Alexander Albon wurde von den TV-Zusehern zum Fahrer des Tages gewählt, bei uns gibt's jedoch nur Note 4 für den Red-Bull-Fahrer in Austin ...
Robert Kubica (5): Sehr viel Gutes wusste Kubica über seinen Williams nach dem Rennen nicht zu erzählen. Es war wieder einmal ein technischer Defekt, der ihn stoppte. Umgekehrt könnte man sagen: Williams hat auch nicht viel Gutes über Kubica zu sagen. Bald ist die Saison überstanden.
Antonio Giovinazzi (4): Der Italiener hat sein Cockpit für 2020 so gut wie in der Tasche, obwohl Austin nach einer Reihe grundsolider Vorstellungen keine Glanztat war. Die Frage, die wir uns stellen, ist: Fährt Räikkönen inzwischen so langsam - oder hat Giovinazzi sich wirklich gesteigert?
Lance Stroll (4): Am Start hatte er Pech, als er den Frontflügel verlor. Im Qualifying hat er immerhin die zweite Runde erreicht. Das ist für den Kanadier 2019 schon überdurchschnittlich. Aber immer noch zu wenig, wenn er sich dauerhaft im Team seines Vaters etablieren will.
Romain Grosjean (4): Der Franzose sehnt das Saisonende herbei. Mit dem Haas, den auch im drittletzten Rennen noch kein Ingenieur versteht, war beim Heimrennen kein Blumentopf zu gewinnen. Seine Leistung daher schwer einzuschätzen.
Daniil Kwjat (4): Redaktionsintern scheiden sich die Geister am Manöver gegen Perez. Gesunde Härte, sagen die einen - Torpedo, sagen die anderen. Letztendlich konnten wir uns bei Note 4 zusammenraufen. Das Red-Bull-Cockpit 2020 rückt in weite Ferne.
Nico Hülkenberg (4): Quali-Niederlage, Start vermasselt, hinter Räikkönen die Reifen stark verschlissen, danach mit seinem Zweistopprennen noch das Beste rausgeholt: Man merkt ihm langsam an, dass er mit der Formel-1-Karriere abschließt.
Kimi Räikkönen (3): Besonders motiviert wirkt der "Iceman" nicht mehr. Wie auch, wenn die Entwicklung seines Autos stillsteht? Bei Alfa geht seit Wochen nichts voran, und Räikkönen hat weder die Lust noch die Strahlkraft, das Team aus dem Sumpf zu ziehen. Mittelmaß.
Kevin Magnussen (3): Bei Haas hat er die gleichen Probleme wie Grosjean. Er meistert sie nur ein bisschen besser.
Alexander Albon (3): Ja, die Aufholjagd vom letzten Platz war super. In die Position hat er sich aber erstmal selbst gebracht. Rein vom Speed her sieht er gegen Verstappen auch nicht besser aus als Gasly. Er kann von Glück reden, wenn er sich 2020 weiterhin im A-Team beweisen darf.
Pierre Gasly (3): Im Finish hatte er nicht das nötige Rennglück, um seine starke Leistung mit Punkten zu krönen. Seit er zu Toro Rosso degradiert wurde, blüht er regelrecht auf. Liegt das nur am Auto, das besser zu seinem Fahrstil passt - oder ist es auch eine mentale Geschichte?
George Russell (3): Wir glauben: Der meistunterschätzte Fahrer der Saison 2019. Aber wer neben Teamkollege Kubica auf Williams fährt, dessen Talent ist enorm schwierig einzuschätzen. So auch in Austin.
Charles Leclerc (3): Bis zum Öl-Leck in FT3 lag er voll auf Kurs, und mit dem älteren Spec-2-Motor als Vettel meisterte er auch das Qualifying ordentlich. Die Leistung im Rennen war nicht Fisch und nicht Fleisch. Was wahrscheinlich mehr am Auto lag als an ihm.
Sergio Perez (3): Nach dem Boxengassen-Start noch in die Punkte zu fahren, das ist aller Ehren wert. Wäre beinahe von Kwjat überrumpelt worden, bekam Platz zehn aber von den Kommissaren zurück. Kein Vergleich zu Stroll.
Carlos Sainz (2): Obwohl er von McLaren auf die Strategie gepolt wurde, die er nicht wollte, maximierte er einmal mehr seine Möglichkeiten. Sainz fährt wie ein Routinier immer genau das heraus, was das Auto kann. Und ist damit eine verlässliche Bank.
Sebastian Vettel (2): Weil der Ferrari mutmaßlich von der ersten Runde an kaputt war, sehen wir gnädig über die ersten eineinhalb Runden hinweg. Über den Ausfall ebenso. Somit bleibt effektiv nur ein bärenstarkes Qualifying stehen, in dem er die Pole hauchdünn verpasst hat.
Lando Norris (2): Wenn wir Sainz loben, muss auch Norris gelobt werden - wie schnell und abgeklärt der Youngster inzwischen seine Rennen bestreitet, ist beeindruckend. Austin war eine seiner besseren Vorstellungen. Auch wenn er selbst noch Luft nach oben sieht.
Daniel Ricciardo (2): Beide McLaren geschlagen, "Best of the Rest" - mehr geht nicht mit einem Renault. Das WM-Duell gegen Hülkenberg wird er locker gewinnen, wenn er in Brasilien und Abu Dhabi so weiterfährt. Und das letztendlich auch zurecht!
Max Verstappen (2): Super Qualifying, super Rennen, wie immer den Teamkollegen zum Statisten degradiert: Verstappens größtes Problem ist, dass er so konstant so gut ist, dass seine Leistungen nicht mehr groß wahrgenommen werden.
Lewis Hamilton (2): Ein WM-Titel allein ist uns nicht genug für Note 1. Ja, das Rennen war spitze - wie er die Reifen gestreichelt hat, wie er Bottas beinahe den Sieg weggeschnappt hätte. Top der Start. Aber dass er von P5 losfahren musste, das hat er im Qualifying selbst versemmelt.
Valtteri Bottas (1): Pole-Position, Sieg, Hamilton mit anderer Strategie niedergerungen: Aus seiner Sicht hätte er in Austin nichts besser machen können. So oft loben wir Bottas nicht. Diesmal hat er es zweifellos verdient!
Alexander Albon wurde von den TV-Zusehern zum Fahrer des Tages gewählt, bei uns gibt's jedoch nur Note 4 für den Red-Bull-Fahrer in Austin ...