GP Belgien

F1-Talk am Sonntag im Video: Was war das für eine Farce in Belgien!

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Nach drei Stunden Unterbrechung & drei Runden hinter dem Safety-Car: Verstappen gewinnt vor Russell und Hamilton +++

13:42 Uhr

F1-Talk im Video: Was für eine Farce in Spa!

Um 20:00 Uhr haben wir unseren traditionellen Formel-1-Livestream auf YouTube gestartet. Im Livechat hattest Du diesmal die Möglichkeit, mit Kevin Scheuren & Christian Nimmervoll zu diskutieren. Und zwar über diese "Farce", wie Lewis Hamilton sagt, in Belgien.

- Jetzt YouTube-Kanal abonnieren & Glocke aktivieren!


Farce bei F1 in Spa! Soll das ein GP gewesen sein?

Was war das für ein verrücktes "Rennen": George Russell steht erstmals auf dem Podium, Max Verstappen gewinnt. Und die Fans toben! Weitere Formel-1-Videos

22:22 Uhr

Gute Nacht!

Und damit lassen wir es gut sein. Maria Reyer biegt ab und bedankt sich für dein Interesse heute. Auch ich hätte mir natürlich gewünscht, dass wir Rennaction sehen. Leider sollte das nicht der Fall sein.

Die gute Nachricht: Schon am kommenden Wochenende geht's in Zandvoort weiter! Wir sind aber natürlich gleich morgen wieder für Dich am Start. Also schau wieder rein! Gute Nacht!


Fotos: F1: Grand Prix von Belgien (Spa-Francorchamps) 2021



22:16 Uhr

Vettel kritisiert: "TV-Geld ist der Unterschied"

Bevor wir schön langsam das Licht abdrehen für heute, soll noch eine Sache nicht unerwähnt bleiben: Sebastian Vettels Funkspruch, als er erfährt, dass die Rennleitung das Rennen tatsächlich starten will.

"Was ist jetzt der Unterschied?", fragt er seinen Renningenieur. "Ich denke, das TV-Geld ist der Unterschied." Der Renndirektor werde sich über diesen Kommentar bestimmt freuen, meint sein Ingenieur daraufhin. "Nur, ich kann ihm nicht den gleichen Betrag zahlen wie die TV-Jungs", kontert Vettel.

Wie die Fahrer den heutigen Grand Prix erlebt haben, das kannst Du in diesem Video sehen. Wir steigen ein bei Carlos Sainz:


22:06 Uhr

Brown: Kann man nicht als Rennen bezeichnen

McLaren-Geschäftsführer Zak Brown hat sich auf Twitter in einem Video zum heutigen Tag zu Wort gemeldet. Und seine Worte sind ebenso eindeutig. Der US-Amerikaner fordert, dass sich alle Beteiligten etwas Besseres einfallen lassen, damit so etwas nicht noch einmal passiert.

Er gesteht außerdem, dass es sich nicht richtig anfühle, den Grand Prix von Belgien heute als Rennen zu bezeichnen, wenn drei Runden hinter dem Safety-Car gefahren werden.


21:59 Uhr

Domenicali: Es wird kein Geld zurückgeben

Gleichzeitig bedauert der Formel-1-Boss die Vorstellung der Serie sehr. Und er richtet eine Botschaft an die tausenden zahlenden Fans: "Die Botschaft ist klar, dass wir die Zeit leider nicht kontrollieren können. Zwei Runden oder keine Runden, die Ausgaben waren da."

Sollten die Zuschauer an der Rennstrecke, die stundenlang in der nassen Kälte ausgeharrt haben, um Rennautos fahren zu sehen, tatsächlich ihr Geld zurückbekommen? So wie Lewis Hamilton das gefordert hat? "Wir sind nicht diejenigen, die das Ticket ausstellen", gibt er zu bedenken.

Der Ticketverkauf läuft über die Rennstrecke direkt. Zusammen mit dem Organisator des Rennens werde er sich das Thema aber ansehen. Geld wird es dennoch aber keines zurückgeben. Aber Domenicali spricht über eine "Aufmerksamkeit", die die Formel 1 den Fans schenken müsse.


21:52 Uhr

Domenicali: Kein Druck der Rechteinhaber

Apropos kommerzielle Interessen: Da wollen wir doch auch noch hören, was Stefano Domenicali zu diesem denkwürdigen Rennsonntag zu sagen hat. Der Geschäftsführer von Liberty Media betont in einer kleinen Medienrunde am Abend, dass es keinen Druck von den Rechteinhabern gab, das Rennen durchzuziehen.

"Das ist überhaupt nicht wahr, denn wenn wir über Racing sprechen, dann geht es um Verantwortung. Das ist ein klarer Prozess. Diese Dinge sind nicht miteinander verbunden."

Und: "Ich bin der erste, der enttäuscht ist, denn ich liebe den Rennsport."


21:33 Uhr

Rennleiter Masi: So kam das Endergebnis zustande

FIA-Rennleiter Michael Masi wurde von meinem Kollegen Adam Cooper auf die Verwirrung rund um das Rennergebnis angesprochen. Er meint: "Nun, es wurden insgesamt drei Runden gefahren. Die dritte Runde war beendet, als die Autos in der Boxengasse über die Kontrolllinie gefahren sind. Die Klassifikation wird dann anhand der vorletzten Runde erstellt, bevor das [Rot-] Signal gegeben wurde", sagt Masi.

Das bedeutet: Gewertet wurde der Stand nach Runde 1, gefahren wurden aber mehr Runden.

Der Australier betont außerdem, dass es keinen kommerziellen Druck gab, das Rennen in welcher Art und Weise auch immer durchzuziehen. "Absolut nicht, nein, null. Niemals. Und dergleichen würde ich nie in meine Überlegungen einbeziehen", kontert er der Kritik von Lewis Hamilton.

- Lesetipp: F1-Rennleiter Masi erklärt: Deshalb keine Verschiebung!


21:24 Uhr

Ergebnis aus Runde 1, dennoch halbe Punkte?

Verwirrung gab es nach dem Grand Prix am Abend noch aufgrund des Ergebnisses. Denn die FIA hat das Resultat zunächst getwittert, den Tweet wenig später aber wieder gelöscht. Außerdem haben sich viele gefragt, wie halbe Punkte vergeben werden können, wenn das Ergebnis die Reihenfolge aus Runde 1 abbildet, das Reglement allerdings mindestens zwei Runden fordert. Unser Chefredakteur hat dazu auch einen Thread gepostet.

Im Sportlichen Reglement unter Artikel 6.5 wird geregelt, wie bei einem Rennabbruch vorgegangen werden muss. Mindestens zwei Runden werden gefordert, um halbe Punkte vergeben zu können. Zwar haben die Autos heute hinter dem Safety-Car zwei volle Runden absolviert, bevor die rote Flagge in der dritten gezeigt wurde, im Endergebnis steht dennoch Runde 1.

Da kommt Artikel 51.14 ins Spiel: "Wenn das Sprint-Qualifying oder das Rennen nicht fortgesetzt werden kann, werden die Ergebnisse am Ende der vorletzten Runde vor der Runde, in der das Signal zur Unterbrechung des Sprint-Qualifyings oder des Rennens gegeben wurde, genommen." Heißt: Das Ergebnis am Ende der ersten Runde.


21:06 Uhr

Statement der FIA und der Formel 1

Mittlerweile gibt es auch ein offizielles Statement der FIA und der Formel 1 zum heutigen Grand Prix in Belgien. Darin heißt es: "Nach der erheblichen wetterbedingten Unterbrechung des Grand Prix von Belgien 2021 sind die FIA und die Formel 1 für alle Fans an der Strecke und zu Hause enttäuscht, dass das heutige Rennen nicht über die volle Distanz gehen konnte."

Aber die Sicherheit der Fahrer, Streckenposten und Zuschauer "muss immer Vorrang haben", heißt es. "Die Entscheidung der Rennkommissare, das Zeitfenster zu verlängern, in dem das Rennen stattfinden konnte, bot alle Möglichkeiten, den Rennbetrieb zu maximieren, aber leider haben sich die Wetterbedingungen nicht ausreichend verbessert, um mehr Runden zu fahren."


21:01 Uhr


21:01 Uhr


20:47 Uhr

Hamilton legt nach: "Das war eine Farce!"

Auf Instagram hat Lewis Hamilton nun noch einmal nachgelegt und seine Kritik verschärft. Er spricht nun wörtlich von einer "Farce".

Das Posting im Wortlaut: "Das heute war eine Farce und die einzigen Leute, die draufzahlen, sind die Fans, die gutes Geld bezahlt haben, damit sie uns Rennen fahren sehen. Natürlich kann man nichts tun gegen das Wetter, aber wir haben ausgefeiltes Equipment, das uns sagt, was passieren wird."

Es sei klar gewesen, dass der Regen nicht nachlassen würde. Daher sei ein Rennen zu keinem Zeitpunkt realistisch gewesen, meint er. "Wir sind nur aus einem Grund rausgefahren. Zwei Runden hinter dem Safety-Car, wo es keine Chance gibt, Plätze zu gewinnen oder zu verlieren, oder den Fans Unterhaltung zu bieten, das ist kein Racing."

Aus seiner Sicht hätte man das Rennen absagen sollen und den Fans, "die das Herz unseres Sports" bilden, das Geld zurückgeben sollen, meint der siebenmalige Champion.


20:38 Uhr

Formel-1-Statistik: Das kürzeste Rennen der Geschichte

... haben wir heute in Belgien gesehen!

Ein Blick in die Geschichtsbücher: Das bislang kürzeste Rennen aller Zeiten wurde vor exakt 30 Jahren ausgetragen. Das Saisonfinale der Saison 1991 im australischen Adelaide musste ebenfalls aufgrund von starkem Regen abgebrochen werden. Nach einige Kollisionen schritten die Kommissare ein, nach nur 16 Rennrunden.

Das Ergebnis wurde nach Runde 14 bestimmt, der Sieger hieß daher Ayrton Senna vor Gerhard Berger und Nigel Mansell. Da allerdings weniger als 75 Prozent der Distanz zurückgelegt wurden, erhielten die Fahrer damals ebenso nur halbe Punkte.

Lesetipp: Blick in die Geschichte: Die Formel 1 und ihre Rennabsagen

Gerhard Berger Jean Alesi Ferrari Ferrari F1McLaren McLaren F1 ~Gerhard Berger und Jean Alesi ~

20:29 Uhr

Vettel: "Sicherheit sollte oberstes Interesse sein"

Gleichzeitig kann Vettel die Entscheidung der Rennleitung nachvollziehen. Alle Fahrer sind sich einig: Es war richtig, bei diesen nassen Bedingungen heute keinen Grand Prix von Belgien auszutragen. "Es war einfach nicht möglich. Es war die richtige Entscheidung, aber es ist furchtbar für die Leute da draußen."

Der Aston-Martin-Pilot bestätigt, dass die Sicht extrem beeinträchtigt war aufgrund des vielen Sprays. "Als wir das letzte Mal draußen waren, hat es wieder begonnen, etwas stärker zu regnen." Das habe er im Auto sofort gespürt. Dabei lag Vettel auf Platz fünf noch relativ weit vorne im Feld.

Hätte schon früher abgebrochen werden sollen von der Rennleitung? "Das ist sehr schwer. Ich glaube, da gibt es verschiedene Interessen und das höchste und oberste Interesse sollte unsere Sicherheit sein. Für die Leute ist es natürlich besser und ich weiß nicht, wie viele es am Fernseher ausgehalten haben."


20:23 Uhr

Vettel: "Es ist für uns alle frustrierend"

Wie schon die Top 3 bedauern auch alle anderen Fahrer und Teams, dass der heutige Rennsonntag so verlaufen ist. Denn der Vorwurf einer "Farce" steht im Raum. Auf Social Media verschaffen sich wütende Fans Gehör. Die Stimmung erinnert fast ein wenig an das legendäre Skandal-Rennen in Indianapolis 2005. Man könnte einwerfen: Damals sind wenigstens sechs Autos ein Rennen gefahren.

Heute hingegen wurde das Rennen nie wirklich freigegeben. Wir haben keine Zweikämpfe oder Überholmanöver zu sehen bekommen. Daher hat das Ergebnis für viele einen bitteren Nachgeschmack. "Es ist für uns alle frustrierend", gesteht auch Sebastian Vettel.

Er kann die Enttäuschung und Wut der Fans nachvollziehen. "Sie sind einen weiten Weg gelaufen, in fürchterlichen Bedingungen, um überhaupt zu Strecke zu kommen und saßen dann den ganzen Tag auf den Tribünen. Sie haben auf uns gewartet, damit wir unser Rennen beginnen. Aber es ist nichts passiert", fasst er zusammen. "Es ist wirklich eine Enttäuschung und mir tun die Leute leid."


20:15 Uhr

Rennleiter Masi: Verschiebung war nie vorgesehen

Warum wurde das Rennen nicht gleich nach der ersten Formation-Lap auf morgen Montag verschoben? Auch das hat Michael Masi nach dem Ende auf 'Sky' erklärt: "Es gibt keine Möglichkeit, das Rennen auf Montag zu verschieben", hält er fest.

Die Rennleitung habe alle Möglichkeiten, die das Reglement und der Sportkodex bieten, genutzt, betont er. "Leider war es uns nicht möglich, dieses Mal die volle Distanz zu fahren. Wir hatten aber die Möglichkeit durch den Sportkodex, die Uhr anzuhalten. Das taten wir, um uns die Chance zu wahren, in das Wetterfenster zu gelangen und Fahrbetrieb zu kriegen."

Konkret noch einmal auf die Option der Verschiebung angesprochen, meint Masi, die Liste der Argumente gegen eine Verschiebung wäre "seitenlang". Und er zählt auf: "Personal bei der Organisation, alle Beteiligten hier. Es gibt keine Möglichkeit, [das Rennen] auf den folgenden Tag zu verlegen."


20:07 Uhr

Rennleiter Masi erklärt: Darum wurde gestartet

Da wollen wir uns doch gleich mal anhören, was FIA-Rennleiter Michael Masi zu sagen hat. "Heute aber hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht", stellt er zunächst auf 'Sky' fest. Auf die Frage, warum das Rennen nach dreistündiger Unterbrechung für nur wenige Runden wieder gestartet wurde, meint der Rennleiter: "Es ging darum, zu sehen, wie die Bedingungen [auf der Strecke] sind."

Vom offiziellen Wetterdienstleister habe die Rennleitung die Information erhalten, dass es ein Fenster gäbe, in dem gefahren werden könnte. "Wir sind dazu verpflichtet, eine 10-Minuten-Warnung an alle Beteiligten auszusenden. Also sagten wir uns: Versuchen wir, dieses Fenster zu treffen." Doch die Bedingungen wurde nicht besser.