Gleich 20:00 Uhr in Austin und damit geht dieser Super-Samstag hier an dieser Stelle zu Ende. Am Rennsonntag melden wir uns natürlich mit einer neuen Tickerausgabe zurück, Start zum Grand Prix ist um 21:00 Uhr MESZ.
Bereits um 10:00 Uhr gibt es vorher noch unsere große Videoanalyse zu Sprint und Qualifying auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Viel Spaß dort mit Kevin Scheuren und Stefan Ehlen und bis dann!
GP USA
Austin-Samstag in der Analyse: Verstappen dominiert, McLaren crasht
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Verstappen dominiert den Samstag +++ Crash mit beiden McLaren-Fahrern im Sprint +++ Schadensbegrenzung für Ferrari +++
Feierabend
Pirelli: Mehrere Strategien möglich
Apropos Reifen: Im Sprint setzten alle 20 Fahrer auf die Mediums. Bei Pirelli hofft man, dass es im Hauptrennen deutlich mehr Varianz geben wird. "Betrachtet man alle verfügbaren Mischungen, so sind eine Reihe verschiedener Strategien ohne nennenswerte Nachteile möglich", betont Mario Isola.
"Der harte Reifen wird nun zu einer sinnvollen strategischen Option für das morgige Rennen, da der Leistungsunterschied zum Medium geringer ist als erwartet", verrät er. So sei zum Beispiel ein Einstopper mit der Variante Medium-Hard möglich.
"Aber ein Zweistopper ist mit weichen und Medium-Reifen genauso effektiv", betont Isola. Möglich seien hier die Varianten Soft-Medium-Medium oder Soft-Medium-Soft. Hoffen wir mal, dass wir wirklich ein bisschen Abwechslung sehen.
Marko: Wird auf die Reifen ankommen
Im Hinblick auf Verstappens Siegchancen am Sonntag erklärt Helmut Marko bei Sky: "Die Temperaturen werden noch wärmer sein. Das heißt, es wird ganz entscheidend sein, wie man die Reifen nutzt, sie nicht überfordert."
"Das hat man bei Russell gesehen im Sprint. Der hat gepusht und dann waren die Reifen schon in höheren Temperaturen", so Marko, der betont, dass genau das eine Stärke von Verstappen sei.
"Er liest das Rennen, er liest, wie die Reifen sind. Und so wie das Auto sich jetzt angefühlt hat, können wir optimistisch sein", hofft der Österreicher.
Verstappen überholt Senna
Noch eine Kleinigkeit aus der Statistikecke: Max Verstappen hat heute seine 47. Pole mit Red Bull geholt. Damit hat diese Kombination nun Ayrton Senna und McLaren überholt, die es zusammen "nur" auf 46 Poles brachten.
Lediglich zwei Paarungen haben in der bisherigen Geschichte der Formel 1 noch mehr Polepositions geholt: Michael Schumacher und Ferrari (58) und Lewis Hamilton und Mercedes (78).
Geldstrafe für Sauber
Gabriel Bortoleto wurde im Qualifying mit 80,4 km/h in der Boxengasse geblitzt. Erlaubt sind lediglich 80, daher muss Sauber eine Strafe in Höhe von 100 Euro zahlen. Wird man verschmerzen können.
Ärgerlicher ist da, dass Bortoleto als 16. bereits in Q1 ausgeschieden ist. "Um ehrlich zu sein, war es bisher ein ziemlich hartes Wochenende. Ich hatte Schwierigkeiten, das Tempo zu finden, vor allem im letzten Sektor", gesteht der Rookie.
"Ich hatte einfach nicht das gleiche Vertrauen in das Auto wie bei den vorherigen Rennen. Der erste und zweite Sektor fühlten sich stark an, aber ich konnte nicht alles zusammenbringen", so Bortoleto.
Mal schauen, was morgen im Rennen noch geht.
Kein Verständnis für Tsunoda-Kritik
Yuki Tsunoda fühlte sich im Qualifying erst von Liam Lawson aufgehalten, später dann auch noch von Pierre Gasly. Beide haben für die Kritik des Japaners aber kein Verständnis, und auch die Rennleitung griff nicht ein.
"Ehrlich gesagt habe ich absolut keine Ahnung, worüber er sich beschwert", zuckt Lawson die Schultern und sagt: "Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, heute im Qualifying vor ihm gewesen zu sein."
"Er ist offensichtlich wütend, er kann wütend sein, aber das stört mich nicht", so Lawson, und auch Gasly erklärt: "Er war nicht glücklich darüber, wie ich ihn vorbeigelassen habe, was ich nicht verstehe, weil es für mich keinen Sinn ergibt."
Letztendlich schaffte es keiner der drei Piloten in Q3. Sie sortierten sich direkt hintereinander auf P12 bis P14 ein.
Norris: McLaren war "unmöglich" zu fahren
Nicht nur Lewis Hamilton war mit seinem Auto nicht zufrieden, auch Lando Norris erklärt bei Sky: "Es ist einfach unmöglich zu fahren, und ich weiß nicht warum." Das sei bereits ab der ersten Runde so gewesen.
"Bei jeder Runde lagen wir zwischen drei Zehntel und einer halben Sekunde hinter Max", betont er. Nach Q1 sei er "ziemlich besorgt" gewesen, weil da beide McLaren-Piloten sogar die Top 10 verpassten.
Das Auto habe sich auf den Bodenwellen und Randsteinen furchtbar angefühlt, was eigentlich untypisch sei, so Norris. "Ich weiß nicht, warum wir uns so viel mehr abmühen als gestern", grübelt er.
"Die Strecke war eindeutig etwas schlechter, der Wind war etwas stärker, und das scheint uns etwas mehr beeinträchtigt zu haben als einige andere. Wir werden versuchen, die Gründe dafür zu verstehen und daraus zu lernen", betont Norris.
Hamilton: Balance hat nicht gepasst
Im Sprint war er noch schneller als sein Teamkollege, im Qualifying landete er aber dahinter. "Ich hatte Probleme mit der Balance. Von Anfang an hatte ich massives Untersteuern", berichtet er bei Sky.
"Ganz am Ende, in der letzten Runde, war es meiner Vorstellung von der Balance wohl am nächsten", berichtet Hamilton. Doch da sei es bereits zu spät gewesen, da er zuvor keine Zeit gehabt habe, Vertrauen aufzubauen.
"Aber insgesamt war es eine Verbesserung für uns als Team. Und eine großartige Leistung von allen in der Garage und den Ingenieuren", betont Hamilton auch, denn am Ende wurde er trotzdem Fünfter.
Im Sprint-Qualifying war er davor nur auf P8 gelandet. "Wir haben heute einen Schritt nach vorne gemacht", erklärt er daher.
Bearman: Sprint-Ärger überschattet Qualifying
P8 für den Rookie im Qualifying, doch der ist immer noch etwas sauer, weil er im Sprint wegen einer Zehn-Sekunden-Strafe aus den Punkten fiel. "Ich möchte nichts sagen, was ich nicht sagen sollte", so Bearman.
"Aber ich hatte das Gefühl, dass ich heute Morgen ungerecht behandelt wurde", betont der Rookie, der im ersten Moment sogar dachte, dass er jetzt eine Rennsperre bekommt, weil er aktuell bei zehn Strafpunkten steht.
Für die Aktion gegen Antonelli gab es aber keine weiteren, sodass er sich zumindest in dieser Hinsicht erst einmal keine Sorgen machen muss. Trotzdem ist er mit der Zeitstrafe noch immer nicht einverstanden.
Über das Qualifying sagt er jedoch: "Ich bin wirklich sehr stolz auf mich selbst und auf das, was das Team erreicht hat."
Hülkenberg knapp an Top 10 vorbei
Nach P4 gestern verpasste der Deutsche die Top 10 heute als Elfter hauchdünn. Er habe in seiner entscheidenden Runde den letzten Sektor "nicht ganz sauber und gut getroffen", verrät er bei Sky.
"Die ganze Runde war schon so ein bisschen am Limit mit der Hinterachse. Hat ein bisschen gebockt und gezickt", berichtet er, "und das merkt man dann hier im letzten Sektor, dass die Reifen ein bisschen eingehen."
So sei seine erste Q2-Runde auf gebrauchten Reifen sogar schneller gewesen, "was natürlich ungewöhnlich und nicht normal ist und nicht so sein sollte." Am Ende fehlten 0,096 Sekunden zum Einzug in Q3.
"Aber immer noch keine schlechte Ausgangsposition", betont er auch. Mal schauen also, was morgen im Rennen geht.
Russell: Erste Reihe ganz knapp verpasst
"Ich war ziemlich zufrieden mit meiner Runde", berichtet der Mercedes-Pilot nach P4 bei Sky. Es sei aber trotzdem "ärgerlich", dass er die erste Reihe so knapp verpasst habe. Denn Lando Norris war nur 0,025 Sekunden schneller.
Gleichzeitig stellt er aber auch klar, dass es im Rennen "sehr schwer" werden wird, um mehr als P3 zu kämpfen. "Wir wissen nicht, wie das Renntempo von McLaren aussehen wird", sagt er.
Aber "realistisch" werde man wohl nicht ganz vorne mitkämpfen können. "Ich hoffe also, dass wir um einen Podiumsplatz kämpfen können", so Russell. Teamkollege Kimi Antonelli wurde derweil Siebter und ist ebenfalls nicht ganz zufrieden.
In der ersten Q3-Runde habe er zweimal den DRS-Knopf gedrückt und sei deswegen "die gesamte erste Gerade ohne DRS gefahren." Dadurch habe er natürlich "ein paar Zehntelsekunden verloren."
Im zweiten Run habe er dann "während der gesamten Runde viel Untersteuern" gehabt. So war er am Ende rund drei Zehntel langsamer als sein Teamkollege.
Glock: Verstappen wird auch Rennen "dominieren"
Heute führte kein Weg an Max Verstappen vorbei, und Experte Timo Glock glaubt, dass das auch morgen so sein wird. "Derjenige, der die besten Möglichkeiten wieder hat, ist Max Verstappen", sagt er bei Sky.
"Für mich ist er so klar dominierend, so frei, dass er das morgen [das Rennen] kontrollieren wird", prophezeit Glock. Lediglich "ein technisches Problem oder was auch immer" könne ihn morgen stoppen.
"Ansonsten sehe ich Max Verstappen morgen das Rennen ganz klar kontrollieren, und die Frage ist, was kann McLaren tun, um den Schaden so klein wie möglich zu halten", so Glock.
Vor allem Oscar Piastri habe auf P6 keine Ausgangslage, nachdem es ja bereits heute beim Start im Sprint krachte.
Albon: Auto fühlte sich ganz anders an
Der Williams-Pilot hat eine spannende Erklärung für sein Aus in Q1. "Wir haben festgestellt, dass es beim Sprint-Qualifying und dann beim Sprint-Rennen ein kleines Problem mit dem Auto gab, und wir haben es behoben", verrät er.
"Aber nachdem wir das Problem behoben hatten, war die Balance ganz anders - auf positive Weise, aber auch auf eine Art und Weise, die mich völlig überrascht hat", erklärt Albon.
Er präzisiert: "Nachdem wir es behoben hatten, hatten wir ein viel berechenbareres Auto im Qualifying, aber dadurch auch ein sehr, sehr untersteuerndes Auto." Und genau durch dieses Untersteuern habe er dann die Tracklimits überfahren.
Dadurch schied er bereits in Q1 aus, während es der Teamkollege in Q3 schaffte.
Piastri: Hatte einfach keinen Rhythmus
Der WM-Leader erklärt nach seinem enttäuschenden sechsten Platz, dass er eigentlich keine größeren Fehler gemacht habe. "Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass ich während der gesamten Session wirklich in einen Rhythmus gekommen bin", erklärt er.
Das müsse man sich jetzt noch einmal ansehen, sagt er bei Sky, wo er auch noch einmal über den Unfall im Sprint spricht und erklärt: "Ich denke, es handelt sich einfach um einen Rennunfall."
"Es ist unmöglich, zu diesem Zeitpunkt alles zu sehen", betont er, nachdem ihn ja einige Experten kritisiert hatten. "Man muss seinem Bauchgefühl und seinem Instinkt vertrauen, und genau das habe ich getan", so Piastri.
War eben nur dieses Mal nicht die beste Entscheidung. Kämpferisch betont er trotzdem: "Das Wochenende ist noch lange nicht vorbei."
Hadjar: Crash war mein Fehler
Der Rookie flog in Q1 heftig ab und gesteht: "Ich bin es in der ersten Hälfte [der S-Kurven] zu locker angegangen, bin in der zweiten Hälfte dann mit zu viel Geschwindigkeit angekommen." Dann habe er den Abflug nicht mehr verhindern können.
Auf eine Bodenwelle will er das aber nicht schieben, es sei sein Fehler gewesen, betont er. "Heute ist einfach nicht mein Tag", so Hadjar, der auch im Sprint bereits ohne Punkte geblieben war.
Am Rennen darf er übrigens teilnehmen. Qualifiziert hat er sich offiziell nicht, weil er keine Rundenzeit setzen konnte. Die Rennkommissare haben ihm aber bereits eine Sondergenehmigung ausgestellt.
Marko erklärt Red-Bull-Panne
Max Verstappen hatte keinen zweiten Versuch in Q3, weil Red Bull ihn zu spät aus der Garage schickte. Helmut Marko sieht die Schuld dafür aber nicht beim Team. "Das waren drei, vier Autos, die da so gebummelt haben", sagt er bei Sky
"Ich glaube, da muss man von der FIA was machen, wenn die Session so kurz ist", fordert er. Denn Verstappen habe nur deshalb keine zweite Runde fahren können, weil einige andere Autos "getrödelt" hätten.
"Aber es hat für die Pole gereicht", atmet Marko durch, "und was immer wir für Änderungen am Auto durchgeführt haben, sie haben gewirkt. Und das Auto liegt jetzt ruhiger, als es im Sprint war."
"Also sind wir fürs Rennen optimistischer", so Marko.
