"Still I Rise" ist das Motto von Lewis Hamilton - Von diesen Rückschläge und Pleiten in seiner Karriere musste sich der Formel-1-Rekordweltmeister bereits erholen
China 2007: Gleich in seiner Rookiesaison hat der Brite die Chance, den WM-Titel zu gewinnen. Zwei Rennen vor Schluss liegt der McLaren-Pilot bereits zwölf Punkte vor Teamkollege Fernando Alonso und sogar 17 Zähler vor Kimi Räikkönen. Beim vorletzten Rennen in China kann er damit bereits Weltmeister werden, doch ...
... Hamilton rutscht auf abgefahrenen Reifen ins Kiesbett am Boxeneingang und scheidet aus. Weil er auch beim folgenden Finale in Brasilien nur Siebter wird, geht der Titel am Ende völlig überraschend doch noch an Räikkönen - und Hamilton verpasst eine historische Gelegenheit.
Kanada 2008: Ein Jahr später klappt es zwar mit dem ersten WM-Titel, auf dem Weg dahin unterläuft Hamilton jedoch ein peinlicher Fehler. Er übersieht beim Kanada-GP am Boxenausgang eine rote Ampel und kracht dem Ferrari von Kimi Räikkönen ins Heck. Es ist der einzige Ausfall in seinem ersten Weltmeisterjahr.
Australien 2009: Eigentlich ist die komplette Saison 2009 ein einziger Rückschlag, denn sportlich fährt McLaren zu Beginn nur hinterher. Beim Auftakt in Melbourne bekommt zudem auch noch der Ruf des Weltmeisters einen Knacks, denn nachdem ihn Jarno Trulli kurz vor Rennende hinter dem Safety-Car überholt, ...
... behauptet Hamilton anschließend bei den Stewards, dass er Trulli nicht bewusst vorbeigelassen habe, nachdem er diesen zunächst selbst überholt hatte. Doch die Lüge fliegt auf, Hamilton wird disqualifiziert und "Liegate" ist geboren. McLaren-Sportdirektor Dave Ryan wird in der Folge entlassen und Hamiltons Ruf ist stark ramponiert.
Singapur 2012: Ein weiterer WM-Titel gelingt Hamilton mit McLaren auch in den folgenden Jahren seiner Karriere nicht mehr. Ein einschneidendes Erlebnis ist der Singapur-GP 2012, bei dem Hamilton in Führung liegend mit einem Getriebeschaden ausscheidet. Danach entscheidet er sich, 2013 zu Mercedes zu wechseln.
Spanien 2016: Seine Zeit bei den Silberpfeilen ist in den Anfangsjahren geprägt vom Duell mit Teamkollege Nico Rosberg. Die beiden kommen sich im Laufe der Jahre immer wieder in die Quere. Negativer Höhepunkte ist der Spanien-GP 2016, bei dem Hamilton und Rosberg kurz nach dem Start kollidieren. Beide fallen aus.
Malaysia 2016: Wenige Monate später erlebt Hamilton einen noch größeren Rückschlag, als er in Malaysia in Führung liegend ausscheidet. Ein Motorschaden sorgt dafür, dass Hamilton die Zielflagge nicht sieht - und dadurch am Ende des Jahres den Titel verpasst. Nach dem Finale in Abu Dhabi fehlen lediglich fünf Zähler auf Rosberg.
Deutschland 2019: Schon 2017 schlägt Hamilton zurück und gewinnt anschließend viermal in Folge den WM-Titel. Auf dem Weg dahin läuft allerdings nicht immer alles rund, und so ist ausgerechnet das Mercedes-Heimspiel in Hockenheim 2019 in komplettes Debakel. Eigentlich will Mercedes dort 125 Jahre im Motorsport feiern, doch ...
... nachdem Hamilton am Samstag noch die Pole holt, fliegt er am Sonntag in Führung liegend ab und steht anschließend 50 Sekunden an der Box. Später im Rennen bekommt er noch eine Zeitstrafe und dreht sich ein weiteres Mal. Mit P9 wird es sein schlechtestes Ergebnis der kompletten Saison.
Aserbaidschan 2021: Die Saison 2021 steht ganz im Zeichen des WM-Duells zwischen Hamilton und Max Verstappen. Beim Rennen in Baku fliegt der Niederländer kurz vor Schluss mit einem Reifenschaden ab und das Rennen muss unterbrochen werden. Beim anschließenden Neustart fährt Hamilton von P2 los, ...
... wählt für den Start allerdings den falschen Bremsmodus aus und verpasst dadurch die erste Kurve. So bleibt nicht nur Verstappen ohne Punkte, sondern auch er selbst. Unter anderem diese Zähler werden ihm am Ende des Jahres zum achten WM-Titel fehlen.
Abu Dhabi 2021: Der wohl größte Rückschlag seiner Karriere wartet da aber noch auf Hamilton. Der kommt erst beim Saisonfinale in Abu Dhabi, in das er und Verstappen punktgleich gehen. Der Brite führt das Rennen souverän an, als kurz vor Schluss das Safety-Car auf die Strecke kommt. Verstappen wechselt noch einmal die Reifen, ...
... während Hamilton draußen bleibt. Unter kontroversen Umständen wird das Rennen in der letzten Runde noch einmal freigegeben und Hamilton verliert den Sieg und damit den Titel noch an Verstappen. Er und Mercedes fühlen sich betrogen und Rennleiter Michael Masi wird später von der FIA vor die Tür gesetzt. Das Ergebnis hat jedoch Bestand.
Katar 2023: Abu Dhabi 2021 ist auch deshalb ein Umbruch in der Zeitrechnung der Formel 1, weil es Hamiltons letzte WM-Chance mit Mercedes bleiben soll. Ab 2022 sind die Silberpfeile nur noch punktuell konkurrenzfähig und Hamiltons neuer Teamkollege George Russell macht diesem das Leben regelmäßig schwer. 2023 in Katar ...
... kommt es kurz nach dem Start zur Kollision zwischen den beiden. Hamilton nimmt die Schuld später auf seine Kappe - und entscheidet sich wenige Monate später dazu, Mercedes zu verlassen. Bereits vor der Saison 2024 gibt er seinen Wechsel zu Ferrari ab 2025 bekannt.
USA 2024: Hamiltons letzte Mercedes-Saison hat mit zwei Siegen zwar immerhin noch zwei kleine Highlights, insgesamt verläuft sie aber enttäuschend. Negativer Höhepunkt ist das Rennen in Austin, bei dem der Rekordweltmeister im Qualifying zunächst Vorletzter wird und im Rennen dann gleich in der ersten Runde verunfallt.
Austin ist nicht das einzige Rennen, bei dem Hamilton in seiner finalen Mercedes-Saison vor allem im Qualifying Probleme hat. "Ich bin definitiv nicht mehr schnell", erklärt er am Ende des Jahres selbstkritisch. 2025 wagt er bei Ferrari einen Neuanfang.