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Ascanelli bestätigt: Vettel ist leicht

Sebastian Vettels Pole-Position in Monza wurde offenbar mit einer geringen Benzinlast erkauft - Giorgio Ascanelli bleibt auf dem Boden

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel fuhr gestern im Regenqualifying von Monza völlig überraschend auf die Pole-Position und ärgerte damit die großen Stars der Formel 1. Doch wer schon von einem möglichen Sieg geträumt hat, der wird heute wohl enttäuscht werden, denn der erste Startplatz wurde mit einem strategischen Opfer erkauft.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel und Giorgio Ascanelli

Giorgio Ascanelli mit seinem neuen Wunderknaben Sebastian Vettel

"Wir sind leichter als die meisten anderen Autos, das ist sicher", bestätigte Toro-Rosso-Cheftechniker Giorgio Ascanelli gegenüber 'autosport.com'. "Die Pole-Position kommt nicht nur daher, dass wir clever sind, sondern wir sind auch leichter. Es wird ein schwieriges Rennen. Ich fürchte, dass die trockenen Bedingungen und die Benzinlast eine Rolle spielen werden. Vielleicht können wir aber wegfahren oder mit der Spitze mithalten. Warten wir mal ab."#w1#

Dementsprechend bescheiden fiel die Zielsetzung des Italieners für das Rennen aus: "Punkte wären schon schön." Pessimistische Töne also seitens Toro Rosso, auch wenn sich die Öffentlichkeit natürlich weit mehr erwartet. Zu Ascanelli war Monza sowieso schon immer gut: "1987 habe ich hier mein Debüt gegeben, 1988 habe ich mit Gerhard Berger mein erstes Rennen gewonnen. Ich habe sogar meine Frau hier kennen gelernt!"

Das Geheimnis für den derzeitigen Toro-Rosso-Höhenflug sei das Selbstbewusstsein des gesamten Teams, denn die Mitarbeiter mussten erst einmal aus den Köpfen bekommen, dass sie zu Minardi-Zeiten quasi ein Abonnement auf die "rote Laterne" hatten. Doch seit einigen Wochen läuft es richtig gut - in erster Linie natürlich dank des Red-Bull-Chassis, das in Milton Keynes entwickelt und in Faenza nur gebaut wird.

Aber: "Ich bin mir nicht sicher, ob es bis zum Saisonende so weitergehen wird", sagte Ascanelli. "Ehrlich gesagt rechne ich nicht damit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Singapur auch so laufen wird wie hier. Valencia war für alle eine neue Strecke, daher war da unser Erfahrungsnachteil kein Handicap. Und in Spa hatten wir wechselhafte Bedingungen." Man dürfe die jüngsten Performances daher nicht überbewerten.