauber gefahren war. Die Stewards kamen aber zu dem Schluss, dass dieser zum einen ziemlich weit außen gelegen habe und außerdem sei die Boxengasse in Zandvoort besonders eng.

Hier die Begründung im Wortlaut:

"The Stewards determined (i) that Ferrari’s wheel gun allocated to the rear left wheel was placed a bit further away from its usual position but still in the inner lane and (ii) that Car 11 rejoined the fast lane after its pit stop as soon as possible."

"The Stewards took into consideration the configuration of the pit lane which is particularly short and thus decide not to take any further action."

Bei Sainz ging es darum, dass er bei der Anfahrt auf die eigene Box sehr eng an der Red-Bull-Box vorbeifuhr und dort sogar das Equipment streifte. Auch hier führte man das allerdings auf die ungewöhnlich enge Boxengasse zurück.

Auch hier die Begründung im Wortlaut:

"The Stewards determined that the driver travelled very closely to the pit team of Red Bull Racing whilst approaching Scuderia Ferrari’s pit position. Car 55 rear right wheel even touched one of Red Bull Racing wheel gun’s air hoses."

"The Stewards further determined that the slight touch of the Red Bull Racing wheel gun’s air hose was rather due to the configuration of Zandvoort pit lane which is particularly short. Therefore, no further action is taken."


19:24 Uhr

Vettel: Strafe war "ein bisschen unnötig"

"Ich glaube, wir hatten keinen tollen Speed im Rennen", berichtet der Deutsche nach P14. Zusätzlich erschwert wurde es durch seine Fünf-Sekunden-Strafe für das Ignorieren von blauen Flaggen. "Die Strafe ist ein bisschen unnötig", ärgert er sich.

"Ich habe nichts gewonnen und glaube, ich habe niemanden wirklich was gekostet. Dass man ein bisschen Zeit verliert [beim Überrunden], das ist normal", stellt er klar und betont: "Es kommt ein bisschen drauf an, wo man überholt oder wo man aufläuft."

"Ob es jetzt drei Kurven sind oder fünf. Ich glaube, ich habe dann sehr fair Platz gemacht und dafür gesorgt, es an einer Stelle zu tun, wo sie gar keine Zeit verlieren", so Vettel, für den das Rennen auch insgesamt "enttäuschend" gewesen sei.

Mit einem frühen Stopp habe man "einen Undercut gegen einen Großteil des Mittelfelds" versucht. "Hat nicht funktioniert. Dann waren wir hinten, das Rennen für uns gelaufen", zuckt er die Schultern.


19:17 Uhr

Russell: Strategie war "die beste Chance"

Der Brite verteidigt die Entscheidung seines Teams und betont: "Die beste Chance, die wir als Teams auf den Sieg hatten, war es, die Autos zu splitten. Einer bleibt vor Max und der andere dahinter und dann sehen wir, was passiert."

"Wären wir beide draußen geblieben, hätten wir wahrscheinlich auch beide gegen Max verloren", so Russell, der damit wohl recht haben dürfte. Aber hätte es dem Team nicht trotzdem eine bessere Chance gegeben, zwei Autos vorne zu haben?

Rückblickend werden wir natürlich nie erfahren, wie das Rennen ausgegangen wäre, wenn keiner gestoppt hätte ...


19:07 Uhr

Apropos Albon

Durch seinen heutigen "Sieg" über Latifi stellte der Williams-Pilot im internen Rennduell auf 12:3. So eindeutig liegt aktuell kein anderer Formel-1-Fahrer gegen seinen Teamkollegen vorne! Zudem landete er zum fünften Mal in Folge vor Latifi.

Die aktuell längste Serie dieser Art hält übrigens Norris. Der kam bei McLaren heute bereits im sechsten Rennen in Folge vor Ricciardo ins Ziel. Die Übersicht über alle Rennduelle in der Saison 2022 gibt es hier!


19:00 Uhr

Albon: Keine Punkte, aber gutes Rennen

Dieses Mal keine Punkte, aber zumindest ein ordentlicher zwölfter Platz für Albon, der verrät: "Wir hatten für heute keine hohen Erwartungen." Trotzdem sei man am Ende "nicht so weit von den Punkten weg" gewesen.

Das sei "positiv", so Albon, der verrät: "Ich war zufrieden mit dem Auto, obwohl uns etwas Rundenzeit fehlte." Zudem zeige das Rennen, dass Williams keine Angst mehr vor Strecken haben müsse, die viel Abtrieb erfordern.

Weniger gut lief es beim Teamkollegen, der 18. und damit Letzter wurde. "Es war einfach ein Rennen zum Vergessen", so Latifi, der bereits im Qualifying am Samstag nach einem Problem Letzter geworden war.

"Wir hatten am gesamten Wochenende Probleme mit der Pace", so der Kanadier, der sind das selbst nicht erklären kann. Meistens kein gutes Zeichen ...


18:51 Uhr

Horner "überrascht" über Mercedes-Strategie

Nicht nur der ein oder andere TV-Zuschauer hat sich gewundert. Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner war "ziemlich überrascht", dass Mercedes Russell während der Safety-Car-Phase an die Box holte.

Er hätte nämlich erwartet, dass Mercedes Russell "strategisch" als Puffer zwischen Hamilton und Verstappen lassen würde. "Meine größte Sorge war, dass es zwei gegen einen sein würde", so Horner.

Doch dazu kam es nicht. "Als [Russell] gestoppt hat, würde es zu einem Kampf zwischen Max und Lewis auf unterschiedlichen Reifen", so Horner. Und den konnte Hamilton dann bekanntlich nicht mehr gewinnen.


18:43 Uhr

AlphaTauri: Team hält sich bedeckt

Claudio Balestri, Chef der Fahrzeugperformance bei AlphaTauri, sagt zu dem Zwischenfall übrigens: "Nach dem Boxenstopp meldete [Yuki], dass etwas am Heck das Autos nicht stimme. Wir holten ihn wieder rein, um die Reifen zu wechseln."

"Direkt danach hatten wir einen Defekt am Auto. Das Team untersucht das aktuell", so Balestri. Toto Wolff vermutet, dass es ein Problem mit dem Sitzgurt gab. Zumindest legen das auch die TV-Bilder nahe.

Davon ist bei AlphaTauri allerdings keine Rede. "Es war ein enttäuschender Tag", sagt Tsunoda selbst und erklärt: "Unsere Pace sah ziemlich gut aus, und wir hatten gehofft, in die Punkte zu fahren."

Das hatte sich mit seinem Problem, das auch er nicht näher beschreibt, dann aber erledigt. Wir bleiben natürlich dran, es läuft ja auch noch eine Untersuchung!