Formel-1-Newsticker

Formel 1 Bahrain 2019: Der Freitag in der Chronologie

Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Wie Mercedes die Ferrari-Leistung bewertet +++ Wo fährt Max Verstappen in der Saison 2021? +++ Experten über Kubica +++

19:58 Uhr

Und das war's für heute!

Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit beim ersten Trainingstag der Formel 1 2019 in Bahrain! Hiermit endet unser Freitag, Stefan Ehlen und Kollegen biegen ab in die Boxengasse. Aber auf unserer Webseite gibt's weiter aktuelle News und Stimmen, also ruhig noch einen Browsertab offenlassen dafür! ;-)

Zum Abschluss noch die Fakten des Tages:
Ergebnis 1. Training
Ergebnis 2. Training
Freitagsgesamtergebnis


19:52 Uhr

Mick Schumacher im Weltmeister-Auto von 2004

Laut unseren Kollegen von 'Auto Bild motorsport' bekommt Mick Schumacher in den nächsten Tagen jede Menge Formel-1-Fahrpraxis. Nächste Woche testet der Weltmeister-Sohn bekanntlich erstmals ein Formel-1-Auto und sowohl für Ferrari als auch für Alfa Romeo. Direkt im Anschluss geht es für ihn weiter nach China, wo er beim 1.000 Formel-1-WM-Rennen der Geschichte den Ferrari F2004 aus der Saison 2004 (Foto) - das letzte Weltmeisterauto seines Vaters Michael Schumacher - bei Demonstrationsrunden fahren wird. Der Ort dafür ist gut gewählt: In China erzielte Schumacher senior 2006 seinen 91. und letzten Formel-1-Sieg.

Michael Schumacher Ferrari Scuderia Ferrari Mission Winnow F1 ~Michael Schumacher ~

19:40 Uhr

Rätselraten bei Ricciardo: Wo ist der Speed?

Daniel Ricciardo weiß noch nicht, warum er im Renault R.S.19 bisher nicht in Fahrt gekommen ist. Der Trainingsfreitag in Bahrain habe ihm mehr Fragezeichen als Antworten an die Hand gegeben. "Es war ein bisschen schwierig, vor allem die Qualifying-Simulation am Nachmittag", sagt er. "Da fehlte mir doch einiges. Die Gründe dafür versuchen wir gerade zu finden. Wir haben noch keine ersten Erkenntnisse dazu." Die Liste der Beanstandungen Ricciardos ist lang: Er spricht von Grip, Traktion, Fahrbarkeit, von der Rückmeldung des Fahrzeugs an den Fahrer. "Im Moment haben wir vieles, das sich gegenseitig stört. Wenn wir das erst einmal gelöst haben, dann müsste auch die Traktion hinkommen, zum Beispiel", erklärt er.

Ricciardo weiter: "Das war nur der Freitag. Mein Wochenende ist noch nicht gelaufen, ganz und gar nicht. Aber ein gutes zweites Training hilft hier einfach mehr, weil Training drei in Bahrain nicht so repräsentativ ist."


19:34 Uhr

Teamchef: Ferrari hat extra aufgedreht!

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat in seiner Medienrunde am Freitagabend erklärt, Sebastian Vettel und Charles Leclerc hätten im Freien Training mehr Motorleistung zur Verfügung gehabt als die Konkurrenz. Man dürfe die Ergebnisse - Ferrari hatte in beiden Einheiten um jeweils mehr als 0,5 Sekunden die Bestzeit erzielt - daher nicht überbewerten. Das Klassement sei "irreführend".


19:31 Uhr

P5 für Hülkenberg: Wo Renault wirklich steht

Renault-Fahrer Nico Hülkenberg glaubt nicht, dass P5 im Freitagstraining der wahren Leistung seines R.S.19 gerecht wird. "Ich lese nicht zu viel in das Ergebnis hinein", sagt der Deutsche. "Andere haben heute nicht ihr echtes Potenzial gezeigt. Natürlich sieht die Zeitenliste gut aus, aber auf den Longruns hatte ich kein sehr gutes Gefühl im Auto, wenn ich ehrlich bin. Mit der Balance liegen wir meiner Meinung nach weit daneben. Daran müssen wir noch arbeiten." Der Renault-Freitag sei daher nur "okay" gewesen. "Aber Freitage bedeuten ohnehin nichts. Zählbares gibt's erst am Sonntag."


19:26 Uhr

Mercedes-Theorie: Weshalb Ferrari so schnell war

Warum hat Ferrari das Freitagstraining in Bahrain derart dominiert? Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin hat dazu schon eine Theorie: Ferrari scheine seit Melbourne einerseits "gute Fortschritte" gemacht zu haben. Andererseits habe das Auto vor allem auf den Geraden geglänzt. "Möglicherweise haben sie ihren Antriebsstrang heute etwas härter rangenommen als wird", sagt Shovlin. "Das werden wir aber erst morgen erfahren." Mein Kollege Jonathan Noble hat die Information allerdings schon jetzt: Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat gerade bestätigt, dass sein Team den Motor etwas mehr ausgereizt hat als andere Rennställe.

Mercedes wiederum habe "besonders auf den Longruns", so Shovlin weiter, noch Hausaufgaben – "um noch mehr Speed zu finden", wie er sagt. "Denn der [Reifenabbau] war höher als wir es gerne gehabt hätten."


19:16 Uhr

Vettel relativiert Ferrari-Leistung am Freitag

Sechs Zehntel sind ein Wort. Doch Sebastian Vettel will eben dieses nicht aufgebauscht wissen. Das Ergebnis im Freitagstraining in Bahrain sei "gut" gewesen, aber eben nichts weiter. "Wir waren vielleicht auf einer anderen Strategie als die anderen. Ich würde dem Resultat [daher] nicht zu viel Beachtung schenken", sagt Vettel. Sein Team müsse sich mit dem SF90 "auf jeden Fall noch steigern" und "morgen noch schneller werden", so der Deutsche. Denn: "Mercedes sieht sehr schnell aus. Wir hoffen, [am Samstag] besser in Form zu sein [als in Melbourne] und näher dran zu sein."

Bislang laufe es für Ferrari "besser als in Australien", sagt Vettel, wenngleich das Warum noch nicht zweifelsfrei geklärt ist. Die Theorie: "Es hat weniger Bodenwellen und ich habe mehr Vertrauen ins Heck. Das", meint Vettel, "war in Australien unsere Achillesferse." Doch auch hier relativiert Vettel sofort: "Das Gefühl ist noch nicht so, wie ich es mir wünsche."

Auf eine genaue Prognose zum weiteren Wochenendverlauf lässt sich der viermalige Weltmeister nicht ein, sondern meint nur: "Es wird ganz eng. Ich bin mir nicht sicher, was ich erwarten soll." Mercedes werde aber im Qualifying "sehr, sehr stark" sein, so Vettel. "Und die Red Bull dürfen wir auch nicht außer Acht lassen. Die waren heute in den Kurven sehr stark."


19:09 Uhr

Kubica klagt an: Ungleiche Autos bei Williams!

Der Ton wird rauer bei Hinterbänkler-Team Williams. Robert Kubica nämlich zeigt sich unzufrieden mit dem Zustand seines Autos. Er beschwert sich öffentlich: "In Australien fuhren George [Russell] und ich mit unterschiedlichen Set-ups und man konnte die unterschiedlichen Charakteristiken der Fahrzeuge erkennen. Hier in Bahrain haben wir mit gleichen Set-ups begonnen, trotzdem waren die Charakteristiken anders." In Zahlen ausgedrückt heißt das am Bahrain-Freitag: Russell lag mit einem Rückstand von drei Sekunden auf dem vorletzten Platz, Kubica fehlte ganz hinten nochmals eine Sekunde auf den Teamkollegen.

"Jetzt wissen wir aber immerhin, was los ist", sagt Kubica weiter. "Es ist klar, dass wir zwei unterschiedliche Autos fahren, selbst wenn wir das gleiche Set-up verwenden. Diesem Problem müssen wir auf die Spur kommen. Die Daten sind da eindeutig. Jetzt gilt es die Gründe dafür zu finden."


18:57 Uhr

Pirelli beziffert Reifenabstände für Bahrain

Nach den Freitagstrainings in Bahrain ist klar, wie die unterschiedliche Reifenleistung dort aussieht. Formel-1-Lieferant beziffert die Abstände so: Zwischen Hard und Medium liege "etwa eine Sekunde", zwischen Medium und Soft "etwas weniger als eine Sekunde". Alle Mischungen würden den Erwartungen entsprechend funktionieren. Auch der Abrieb bewege sich im erwarteten Bereich. Vor allem die Soft-Reifen würden deutlich unter dem rauen Asphalt leiden und rasch verschleißen. Dennoch seien weder Körnen ("Graining") noch Blasenwurf ("Blistering") aufgetreten. In der Kurzzusammenfassung von Pirelli-Sportchef Mario Isola klingt das so: "Am ersten Tag gab es keine Überraschungen."

In Bahrain kommen mit C1 (Hard), C2 (Medium) und C3 (Soft) die drei härtesten Mischungen aus dem Pirelli-Sortiment 2019 zum Einsatz.


18:52 Uhr

Williams-Fahrer: Team braucht Patrick Head

George Russell glaubt, die Rückkehr von Patrick Head als Berater kann seinem Team nur guttun. "Er kommt zwar nur in unterstützender Funktion zurück, nicht in Vollzeit, aber seine Präsenz und sein starker Charakter sind vielleicht genau das, was wir jetzt brauchen. Seine Erfahrung, seine Historie bei Williams, das wird jeden hier noch einmal motivieren", meint Russell.

Die aktuellen Probleme bei Williams könnten ihm selbst aber nichts anhaben, sagt der Formel-1-Neuling weiter. Er bezeichnet die Situation zwar als "nicht ideal", meint aber auch: "Wir haben gerade Wichtigeres zu tun."


18:26 Uhr

Racing Point sieht sich nicht in den Top 10

Das ist mal eine Ansage von Sergio Perez nach dem Freitagstraining in Bahrain: Er glaubt nicht an eine Q3-Teilnahme von Racing Point. "Heute war keine Sternstunde für uns", so der Mexikaner nach P14 unter 20 Piloten. Sein Teamkollege Lance Stroll war mit P17 ebenfalls nicht gut bedient. Der Rückstand auf die Spitze: 1,8 Sekunden. "Wir scheinen weiter weg zu sein als in Melbourne", sagt Perez. "Die Strecke hier scheint unsere Defizite deutlicher aufzuzeigen. Vielleicht können wir noch ein paar Zehntel herausholen, aber ich sehe uns am Samstag nicht in den Top 10 – es sei denn, jemand [der Konkurrenz] kriegt es nicht auf die Reihe."

Die Situation sei in jedem Fall "ziemlich frustrierend", meint Perez, der sogar eine Q2-Teilnahme in Frage stellt. "Es wird schwierig. Wir müssen in Q1 wirklich zur Stelle sein, wenn wir weiterkommen wollen. Und dann braucht es noch ein perfektes Q2. Allerdings haben wir nicht mehr viel Leistung in der Hinterhand …"


18:19 Uhr

Räikkönen: Mir ging das Talent aus

Alfa-Romeo-Fahrer Kimi Räikkönen gibt nicht viel auf seinen Dreher im Freitagstraining (siehe Video) und erklärt schlicht: "Mir ist das Talent ausgegangen." Dabei grinst er sich eins. Ernsthaft(er) fügt er hinzu: "Ich bin auf neuen Reifen rausgefahren. Wenn sie noch frisch und glänzend sind, ist es in der ersten Kurve noch rutschig. Das hat mich auf dem falschen Fuß erwischt."

Insgesamt sei Alfa Romeo nicht richtig in Fahrt gekommen, meint Räikkönen. "Wir haben nicht viele gescheite Runden hingekriegt, zumindest am Nachmittag nicht. Wir hatten auch Probleme mit dem Auto", so der Finne. Damit spielt er auf die Kühlung an, die wie berichtet nicht ausreichend zu sein schien. "Das Team hätte es beinahe in den Griff gekriegt", sagt Räikkönen weiter, "aber dann ging uns leider die Zeit aus."


18:13 Uhr

Verstappen: Ferrari ist vorne

Auch Red-Bull-Pilot Max Verstappen glaubt, der Ferrari-Speed im Freitagstraining entspricht der wahren Leistungsfähigkeit. "Ich würde sagen, Ferrari liegt ein bisschen vor allen anderen. Wir werden aber natürlich versuchen, die Lücke zuzufahren", sagte Verstappen. "Keine Ahnung, was in Melbourne [bei Ferrari] schiefgelaufen ist, aber hier scheinen sie sehr konkurrenzfähig zu sein. Aber das hatten wir schon für Melbourne erwartet."

Seinen eigenen Tag – Verstappen belegte Platz sechs für Red Bull, geschlagen sogar von Renault-Mann Nico Hülkenberg – als "okay" und meint weiter: "Wir haben noch ziemlich viele Hausaufgaben zu erledigen, denn ich bin noch nicht zufrieden mit dem Verhalten des Autos. Auf der weichen Reifenmischung hatte ich noch nicht genug Grip. Immerhin: Auf der Medium-Mischung habe Red Bull "sehr konkurrenzfähig" gewirkt.


18:02 Uhr

Mercedes: "Definitiv ein anderer Ferrari!"

Toto Wolff zieht den Hut vor der Konkurrenz. Mercedes habe im Freitagstraining in Bahrain keine Chance gegen Ferrari gehabt, obwohl Ferrari beim Auftakt in Australien noch klar hinterher gefahren war. Deshalb meint Mercedes-Sportchef Wolff: "Es ist definitiv ein anderer Ferrari als in Melbourne. Man sieht, dass wir nicht die Leistung von Ferrari auf den Geraden haben. Dort holen sie die Zeit." In Zahlen ausgedrückt: 0,063 Sekunden. So viel hat Lewis Hamilton als bester Mercedes-Fahrer auf die Ferrari-Bestzeit von Sebastian Vettel verloren.

Was also ist nun anders? Hat Ferrari einfach den SF90 besser im Griff – und die Pirelli-Einheitsreifen im richtigen Temperaturbereich? "Ich kann nicht sagen, in welchem Fenster sie ihr Fahrzeug dort hatten, aber ihre schiere Pace war hier in jedem Fall mehr auf Barcelona- als auf Melbourne-Niveau", sagt Wolff und verweist auf die Wintertests, in denen Ferrari Bestzeiten am Fließband abgeliefert hatte. Im Freitagstraining in Bahrain gingen ebenfalls beide Spitzenwerte an Ferrari.


17:57 Uhr

Alfa Romeo meldet Kühlprobleme mit beiden Autos

Für Alfa Romeo läuft es bisher nicht in Bahrain: Am Freitag gab es nur die Plätze 16 und 18 für Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi in den beiden Alfa Romeo C38. Und das hatte auch gute Gründe: Den Fahrzeugen ist zu heiß. Alfa Romeo hat bereits Kühlprobleme an den Rennwagen eingeräumt. Nun muss kurzfristig für Abhilfe geschafft werden, vielleicht mit weiteren Kühlöffnungen in der Motorhaube. Denn die Temperaturen in Bahrain werden über das komplette Wochenende hoch bleiben. Bei leichter Bewölkung ist mit 25 bis 30 Grad Celsius zu rechnen, was für diese Region sogar noch vergleichsweise mild ist. 2004 hatte Bahrain mit 42,5 Grad Celsius am Renntag einen Formel-1-Rekord aufgestellt.


17:47 Uhr

Wie gut war die Vettel-Runde wirklich?

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hat am Freitag die Bestzeit erzielt. Aber wie viel ist diese Bestzeit überhaupt wert? Mehr als ein Hoffnungsschimmer für alle Ferrari-Fans ist sie wohl nicht. Aber: Vettel hat bei diesem seinem schnellsten Versuch sogar noch einen Fahrfehler eingebaut. In der Zielkurve traf er die Linie nicht perfekt und verlor Zeit. Es wäre also noch schneller gegangen ...

Und nur mal am Rande: Vergangenes Jahr war Ferrari bereits am Schnellsten im Freitagstraining, damals mit einem Vorsprung von 0,5 Sekunden auf Mercedes. Man fuhr anschließend in die erste Startreihe und gewann mit Vettel auch den Grand Prix. Dieses Jahr betrug der Vorsprung im Freitagstraining sogar mehr als 0,6 Sekunden auf Mercedes. Ob der Rest ebenfalls eine Wiederholung finden wird?

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