Mercedes und Co. bringen zahlreiche neue Teile zum Europa-Auftakt der Formel 1 in Barcelona
Neue MGU-H für Lewis Hamilton: Zweimal ist zuletzt die Isolierung der Spule durchgebrannt, nun wurde ohne Einsatz von Token ein Update entwickelt. Nico Rosberg bekommt das erst in Monaco.
Die Mercedes-Nase wird noch schlanker. Weil es sich bei der neuen Spitze aber nur um einen Aufsatz und keine Strukturkomponente handelt, ist kein neuerlicher Crashtest dafür erforderlich. Verändert auch die Frontflügel-Endplatte.
In Erwartung der in Europa etwas kühleren Temperaturen hat Mercedes die Seitenkästen verkleinert. Das verschlechtert die Luftzufuhr, verbessert aber die Aerodynamik.
Der Monkey-Seat des Mercedes F1 W07 Hybrid (hier nicht zu sehen) besteht jetzt aus drei Elementen. Generell werden die Luftleitelemente des Fahrzeugs immer komplexer und kleinteiliger. Effektiv kann man beim Barcelona-Update fast von einem neuen Auto sprechen.
Force India hat einen neuen Frontflügel (Bild), einen neuen Unterboden und einen neuen Heckflügel nach Barcelona gebracht. Der Frontflügel nähert sich mit seinen quadratischen Kanälen dem Mercedes-Design an.
Genau wie bei Mercedes setzt auch Force India zum Europa-Auftakt auf verkleinerte Lufteinlässe in den Seitenkästen. Und vor den Hinterrädern sind die Schlitze im Unterboden neu, damit sich die dort entstehenden Verwirbelungen weniger negativ auf den Effekt des Diffusors auswirken. Verbessert auch der Heckflügel.
McLaren hält das Entwicklungstempo weiterhin hoch. Neu unter anderem der bereits dritte Frontflügel dieser Saison, die Bremsbelüftungen, Seitenkästen und der Unterboden. Der neue Frontflügel ist so designt, dass er weniger Wirkungsgrad hat, aber den Luftstrom um die Räder herum verbessert.
Hochkomplex die neue McLaren-Bremsbelüftung, die sich die Luft durch eine "Schaufel" holt und nicht durch den Abstand zwischen Belüftung und Felge. Die Bremsbelüftung wirkt mit dem neuen Frontflügel zusammen, um den Luftstrom rund um die Vorderräder zu verbessern.
Ferrari hält sich mit Barcelona-Updates zurück. Am offensichtlichsten ist die veränderte Heckflügel-Endplatte. Zudem soll der SF16-H insgesamt Gewicht verloren haben.
Auch Red Bull hat das Auto für Barcelona nur im Detail verändert. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Frontflügel und auf den Bremsbelüftungen, die am Freitag mit FloViz-Farbe untersucht wurden. Die Frontflügel-"Haifischzähne", die in Schanghai zu sehen waren, wurden diesmal nicht eingesetzt.
Williams hat das in Sotschi erstmals ausprobierte Barge-Board erneut im Gepäck. Dieses besteht nun aus vier statt drei Elementen. Inspiriert wurde das Design möglicherweise vom "Mähdrescher"-Vorbild am Mercedes.
Renault bringt sein Entwicklungsprogramm 2016 langsam in die Gänge. In der Box liegen in Barcelona drei unterschiedliche Frontflügel-Varianten. Auch der Heckflügel ist neu. Laut Kevin Magnussen handelt es sich dabei aber nur um eine High-Downforce-Spezifikation.
Der verbesserte Heckflügel ist das zweite größere Haas-Update während der laufenden Saison. Auffällig vor allem der detailreichere Monkey-Seat. Und Haas fährt auch erstmals mit der neuesten Ausbaustufe des Ferrari-Antriebs.
Manor beginnt damit, das Auto ernsthaft weiterzuentwickeln. Neu sind unter anderem Front- und Heckflügel sowie die innovativen Turning-Vanes unter der Nase.
Interessant am Manor ist auch der neue (durch seine helle Farbe leicht erkennbare) Tank im Bereich der Seitenkästen. Mutmaßlich handelt es sich dabei um einen Tank für zusätzliches Öl. Das halten andere Teams schon länger so.