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Boullier: Umstrukturierung "wird einige Egos verletzen"

McLaren-Rennleiter Eric Boullier erklärt, ob die McLaren-Umstrukturierung mit dem Honda-Einstieg 2015 abgeschlossen sein wird und wo man den Hebel ansetzt

(Motorsport-Total.com) - Martin Whitmarsh galt in seiner Teamchef-Ära bei McLaren als Sympathieträger im Fahrerlager, dennoch werden dem Briten im Nachhinein einige Fehlentscheidungen angelastet. So soll er Lewis Hamilton ein so niedriges Vertragsangebot gemacht haben, dass dieser seine Heimat verließ und zu Mercedes wechselte. Auch einige weitere Spitzenkräfte hat der Rennstall aus Woking in seiner Zeit verloren, darunter Mercedes-Teamchef Paddy Lowe. Bei McLaren schien der Fokus auf Erfolge auf der Rennstrecke verloren gegangen zu sein, das Luxussportwagen-Projekt nahm eine zu große Rolle ein.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier, Ron Dennis

Siegeshungrig: Boullier und Dennis wollen das McLaren-Schiff auf Kurs bringen Zoom

Doch nun hat Langzeit-Teamchef Ron Dennis nach einer kurzen Pause wieder die Zügel in die Hand genommen - mit seinem Rennleiter Eric Boullier will er McLaren rechtzeitig vor dem Beginn der Honda-Zusammenarbeit wieder auf Vordermann bringen. Die interne Umstrukturierung läuft seit Dezember des Vorjahres.

Wo die McLaren-Probleme liegen

"Diese Leute haben viele Rennen in der Weltmeisterschaft gewonnen", erklärt Boullier gegenüber 'Autosport', wo man intern den Hebel ansetzt. "Es geht darum, warum sie nicht zusammenarbeiten können und das Ziel nicht erreichen. Es geht mehr um die Kultur und darum, wieder die richtige Führung, das richtige Management und die richtigen Abläufe zu gewährleisten."

"Bis zum Ende des Jahres werden 95 Prozent der Umstrukturierung abgeschlossen sein." Eric Boullier

Boullier sieht in den Umstrukturierungsmaßnahmen einen großen Umbruch für sein erfolgreiches Team: "Es wird dauern und ein paar Egos verletzen, aber es wird große Änderungen geben, denn wir müssen ein Buch schließen und ein anderes aufschlagen. Wir wollen wieder so erfolgreich wie früher sein, denn McLaren hat ein sehr erfolgreiches Erbe, und deshalb fangen wir nicht neu an. Ich denke, dass wir das meiste jetzt hinter uns haben. Die Umsetzung ist noch nicht komplett erledigt, das wird aber bald der Fall sein."

Tatsächlich scheint McLaren - zumindest in Hinblick auf die Leistungen auf der Strecke - die Kurve gekratzt zu haben. Nach drei punktelosen Rennen in der Anfangsphase der Saison zeigt man sich zuletzt leicht im Aufwärtstrend. "Es ist immer schwierig, eine Abwärtsspirale zu stoppen, aber es sieht so aus, als wäre uns das gelungen", ist auch Boullier zuversichtlich.

2015 wieder in alter Form?

Bleibt die Frage, ob man kommende Saison wieder um Spitzenplätze kämpfen wird. "Ich denke, bis zum Ende des Jahres werden 95 Prozent der Umstrukturierung abgeschlossen sein, und wir werden die Grundlagen für die kommende zehn McLaren-Jahre geschaffen haben", deutet der Franzose an, dass man 2015 wieder mit seiner Truppe rechnen wird müssen.

Zumal die Mitarbeiter die Veränderungen mittragen: "Sie beginnen, die Veränderungen zu akzeptieren und finden ihre Motivation wieder. Ich rechne damit, dass das Team nächstes Jahr viel stärker sein wird, und es wäre gut, wenn wir von Anfang an Leistung bringen können."

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