Von "Kate's Dirty Sister" bis "Gurke": In der Saison 2014 mochte Sebastian Vettel sein Auto nicht so sehr. An die Vorgänger des RB10 erinnert er sich aber gerne.
2009: Red Bull RB5 ("Kate's Dirty Sister") - "Mein erster Red Bull. Damals konnte man nicht erwarten, dass das Auto so gut ist. Das hat uns alle positiv überrascht", sagt Vettel gegenüber 'Auto Bild motorsport'. "Die Reglements-Unklarheit, was Diffusor und was doppelter Diffusor ist, war für uns von Nachteil. Sonst hätten die wir WM mit Sicherheit gewinnen können. Der erste Sieg in China oder das Wochenende in Silverstone, an dem wir in jeder Sitzung vorne waren, war das perfekteste Wochenende, das ich hatte."
2010: Red Bull RB6 ("Randy Mandy") - "Bis heute ist 'Randy Mandy' mein Lieblingsauto", bekennt der Vettel. "Es war dominant, das stärkste im Feld. Der doppelte Diffusor war erst jetzt richtig ausgereift. Ich hatte eine Menge Spaß beim Fahren, besonders in schnellen Kurven lag der RB6 wie ein Brett. Wir haben allerdings einige Fehler gemacht und Probleme gehabt. Die Standfestigkeit war nicht optimal. Deshalb wurde es am Ende richtig knapp. Im Finale in Abu Dhabi holte ich aber meinen ersten Titel. Alles andere wäre mit diesem Auto auch eine Schande gewesen."
2011: Red Bull RB7 ("Kinky Kylie") - "'Kinky Kylie' war ein Super-Allrounder", erinnert sich Vettel und merkt an: "Der Name von der 'durchgeknallten Kylie' ist wie alle anderen Namen zufällig im Gespräch mit meinen Mechanikern entstanden. 2011 konnten wir schon vor Saisonende die WM in Japan gewinnen. Es war das Jahr, in dem man angefangen hat, mit den Auspuffgasen zu experimentieren. Zum Ende hin war das Auto nahezu perfekt, wenn auch nicht so dominant wie 2010. Der Erfolg sah nur nach außen nach einem Spaziergang aus."
2012: Red Bull RB8 ("Abbey") - "Der angeblasene Diffusor wurde verboten. Damit wurden wir unserer größten Stärke beraubt und haben unheimlich Schwierigkeiten gehabt, vor allem auf meiner Seite. Es dauerte einige Zeit, bis ich mich im Auto wieder wohlgefühlt habe und es voran ging. Zur Sommerpause hatte ich einen relativ großen Rückstand, aber zum Ende der Saison haben wir uns zusammengerissen und den Spieß noch mal umdrehen können. Das Finale in Brasilien war ein chaotisches Rennen. Trotzdem ging es mit 'Abbey' gut", spricht Vettel das Auto, das ihn zum dritten WM-Titel trug.
2013: Red Bull RB9 ("Hungry Heidi") - "Die hungrige Heidi war ähnlich wie das Auto aus 2011 sehr stark", so Vettel über seinen Titelboliden Nummer vier. "Wir haben auf 2012 aufgebaut und die Technik perfektioniert. Zunächst haben die Reifen uns noch Sorgen gemacht. Dann gaben wir noch mal Gas in der Entwicklung, Pirelli brachte neue Gummis und es lief wieder. Nach der Sommerpause waren Heidi und ich wieder eine Einheit, sozusagen ein perfektes Paar. Die unglaubliche Serie von neun Siegen in Folge nach der Sommerpause ist aus heutiger Sicht sehr, sehr speziell."
2014: Red Bull RB10 ("Gurke") - "Entschuldigung, man muss ja mal sagen, dass da mit unserer Gurke auf der Geraden nichts geht. Es ist frustrierend, wenn man 50 Runden hinterherfährt, sich die Zähne ausbeißt, sich versucht, irgendetwas Cleveres zu überlegen, sich zurückfallen lässt, die Reifen schont, sich dann wieder herankämpft - und das aber alles nichts bringt, weil die Power fehlt. Obwohl der Sieg in Reichweite war", so Vettel nach dem Grand Prix von Kanada.
Von "Kate's Dirty Sister" bis "Gurke": In der Saison 2014 mochte Sebastian Vettel sein Auto nicht so sehr. An die Vorgänger des RB10 erinnert er sich aber gerne.