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  • 04.11.2012 22:15

  • von Dieter Rencken

Di Resta: "Es war unglücklich für Nico"

Trotz Kollisionen sieht Paul di Resta die Zielflagge in Abu Dhabi als Neunter - Im Gespräch berichtet der Force-India-Pilot von seinem turbulenten Rennen

(Motorsport-Total.com) - Paul di Resta war beim Grand Prix von Abu Dhabi in den Startunfall verwickelt. Während sein Force-India-Teamkollege Nico Hülkenberg ausgeschieden war, brachte di Resta seinen Boliden mit einem Reifenschaden an die Box. Mit großem Rückstand ging es schließlich weiter. Dank der ersten Safety-Car-Phase fand der Schotte wieder Anschluss an das Feld. Im Mittelfeldgeplänkel war er auch in die chaotische Kollision rund um Sergio Perez (Sauber), Mark Webber (Red Bull) und Romain Grosjean (Lotus) verwickelt. Di Resta kam unbescholten durch. In den letzten Runden fand er keinen Weg an Bruno Senna (Williams) vorbei und wurde Neunter.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta sammelte trotz der Turbulenzen noch zwei WM-Punkte Zoom

Frage: "Es war ein sehr turbulentes Rennen. Berichte uns den Start aus deiner Sicht."
Paul di Resta: "Vier Autos nebeneinander funktionieren nicht. Ich war aber am weitesten vorne und sah das nicht. Ich zog mir einen Reifenschaden zu und musste an die Box kommen. Danach war ich praktisch im Niemandsland. Wir entschieden uns bei diesem Stint dann für einen weiteren Boxenstopp und wollten es von da weg mit einer Einstoppstrategie probieren. Ich habe also auf meine Reifen geachtet."

"Ich habe mich bis auf den fünften Platz nach vor gekämpft und kam auch an Grosjean vorbei. Perez versuchte ein verrücktes Manöver und ich kam irgendwie durch das Chaos hindurch. Wir wussten nicht, ob es mit der Strategie klappen würde. Gegen Ende pokerten wir und ich holte mir doch noch einen frischen Satz weicher Reifen ab. Ich war am Ende schneller als Massa und Senna. Senna durfte hinter Massa das DRS verwenden und ich folgte dahinter und war im Drehzahlbegrenzer."

"Es gab eine Chance, aber Bruno hat gut verteidigt. Ich war außen, er war innen. Ich hätte eigentlich mehr Punkte holen sollen. Es war ein aufregendes Rennen und ich bin zufrieden mit den Punkten. Das Chassis auszutauschen war die richtige Sache, denn die Performance war viel besser. Ich konnte viele Autos überholen."


Fotos: Force India, Großer Preis von Abu Dhabi, Sonntag


Frage: "Hättest du Nico beim Start mehr Platz lassen sollen?"
Di Resta: "Eigentlich nicht, denn ich habe ihm die Hälfte der Streckenbreite gelassen. Das Problem war, dass dort noch zwei weitere Autos waren. Die Rennkommissare haben sich gegen die Strafe entschieden. Es war unglücklich für Nico. Ich war vor den anderen Fahrern und ich habe fast genug Platz für vier Autos gelassen. Es hätte normalerweise gereicht."

Frage: "Perez hat eine Strafe bekommen. Wie hast du diesen Zwischenfall gesehen?"
Di Resta: "Prinzipiell habe ich Grosjean überholt, aber er war nicht geduldig genug. Er hätte die Kurve nie geschafft. Das Problem war, dass ich ihm genug Platz gelassen habe, aber er die Strecke verlassen musste. Man weiß, was später passiert ist. Die Stewarts haben ihre Entscheidung getroffen. Ich war derjenige, der realisiert hat, das etwas passieren wird."

Frage: "Wäre es nicht möglich gewesen mit einem Stopp durchzufahren?"
Di Resta: "Wenn das zweite Safety-Car nicht gekommen wäre, dann wäre ich wahrscheinlich Fünfter geworden. Es wäre eng geworden, aber wir hätten es probiert durchzufahren. Es wäre sicher besser gewesen ohne Safety-Car. Überholen war sehr schwierig, denn man konnte gut verteidigen. Ich habe mich gegen Perez und Webber verteidigt und am Ende kam ich nicht an Senna und Massa vorbei."

Frage: "Williams hat viele Punkte gesammelt. Es muss ein enttäuschendes Wochenende für euch gewesen sein."
Di Resta: "Ich denke, dass Sauber nicht mehr in Reichweite ist. Wir müssen unsere Position nach hinten verteidigen. Es hätte ein starkes Rennen für uns werden können, aber leider passierte in der ersten Runde dieser Zwischenfall. Wir reisen jetzt nach Austin. Es ist eine komplett neue Strecke. Ich schätze, dass der Grip nicht besonders hoch sein wird. Hoffentlich erledigen wir unsere Aufgaben. Brasilien sollte für uns auch okay sein."