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Formel-1-Newsticker

Formel 1 Australien 2019: Das Rennen in der Chronologie

Formel-1-Live-Ticker zum Nachlesen: +++ Vettel ratlos nach Ferrari-Pleite +++ Deshalb gab's Stallregie gegen Leclerc +++ Bottas' gepiepter Funkspruch an die Kritiker +++

11:53 Uhr

So erklärt Ferrari die Stallregie pro Vettel

Ferrari-Neuling Charles Leclerc durfte Sebastian Vettel nicht überholen. Das wurde per Funkspruch besiegelt, nachdem Leclerc beim Kommandostand nachgefragt hatte. Nun erklärt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, weshalb der interne Platztausch nicht erlaubt war: "Wir wollten zehn Runden vor dem Ende kein Risiko mehr eingehen, daher entschieden wir uns dazu, die Positionen zu halten, die Autos ins Ziel zu bringen und Punkte zu holen."

Es sei "keine schwierige Entscheidung" gewesen, die Stallregie auszugeben, sagt Binotto weiter. "Die Fahrer kämpften ja nicht um den ersten Platz. Ins Ziel kommen und Punkte holen, das hatte heute Priorität. Denn manchmal, wenn du im Rennen nicht zu den Besten zählst, ist es einfach nur wichtig, Punkte mitzunehmen."

12:44 Uhr

Warum bei Grosjean das Rad abfiel

Haas hat die Ermittlungen, weshalb Romain Grosjean in Melbourne im zweiten Jahr in Folge mit Radverlust stehenblieb, vorerst abgeschlossen. "Beim Boxenstopp gab es ein Problem [vorne links]", erklärt Teamchef Günther Steiner. "Da hat Romain sieben Sekunden verloren. Sein Rennen war also schon gelaufen, er hätte keine Punkte mehr geholt. Das Team hat das Rad noch festgekriegt, aber nach 15 Runden brach etwas, weil das Rad mit Gewalt aufgezogen worden war." Offenbar habe die Radmutter unter der Belastung nachgegeben, sagt Steiner.

Aber hatte Haas nicht extra Boxenstopps trainiert, damit genau das nicht mehr auftritt? Steiner: "Am Training lag es sicher nicht. Wir haben alles richtig gemacht. Das ist einfach passiert. Es liegt hinter uns. Jetzt müssen wir uns fragen, wie wir damit umgehen. Wechseln wir die Leute [beim Boxenstopp-Team] durch? Wir werden eine Lösung finden."


12:32 Uhr

Mercedes wollte Fahrern schnellste Rennrunde verbieten

Bloß kein unnötiges Risiko eingehen: Dass die schnellste Rennrunde ab 2019 einen Punkt wert ist, hätte Mercedes am liebsten ignoriert. "In unserer Besprechung heute sprachen wir über die Strategie", sagte Sportchef Toto Wolff nach dem Rennen. "Ich habe den Fahrern verboten, Jagd auf die schnellste Runde zu machen, wenn wir auf P1, P2 oder P3 liegen würden. Ich wurde ignoriert. Alle haben mich ignoriert. Ich glaube, das war eine Verschwörung der Ingenieure und der Fahrer." Und so sei er überstimmt worden.

Nachdem Valtteri Bottas nicht nur den Sieg, sondern auch den Zusatzpunkt sichergestellt hat, denkt Wolff aber anders: "Der Extrapunkt ist gut. Und es ist unterhaltsam. Es ist eine großartige Ergänzung für das Spektakel", meint er. Wie sein Fazit wohl geklungen hätte, wenn Bottas sich dabei vertan hätte?


12:20 Uhr

So groß ist die Not bei Williams

Abgeschlagen Letzter, schon im Qualifying, erneut im Rennen: Für Williams war in Melbourne rein gar nichts zu holen. Die Not des Traditionsteams ist sogar so groß, dass man den Auftakt-Grand-Prix zu weiteren Testzwecken nutzte, wie Formel-1-Neuling George Russell erklärt: "Wir haben am Ende einen zusätzlichen Boxenstopp eingelegt, nur damit wir im Rennen alle drei Reifenmischungen ausprobieren konnten. Das ist leider, wo wir momentan stehen." Letzter und Vorletzter wären die beiden Williams-Piloten so oder so geworden. Insofern hat Williams aus der Not sogar noch eine Tugend gemacht.


11:59 Uhr

Höhere Heckflügel: Fahrer sieht Startampel nicht!

So hatten sich das die Regelmacher natürlich nicht gedacht: Red-Bull-Fahrer Pierre Gasly beschwerte sich nach dem Melbourne-Rennen darüber, dass das Startsignal gar nicht gesehen habe. "Durch die neuen, größeren Heckflügel hatte ich keine Sicht auf die Startampel. Ich musste mich auf die Autos um mich herum verlassen und habe so natürlich ein paar Positionen verloren", erklärt er. Kurios ist das insofern, weil die Heckflügel von 2018 auf 2019 zwar um zehn Zentimeter (auf 1,05 Meter) verbreitert, aber nur um zwei Zentimeter erhöht wurden. Doch das hat scheinbar ausgereicht, um Gasly die Sicht zu versperren. Da wird der Automobil-Weltverband (FIA) nachbessern müssen - an der Ampelhalterung!


11:49 Uhr

Veranstalter vermeldet Zuschaueraufschwung

So viele Zuschauer wie seit 2005 nicht mehr: Insgesamt 324.000 Fans haben die Veranstalter in Melbourne über alle vier Renntage am Albert Park Circuit gezählt. Wie immer ist bei diesen Zahlen Vorsicht geboten: Wer von Donnerstag bis Sonntag täglich zur Strecke kommt, geht auch vier Mal in die Statistik ein. Dennoch: eine stolze Bilanz!


11:46 Uhr

Ferrari: "Nicht, was wir erwartet hatten"

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto macht keinen Hehl aus seiner Enttäuschung nach den Plätzen vier und fünf im Auftaktrennen. "In der Tat: Das war nicht, was wir erwartet hatten", sagt er mit tonloser Stimme. "Von Freitag an ist es uns nicht gelungen, die richtige Balance für das Auto zu finden. Die Reifen und das Set-up haben uns Probleme bereitet. Und die Leistung im Rennen spiegelt das wieder, was wir schon am Samstag im Qualifying gesehen haben."

Nun stehe dem Team eine gründliche Datenanalyse ins Haus, um den Ursachen für die fehlende Balance auf die Spur zu kommen. "Wir haben heute noch nicht alle Antworten, aber wir sind zuversichtlich, dass [die Leistung in Melbourne] nicht dem Potenzial des Autos entspricht. Das muss eine Ausnahme bleiben in diesem Jahr", erklärt Binotto. "Ich denke, es wird eine gute Lektion sein. Wenn wir den Fehler finden, dann gehen wir vielleicht gestärkt daraus hervor."

Sebastian Vettel glaubt an sein Team und sagt: "Wir haben alle Zutaten, die wir brauchen, alle Werkzeuge. Wir haben auch ein gutes Auto. Das wissen wir. Dieses Wochenende war das aber nicht der Fall, wir waren nicht konkurrenzfähig genug. Aber das werden wir ändern."


11:33 Uhr

"Leckt mich!" – so erklärt Bottas diesen Funkspruch

Valtteri Bottas hat nicht nur mit seinem Sieg Aufsehen erregt, sondern auch mit einem markigen Funkspruch, nämlich: "An alle, die es etwas angeht: Leckt mich am Arsch!"

Was es damit auf sich hat? Bottas erklärt: "Das kam ganz spontan. Ich wollte einfach nur schöne Grüße bestellen. Das war's. Ehrlich, ich hatte nicht vorher darüber nachgedacht. Das ist einfach so entstanden."

Der Spruch sei auf seine Kritiker gemünzt gewesen. "Es gibt viele Leute, die dich unterstützen. Ich schätze das sehr. Es gibt aber auch schwierige Zeiten, das ist die andere Seite – und die ist deutlich negativer." Er habe die Kritik im Anschluss an seine sieglose Saison 2018 aber nicht als unfair empfunden. "Jeder darf sagen, was er will. Aber die, die es was angeht, sollen wissen: Vielleicht müssen sie manchmal in den Spiegel schauen und darüber nachdenken, warum sie das tun. Aber für mich ist das jetzt okay."

Er habe keine konkreten Adressaten seiner Aussage im Kopf gehabt, meint Bottas weiter. "Die Liste wäre aber lange, leider. So ist es halt. Ich bin mir aber sicher: Die Leute, die gemeint sind, die haben es kapiert."


11:18 Uhr

Haas etabliert sich in Melbourne als vierte Kraft

Mercedes, Red Bull, Ferrari – und Haas. So liest sich das Kräfteverhältnis zum Start der Saison 2019. Kevin Magnussen wähnt sein Team "zumindest" heute an vierter Stelle der Hackordnung. "Ich kann aber nicht sagen, ob das auch für den Rest der Saison so bleiben wird. Doch an diesem Wochenende war es der Fall." Mit P6 im Rennen sei er selbst "hochzufrieden", meint Magnussen weiter. "Ich hatte ein richtig gutes Auto und konnte die ganze Zeit über Druck machen. Es gab keine Probleme."

Sein Teamkollege Romain Grosjean wird das nicht gerne hören: Er schied mit losem Vorderrad aus. "Schade für das Team", sagt Magnussen. "Romain lag ebenfalls gut im Rennen. "Schade, dass wir da nicht mehr draus machen konnten."