Zwei Fahrer können sich am Rennwochenende in Japan die Bestnote von der Redaktion sichern - Einmal müssen wir allerdings auch wieder eine 6 vergeben
Logan Sargeant (6): Den Fall gibt es bei uns nur ganz selten: Alle(!) Redakteure haben dem Williams-Fahrer einstimmig eine 6 gegeben. Sein Abflug im Qualifying war schon unnötig, der Crash im Rennen besiegelte sein Schicksal dann. Selbst dem größten Optimisten gehen langsam die Argumente für einen neuen Vertrag aus.
Sergio Perez (5): Auch der Mexikaner kratzte dieses Mal an der Grenze zur 6. Die fast acht Zehntel Rückstand auf den Teamkollegen im Qualifying kann man noch damit erklären, dass Verstappen einen Sahnetag hatte. Die Aktion gegen Magnussen im Rennen war allerdings komplett unnötig. Dazu die Strafe hinter dem Safety-Car.
Lance Stroll (4): Auf den ersten Blick wieder ein katastrophales Wochenende mit dem erneuten Aus in Q1. Aber: Der Aston Martin ging einfach nicht gut, der Teamkollege rettete sich auch nur um weniger als eine Zehntelsekunde in Q2. Im Rennen bis zu seinem Ausfall dann auch gar nicht so schlecht unterwegs, daher gibt es noch die 4.
Valtteri Bottas (4): Das Rennen des Finnen ist quasi nicht zu bewerten, weil er gleich zu Beginn von Sargeant abgeräumt wurde. Nach dem Aus in Q1 am Samstag konnte er sich daher nicht mehr für eine bessere Note empfehlen.
Guanyu Zhou (4): Auch sein Rennen war nach dem Kontakt mit Ocon beim Start im Prinzip früh gelaufen. Hatte danach mit Soft-Soft-Hard eine andere Strategie als alle anderen Fahrer, die aber nicht aufging. Im Ziel lagen nur die beiden Haas-Piloten hinter ihm.
Nico Hülkenberg (4): Nicht sein bestes Wochenende. Etwas überraschend bereits zum zweiten Mal im Folge im Qualifying langsamer als der Teamkollege und sogar raus in Q1. Im Rennen dann auf einer Dreistoppstrategie, die dem Reifenverschleiß des Autos geschuldet war und nicht aufging. Im Ziel eine Runde Rückstand.
Kevin Magnussen (4): Am Samstag Q2 erreicht und damit zumindest ein kleines Erfolgserlebnis gehabt. Im Rennen früh von Perez torpediert und danach chancenlos. Fraglich, ob es sonst für Punkte gereicht hätte, aber für eine bessere Note konnte auch er sich so nicht mehr empfehlen.
Alexander Albon (4): Auch sein Rennen endete quasi beim Start. Er fuhr zwar noch einige Runden mit, die Beschädigungen nach dem (unverschuldeten) Startunfall waren am Williams aber zu groß. P13 im Qualifying war solide, das alleine war der Mehrheit der Redaktion aber zu wenig für eine 3.
Yuki Tsunoda (3): Schaffte es im Qualifying in Q3, verpasste die Punkte im Rennen als Zwölfter aber knapp. Wurde laut eigener Aussage von Teamkollegen aufgehalten. Insgesamt kein schlechter Auftritt beim Heimrennen, aber nicht gut genug für eine bessere Note.
Liam Lawson (3): Der "Welpenschutz" ist langsam weg, vor allem weil er die Strecke dieses Mal bereits kannte. Jeweils P11 im Qualifying und Rennen ist etwas unglücklich - und uns zu wenig für eine bessere Note. Mal schauen, ob er in Katar eine weitere Chance bekommt oder ob Daniel Ricciardo dort wieder fit ist.
Esteban Ocon (3): Nur P14 im Qualifying, im Rennen dann nach einem Zwischenfall am Start noch auf P9 gefahren, wobei Alpine gleich zweimal die Positionen der beiden Fahrer tauschte. Brachte am Ende aber nichts. Reicht unterm Strich für eine 3, in Singapur wirkte er zuletzt allerdings stärker.
Pierre Gasly (3): Im Qualifying noch vor Ocon, im Rennen nach dem Rücktausch der Positionen am Ende dann dahinter. Ungefähr auf Augenhöhe mit Ocon, vielleicht sogar der etwas schnellere Alpine-Pilot an diesem Wochenende. Für eine 2 reicht es aber auch bei ihm nicht.
Fernando Alonso (3): Wurde mit seiner Strategie laut eigener Aussage "den Löwen zum Fraß vorgeworfen". Sonderlich viel Spaß hatte er wohl nicht in Suzuka, denn bereits im Qualifying quälte er sich eher durch Q1 und Q2. Letztendlich verhinderte wohl auch das Auto, sich für eine bessere Note empfehlen zu können.
Carlos Sainz (3): Landete zum ersten Mal seit der Sommerpause wieder hinter seinem Teamkollegen. Nach dem Qualifying gestand er auch selbst, dass Leclerc einfach etwas schneller sei. Im Rennen hatte er dann auch noch etwas Pech mit der Strategie. Auf keinen Fall ein schlechtes Rennen, aber wirklich spektakulär ist P6 auch nicht.
George Russell (3): Verlor ebenfalls zum ersten Mal nach der Sommerpause das Qualifyingduell gegen den Teamkollegen. Im Rennen dann auf einer anderen Strategie als Hamilton, die allerdings nicht aufging. Am Ende P7, wobei der Teamkollege zeigte, dass etwas mehr möglich gewesen wäre.
Oscar Piastri (2): Qualifying super, im Rennen jedoch klar langsamer als der Teamkollege. Auf dem Papier sieht das erste Formel-1-Podium gut aus, aber faktisch sagt auch er selbst, dass es nicht sein bestes Rennen war. Es gibt zwar die 2 von uns, aber die Tendenz geht wegen der durchwachsenen Rennpace eher nach unten als nach oben.
Charles Leclerc (2): Hat nicht viel falsch gemacht und mit P4 am Ende wohl das bestmögliche Ergebnis geholt, weil Verstappen und die McLaren-Piloten für Ferrari (zumindest im Rennen) nicht in Reichweite waren. Eventuell wäre mit einem etwas besseren Qualifying noch mehr gegangen.
Lewis Hamilton (2): Schneller als der Teamkollege, allerdings auch einmal sehr hart gegen Russell gefahren. Das muss unter Teamkollegen eigentlich nicht sein. Ändert aber nichts daran, dass Qualifying und Rennen gut waren. Oder so gut eben, wie es der Mercedes zugelassen hat.
Lando Norris (1): Im Qualifying minimal langsamer als der Teamkollege, im Rennen aber nicht nur klar schneller als Piastri, beim Start setzte er sich sogar kurzzeitig neben Verstappen. Vorbei kam er zwar nicht, aber seine Rennpace war so stark, dass es von uns die Bestnote gibt.
Max Verstappen (1): Ein Sieg mit Ansage! Laut Christian Horner kündigte er bereits vor Suzuka an, das Rennen mit 20 Sekunden Vorsprung gewinnen zu wollen - was er (bis auf wenige Zehntel) auch schaffte. Dazu im Qualifying eine Sensationsrunde, vor allem in Sektor 1. Wer Argumente für eine schlechtere Note findet, der möge sich melden ...
Zwei Fahrer können sich am Rennwochenende in Japan die Bestnote von der Redaktion sichern - Einmal müssen wir allerdings auch wieder eine 6 vergeben