Die Geschichte des Österreich-Grand-Prix: Highspeed-Schlachten, dramatische Unfälle und rot-weiß-rote Partys
Von Bernie Ecclestone, der seinen Piloten aus dem Cockpit zerren muss, über ein One-Hit-Wonder in der Mauer bis zur Tragödie um die scheinbar harmlosen Kopfschmerzen des Mark Donohue ist in der Österreich-Historie alles dabei.
Österreich erlebt seine Formel-1-Premiere am 1. September 1963. Die Boliden rasen auf dem Militärflugfeld Zeltweg. Weil die Asphaltoberfläche extrem rau und uneben ist, scheiden viele Teilnehmer nach wenigen Runden mit mechanischen Defekten aus. Der Sieg geht an Jack Brabham.
Was noch niemand ahnt: Es steht ein künftiger Nationalheld am Start. Der damals 21-jährige Jochen Rindt gibt sein Formel-1-Debüt in einem privat eingesetzten Cooper-Ford.
1964 siegt Lorenzo Bandini im Ferrari, doch die Formel-1-Organisatoren haben genug von der Buckelpiste in der Steiermark und streichen das Rennen aus dem Kalender.
1970 ist der neue Österreichring fertig. Die Premiere auf einer Strecke, die in Sachen Layout mit der von heute fast identisch ist, gewinnt Jacky Ickx für Ferrari.
1972 hat Mark Donohue nach seinem Crash Kopfschmerzen. 48 Stunden später stirbt er an einer Gehirnblutung.
Am 17. August 1975 schüttet es in der Steiermark wie aus Kübeln. Der als Bruchpilot bekannte Vittorio Brambilla pflügt durch die Gischt und liegt bei Rennabbruch in Runde 29 in Führung. Unmittelbar nachdem die Zielflagge fällt, kracht er mit seinem March-Ford in die Bande.
1980 schlägt die Stunde des Renault-Turbo. In Spielbergs Höhenlage zahlen sich die Vorteile der Technik aus. Nach Pole durch Rene Arnoux ringt Jean-Pierre Jabouille die Konkurrenz im Rennen nieder.
Einen der knappsten Zieleinläufe der Formel-1-Geschichte gibt es 1982 in Spielberg. Elio de Angelis feiert im Lotus den ersten Sieg seiner Karriere, 0,125 Sekunden vor Keke Rosberg.
Zwei Jahre später gibt es für Österreich den lange herbeigesehnten Formel-1-Feiertag. Im ersten Rennen der Geschichte der Königsklasse, in dem keine Autos mit Saugmotor zum Einsatz kamen, steht Niki Lauda für McLaren ganz oben auf dem Podest.
Der Sieg Nigel Mansells 1987 beendet die Ära Spielberg vorläufig. Ein Abschied mit einer ganzen Reihe schwerer Unfälle.
1997 kehrt die Formel 1 nach Spielberg zurück. Jacques Villeneuve gewinnt, die Szene des Tages liefert aber Jean Alesi: Der Franzose wagt ein übermotiviertes Manöver gegen Eddie Irvine und schießt über den roten Renner in die Luft.
2001 muss Rubens Barrichello Michael Schumacher seinen zweiten Rang überlassen, um im Kampf um den WM-Titel gegen Rennsieger David Coulthard die Oberhand zu behalten. Der Brasilianer weigert sich bis zur letzten Runde.
Die Geschichte wiederholt sich 2002. Ein Funkspruch für die Geschichtsbücher: "Let Michael pass for the championship!"
Nach einer zehnjährigen Pause kehrt die Formel 1 2014 auf den mittlerweile in Red-Bull-Ring umbenannten Kurs zurück und feiert dort ein rot-weiß-rotes Fest.
Seit dem Comeback der Strecke ist Mercedes dort ungeschlagen. Im Kopf bleibt bei aller Dominanz aber vor allem der Crash zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton im Jahr 2016. Hamilton gewinnt das Rennen trotz Kollision, Weltmeister wird am Ende des Jahres aber der Deutsche.
Die Geschichte des Österreich-Grand-Prix: Highspeed-Schlachten, dramatische Unfälle und rot-weiß-rote Partys