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Formel-1-Newsticker

Formel 1 Baku 2019: Der Sonntag in der Chronologie!

Was am Rennsonntag passiert ist: +++ Rekord: Vierter Doppelsieg im vierten Rennen für Mercedes +++ Ferrari erklärt Niederlage +++ Ricciardo sagt "sorry" +++

00:26 Uhr

Das war's!

Der vierte Rennsonntag der Formel-1-Saison 2019 ist Geschichte. Und deshalb schließen wir jetzt den Ticker - und unsere Äuglein! ;-)

Vielen Dank fürs Mitlesen! Morgen (also eigentlich schon heute) geht's weiter mit den Analysen zum Baku-Rennen. Stefan Ehlen wird dich wieder begrüßen!


Fotos: Grand Prix von Aserbaidschan



20:54 Uhr

2020: Bottas wünscht rasche Verhandlungen

Noch ist Valtteri Bottas nicht in Vertragsgespräche mit Mercedes eingestiegen, wie er nach dem Rennen in Baku erklärt hat. Der Finne verfügt bekanntlich über einen Einjahresvertrag bis Ende 2019. "Ich konzentriere mich derzeit voll auf den Moment, kämpfe um jeden einzelnen Sieg und den Titel. Die Verhandlungen werden schon kommen. Und ich hoffe, wir bringen sie dann rasch hinter uns, damit sich das nicht hinzieht."

Bisher sei "noch kein einziges Wort" über 2020 verloren worden. "Das braucht es auch noch nicht. Das liegt noch in der Zukunft", sagt Bottas.

Wer seinen Platz für 2020 schon sicher hat und wer sich wo berechtigte Hoffnungen machen darf, das erfährst Du in unserer Übersicht zur Formel-1-Saison 2020.


20:46 Uhr

Teamchef hatte "mehr Action" erwartet in Baku

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatte geglaubt, das Formel-1-Rennen in Baku würde lebhafter werden als es tatsächlich war. "Ich hatte mit mehr Action gerechnet", sagt er.

Doch Mercedes-Sportchef Toto Wolff meint, die Formel-1-Profis hätten ihren Teil aus den Rahmenrennen gelernt und seien deshalb gewarnt gewesen. Speziell in der Formel 2 hatte es viele Safety-Car-Phasen gegeben. "Die Formel-1-Piloten sehen das ja", sagt Wolff. "Vielleicht gibt es also gewisse Lektionen aus der Formel 2. Andererseits reden wir hier von den besten Fahrern der Welt. Die wissen schon, dass man in Baku keine Risiken eingeht."

Dass Baku eher in die Kategorie "langweiliges Rennen" fallen könnte, tangiert Wolff nicht weiter. "Aus Fansicht will ich natürlich, dass viele Fahrer und Teams um den Sieg kämpfen. Aber mir hat man einen großen Stern in die Hand gedrückt. Darum muss ich mich kümmern." Soll heißen: nicht sein Problem.


20:31 Uhr

Haas: "Bestes Mittelfeld-Auto" - mit einem Haken

US-Rennstall Haas bleibt dabei: Der VF-19 sei grundsätzlich kein schlechtes Auto. "Rein von der Basis her ist unser Fahrzeug das beste im Mittelfeld, ganz ehrlich", meint Romain Grosjean. "Aber wenn es dir nicht gelingt, die Reifen zum Arbeiten zu bringen, dann funktioniert halt auch das Auto nicht."

In Baku blieb Haas zum dritten Mal in Folge ohne Punkte und knüpft seine Hoffnungen nun an ein großes Update für Barcelona, wo die meisten Teams technisch nachlegen werden. "Auf jeden Fall müssen wir uns jetzt erst einmal hinsetzen und nachdenken, was wir tun können. Denn wenn wir dazu in der Lage sein wollen, um P4 oder P5 in der Gesamtwertung zu kämpfen, dann müssen wir unter allen Bedingungen gut sein."


20:20 Uhr

McLaren überrascht: Erstmals seit 2018 doppelt Punkte

In Baku hatte McLaren 2018 zuletzt mit beiden Autos WM-Punkte geholt. Just ein Jahr danach (es sind genau 364 Tage) sind erstmals wieder beide Fahrzeuge des Teams in die Top 10 gefahren. Was sich der Rennstall aus den Positionen sieben und acht macht? Vieles, wie Carlos Sainz betont: "Wir hatten das gesamte Wochenende über einen tollen Speed."

Für ihn persönlich komme das Ergebnis sogar einer gewissen "Erleichterung" gleich, meint Sainz. "Das, was wir heute an Geschwindigkeit hingelegt haben, hatten wir schon in den drei vorherigen Rennen genau so. Leider klebte uns das Pech an den Schuhen. Erst heute lief es mal ohne Probleme. Und prompt konnten wir zeigen, was wir zu leisten imstande sind."

Allerdings sei das doppelte Top-10-Resultat höchstens als Zwischenschritt zu sehen. "Im Prinzip müssen wir unser Auto in jedem Bereich verbessern", sagt Sainz. "Wir liegen noch immer eine Sekunde oder mehr hinter der Spitze zurück. Und die Spitze ist unser Ziel."

Immerhin: In der WM-Gesamtwertung ist McLaren jetzt so weit vorne zu finden wie schon lange nicht mehr!


19:59 Uhr

Horner bestätigt Verstappen bei Red Bull für 2020

Sind die Spekulationen damit vorbei? Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat in Baku eine klare Ansage in Richtung Max Verstappen und dessen sportlicher Zukunft getroffen: "Max hat einen Vertrag. Die Sache ist ganz klar. Und ich bin vollkommen zuversichtlich, dass er nächstes Jahr hier fahren wird."

Vor wenigen Wochen waren Gerüchte über eine mögliche Ausstiegsklausel im Red-Bull-Vertrag aufgekommen, wonach Verstappen für 2020 zu einem anderen Team hätte wechseln können. Die Horner-Aussage klingt nun aber so, als gäbe es da keinen Diskussionsbedarf.

Alles, was schon zur Saison 2020 bekannt ist, haben wir übrigens in dieser Übersicht für Dich zusammengestellt!


19:52 Uhr

Bleibt das Klima bei Mercedes, wie es ist?

Nach bisher vier Rennen steht es 2:2 nach Siegen zwischen Valtteri Bottas und Lewis Hamilton. So ausgeglichen war es in der gemeinsamen Zeit der beiden Fahrer bei Mercedes noch nie. Ob Hamilton befürchtet, mit der guten Stimmung bei Silber könnte es bald vorbei sein, wenn sich der Titelkampf zuspitzt? "Keine Ahnung, was später im Jahr passiert", antwortet der Weltmeister.

Hamilton kann sich einen Seitenhieb auf Nico Rosberg nicht verkneifen: "In der Vergangenheit haben sich Fahrer nicht an die Spielregeln gehalten, die wir als Team aufgestellt hatten. Valtteri und ich, wir halten uns daran."

Zwischen Hamilton und Rosberg hatte es bekanntlich mehrfach gekracht, auch auf der Strecke. Am Ende standen Szenen wie diese hier aus Barcelona 2016:

Lewis Hamilton Nico Rosberg Mercedes Mercedes AMG Petronas Formula One Team F1 ~Lewis Hamilton (Mercedes) und Nico Rosberg (Mercedes) ~

19:41 Uhr

Hamilton: Mercedes besser denn je!

Von einem Superlativ zum nächsten: Lewis Hamilton ist ja bekannt für seine Lobeshymnen auf das Mercedes-Team. Doch nach dem vierten Doppelsieg im vierten Rennen klang eben diese noch euphorischer als sonst. Hamilton sagte: "Ich glaube, dass das Team im Moment stärker als jemals zuvor ist, und der Grund dafür ist unser Teamwork. Sowohl Valtteri [Bottas] als auch ich treiben das Auto bis an die Grenzen und liefern die Leistung auf der Strecke ab - das gleiche gilt für die Boxenmannschaft, die Ingenieure und alle in der Fabrik. Ich glaube nicht, dass wir uns schon jemals zuvor auf so einem Leistungsniveau bewegt haben."

Auch Mercedes-Technikchef James Allison spricht von einem "Traumstart" ins Jahr. "Darüber könnten wir nicht glücklicher sein. Jetzt müssen wir nur sicherstellen, dass wir das in zwei Wochen in Barcelona wiederholen können."


19:33 Uhr

Vettel beklagt sich über Auto, Leclerc nicht

Sebastian Vettel hat in Baku erneut betont, der Ferrari SF90 mache ihm auf der Strecke das Leben schwer. Charles Leclerc hat indes einen anderen Eindruck: "Im Augenblick bin ich nicht unzufrieden mit dem Auto", sagte er nach dem vierten Saisonlauf. "Wir müssen aber wahrscheinlich noch ein bisschen an unseren Rennen arbeiten. Im Qualifying fühlte sich das Fahrzeug hervorragend an. Im Rennen hatten wir dagegen ein paar Probleme mit der Balance." Das seien jedoch "kleinere Schwierigkeiten" gewesen, wie Leclerc betont. "Ich bin mir sicher: Wenn wir uns das anschauen, dann kriegen wir das in den Griff."


19:21 Uhr

Ferrari-Strategie: Nach dem Rennen weißt du mehr

Hat Ferrari Charles Leclerc auf Medium-Reifen zu lange auf der Strecke gelassen? Hätte man ihn nicht viel eher zum Reifenwechsel hereinholen müssen? Mit dieser Frage wurde Teamchef Mattia Binotto am Abend in Baku konfrontiert. Seine Antwort: "Das haben wir bereits in unserer Nachbesprechung thematisiert. Ja, vielleicht wäre ein früherer Boxenstopp anders ausgegangen. Aber nach einem Rennen kannst du dir im Rückblick immer über unterschiedliche Lösungen Gedanken machen. Insgesamt, so denke ich, haben wir nichts falsch gemacht."


19:04 Uhr

Alfa Romeo: Frontflügel-Problem war schon bekannt!

Ist Alfa Romeo mit dem Frontflügel am Fahrzeug von Kimi Räikkönen sehenden Auges in eine Strafe hineingelaufen? Das deutet Räikkönen nach dem Baku-Rennen an. Er sagte: "Keine Ahnung, was genau passiert ist. Aber am Vormittag bekamen wir die Info, dass [der Frontflügel] auf einmal illegal sei." Schon in China habe er gegen Rennende einen Defekt am Flügel gehabt und Abtrieb verloren. "Wahrscheinlich liegt hier etwas Ähnliches vor", meint Räikkönen und fügt hinzu: "Leider kannten wir das Problem."

"Wir hatten nur nach dem vergangenen Rennen keine Zeit, einen neuen [Frontflügel] zu produzieren. Dann ist das halt die Konsequenz", erklärt der Ex-Champion. "Das" war eine Strafversetzung ans Ende des Feldes in der Startaufstellung, woraus am Ende ein Start aus der Boxengasse wurde. "Macht dich natürlich nicht schneller", sagt Räikkönen. "Aber so ist es halt."

Nach dem Qualifying war in der technischen Untersuchung festgestellt worden, dass sich der Frontflügel um mehr als die erlaubten fünf Millimeter verbiegen ließ.


18:46 Uhr

Hülkenberg überrundet: "Hartes Wochenende"

Renault-Fahrer Nico Hülkenberg machte in Baku überhaupt keinen Stich: Im Qualifying schon in Q1 raus, im Rennen nur P14 und überrundet. Seine Bilanz zum vierten Saisonlauf: "Es war ein hartes Wochenende. Heute konnte ich nichts entgegensetzen. Ich habe wirklich viel Druck gemacht und hatte den Eindruck, ich würde mein Bestes tun. Es ist mir aber nicht gelungen, das Maximum aus dem Auto herauszuholen."

Deshalb nehme sein Team viele Analyseaufgaben aus Baku mit. "Vielleicht war es aber auch einfach nur eines dieser merkwürdigen Wochenenden, wie sie halt mal vorkommen. Denn wir hatten hier von der ersten Runde an Schwierigkeiten, und dabei ist es geblieben."

Für Hülkenberg bleibt es daher bei seinem siebten Platz aus Australien. Ein zweites Mal fuhr er dieses Jahr bislang nicht in die Punkteränge.


18:35 Uhr

Teamchef: Mussten Verstappen einbremsen

Christian Horner erklärt, man habe Red-Bull-Fahrer Max Verstappen nach dem Ausfall von Pierre Gasly einbremsen müssen. Eine defekte Antriebswelle hatte Gasly nach gut zwei Dritteln der Renndistanz gestoppt. "Den Grund dafür kennen wir noch nicht. Deshalb wollten wir mit Max kein unnötiges Risiko eingehen", sagt Horner. "Deshalb fuhren wir [einige Systeme] etwas zurück, um den Antriebsstrang möglichst wenig zu belasten."

Außerdem gab es einen Funkspruch an Verstappen, die Randsteine zu meiden. "Das kostet dich vor allem im kurvenreichen Teil viel Zeit", meint Verstappen. "Doch ich hatte zu dem Zeitpunkt schon keinen Grip mehr und wäre so oder so Vierter geworden." Denn das virtuelle Safety-Car hatte Verstappen eiskalt erwischt – buchstäblich: "Da ging mir die Temperatur in den Reifen flöten. Unser Auto scheint da sensibel zu sein. Danach bin ich nur noch herumgerutscht."


18:21 Uhr

Gasly: Endlich angekommen bei Red Bull?

Red-Bull-Fahrer Pierre Gasly glaubt trotz seines durchwachsenen Rennwochenendes in Baku einen wichtigen Schritt nach vorne mit dem RB15 gemacht zu haben. "Ich fühlte mich deutlich wohler im Auto, konnte es wesentlich mehr so bewegen, wie ich mir das vorstelle. Da liegt noch etwas Arbeit vor uns, aber ich habe den Eindruck, es hat sich bereits verbessert im Vergleich zu den bisherigen Grands Prix. Wir gehen also in die richtige Richtung", meint der Franzose.

Sein Auto verhalte sich nun "berechenbarer", wie er es nennt. "Es ist einfach konstanter auf eine komplette Runde. Ich weiß, was ich vor jeder Kurve erwarten kann. So passt es auch besser zu meinem Fahrstil", erklärt Gasly. "Allerdings habe ich meinen Fahrstil ein bisschen angepasst."

In Baku schied Gasly nach 38 von 51 Rennrunden aus, offenbar mit Schaden an der Antriebswelle. Damit kommt er auf zwei Punkteergebnisse in vier Rennen und Platz sieben in der WM-Gesamtwertung.


18:07 Uhr

Ferrari: Das Problem ist nicht das Auto …

Sebastian Vettel rätselt nach dem vierten Saisonrennen, warum es Ferrari nicht gelingt, gegen Mercedes auch nur einen Stich zu machen. Sein Zwischenfazit: "Die Probleme, die wir hier und dort in langsamen Kurven hatten, sind weniger auf die Aerodynamik, sondern mehr auf [fehlenden] mechanischen Grip zurückzuführen." Sprich: Ferrari kriegt die Reifen nicht zum Arbeiten. "Und da steckt viel Leistung drin. Deshalb nehmen wir viele Hausaufgaben mit", sagt Vettel.

"Ich bin mir sicher: Wenn wir alles auf die Reihe kriegen, dann ist das Auto stark. Und dann können wir auch mitmischen. Doch zum jetzigen Zeitpunkt, wenn man die vier ersten Rennen im Schnitt betrachtet, dann waren wir einfach nicht schnell genug."


18:03 Uhr

Warum Mercedes weiter tiefstapelt

"Ferrari ist so schnell, Ferrari ist Favorit." Jede Woche spielt Mercedes das gleiche Lied – um am Ende eines Grands Prix doch wieder einen klaren Doppelsieg einzufahren. So ging das in diesem Jahr schon bei allen vier Rennen. Aber was steckt dahinter? Das erklärte Sportchef Toto Wolff in Baku: "Es ist nicht so, dass wir uns schlechtreden. Wir sehen am Freitag und Samstag ein starkes Ferrari-Team." Doch über ein komplettes Wochenende passe bei Ferrari nicht alles zusammen.

"Jetzt kann man sagen: Rede nicht solchen Unsinn, es ist der vierte Doppelsieg. Aber wir denken nach wie vor so", sagt Wolff. "Wir glauben immer noch, dass es so viele Dinge gibt, die wir besser verstehen und verbessern müssen. Was wir in den ersten Rennen [aber] geschafft haben, ist, dass wir alle Faktoren zusammengebracht haben. Das Team hat keine Fehler gemacht, die Strategieentscheidungen waren richtig, die Fahrer makellos. So haben wir die ersten vier Rennen gewonnen. Die anderen", sagt der Mercedes-Sportchef, "hatten da mehr Probleme."