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  • 29.03.2015 17:47

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Den Reifenflüsterern sei Dank: Pirelli frohlockt über Action

Sportchef Paul Hembery erklärt, wieso in Sepang eifrig überholt wurde und zeigt sich trotz hoher Temperaturen zufrieden mit dem Verhalten der Pneus

(Motorsport-Total.com) - Hält die Formel 1 eine ihrer von den Zuschauern gefürchteten Motorsport-Prozessionen ab, ist der Schuldige schnell ausgemacht: Reifenzulieferer Pirelli bekam für seine Arbeit oft wenig Blumen, nach dem Malaysia-Grand-Prix am Sonntag jedoch erhalten die Italiener ein gutes Zeugnis. "Ich habe Leute getroffen, die mir gesagt haben, dass es zwei Jahre her wäre, dass sie Rennen wie diese gesehen hätten", freut sich Sportchef Paul Hembery im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Paul Hembery musste sich keinen kritischen Fragen stellen Zoom

Hembery macht für die gesteigerte Action Fortschritte beim Chassisbau verantwortlich, die es den Teams ermöglichen, schonender mit den Reifen umzugehen. Deshalb würde aggressiver gefahren, deshalb würde mehr überholt. Abbau und Verschleiß im Rennen seien zudem geringer gewesen als im Freien Training am Freitag. Deshalb vermutet Hembery, dass viele Strategien, die auf mehr Fahrtzeit auf dem harten Pneu ausgerichtet waren, kurzfristig in Richtung Medium-Mischung ausgerichtet wurden.

Seine Bilanz fällt positiv aus: "Das braucht die Formel 1", findet Hembery und erinnert an die Spannung, die herrschte: "Als die Strategien am Ende zusammenliefen, wusste niemand genau, was passieren würde. Da haben wir auch etwas beigetragen." Zufrieden zeigt er sich auch mit der Arbeit, die die Streckenposten nach Reifenschäden, etwa dem von Kimi Räikkönen, zeigten. Für die Gummis gefährliche Teile wurden rasch entfernt und weitere Turbulenzen damit verhindert.

Ferrari und Sebastian Vettel lobt Hembery dafür, mit einer riskanten Strategie aus der Reihe getanzt und dafür belohnt worden zu sein. "Es war ein tolles Strategieduell zwischen Ferrari und Mercedes, die unterschiedlich an den Grand Prix herangegangen sind - bedingt durch das frühe Safety-Car", so der Sportchef. "Trotz hoher Streckentemperaturen, die wohl wieder vorkommen, haben die Reifen keine Bläschenbildung und kein Körnen gezeigt. Die Zweistoppstrategie war siegreich, aber nicht die einzig mögliche."