Der Große Preis von Russland hat auch bei unser Notenkonferenz für Diskussionen gesorgt - Am Ende ziehen wir nur einmal die 1, dafür aber sogar einmal die 6
Carlos Sainz (6): Die 6 ziehen wir wirklich nur in einem Extremfall. Was der Spanier gestern in Kurve 2 veranstaltet hat, das war aber genau so etwas. Ja, die Kurve ist generell Mist und hat nichts im Formel-1-Kalender zu suchen. Das ist aber kein Grund, dort mit Vollgas in die Mauer zu brettern ...
Romain Grosjean (5): Sportlich wäre eine 4 vielleicht noch vertretbar gewesen, weil er Magnussen im Qualifying geschlagen hat. Im Rennen dann aber Vorletzter und vor allem nervt seine kein bisschen konstruktive Motzerei am Funk langsam. Damit tut er dem Team keinen Gefallen - und sich selbst übrigens auch nicht.
Sebastian Vettel (5): Uns blutet das Herz, aber rein objektiv ist an diesem Wochenende keine andere Note möglich. Nicht nach dem selbstverschuldeten Crash im Qualifying und einem Rennen, das er hinter zwei Kundenautos von Alfa und Haas beendet. Mildernde Umstände bringt eine schlechte Strategie, aber das alleine reicht nicht für eine 4.
Alexander Albon (5): Im Qualifying knapp 1,2 Sekunden langsamer als Verstappen, im Rennen fast überrundet, dazu spät auch noch eine Strafe kassiert und von Gasly im AlphaTauri überholen lassen. Von der Form aus Mugello war nicht mehr viel übrig. Die Frage lautet: War Sotschi der Ausreißer oder doch eher das Podium in Italien ...?
Nicholas Latifi (4): Im Rennen vor Russell. Das ist nicht alltäglich, hatte allerdings vor allem damit zu tun, dass der Teamkollege kein gutes Rennen hatte. Im Qualifying wieder einmal chancenlos gegen den Briten, eine ganze Sekunde fehlte dieses Mal. Dazu ein Crash im ersten Training.
George Russell (4): Qualifying Top, Rennen Flop. Nach einem Start von P13 ist der letzte Platz am Sonntag natürlich eine Enttäuschung. Hatte Probleme mit den Reifen und war insgesamt dreimal an der Box. Damit ist natürlich nichts zu holen, wenn die Mehrheit der Piloten nur einmal zum Service kommt.
Kimi Räikkönen (4): Letzter Platz im Qualifying nach einem Dreher - und das nicht zum ersten Mal in diesem Jahr. Im Rennen dann deutlich stärker, aber mehr als P14 war im Alfa Romeo mit der miesen Ausgangsposition nicht drin. Hat sich sein Rekordrennen mit dem eigenen Fehler bereits am Samstag selbst ruiniert.
Esteban Ocon (3): Im Qualifying die üblichen zwei bis drei Zehntel langsamer als Ricciardo. Gute erste Rennhälfte, dann aber umso stärker abgebaut. Am Ende nur P7. Zwei Positionen und 20 Sekunden hinter dem Teamkollegen und sogar hinter Leclerc im unterlegenen Ferrari. Die gute erste Rennhälfte rettet ihn vor der 4.
Lando Norris (3): Im Qualifying trotz neuer Nase einige Zehntel langsamer als Sainz. Im Rennen dann in der ersten Runde ausgerechnet über Trümmerteile des Teamkollegen gefahren, dabei laut eigener Aussage das Auto beschädigt. Anschließend ein früher Boxenstopp, Punkte waren so nicht mehr drin.
Lance Stroll (3): Ehrlicherweise schwierig zu bewerten. Im Qualifying in Q2 von der Technik gestoppt. Hier kann man ihm höchstens den Vorwurf machen, nicht im ersten Versuch schon schnell genug gewesen zu sein. Sein Rennen war dann gleich in der ersten Runde vorbei, nachdem er unverschuldet von Leclerc getroffen wurde.
Lewis Hamilton (3): Fahrerisch hätte er natürlich eine bessere Note verdient gehabt. Doch die Strafe müssen wir ihm abziehen, so hat er sich (zusammen mit dem Team) selbst um den Sieg gebracht. Dazu anschließend das permanente Motzen am Funk über die FIA und das eigene Team. Das führt zu nichts und wirkt wenig professionell.
Antonio Giovinazzi (3): P11 im Alfa Romeo ist durchaus eine ordentliche Leistung, viel mehr kann man in dem Auto nicht erwarten. Für eine 2 hätte es dann aber doch noch ein kleines Bisschen mehr sein müssen. Entweder eine Top-10-Platzierung oder zumindest im Qualifying der Einzug in Q2, wo er nur 17. wurde.
Kevin Magnussen (3): Schlechtes Qualifying, aber dafür ein Bombenstart. Lag nach der ersten Runde in den Punkten, obwohl er nur von P18 kam! Konnte die Position im Haas verständlicherweise nicht halten, am Ende P12. Trotzdem ein sehr ordentliches Rennen, sogar mit der Tendenz zur 2.
Valtteri Bottas (2): Das Qualifying war mit P3 nichts. Fast 0,7 Sekunden hinter Hamilton und sogar langsamer als Verstappen im Red Bull. Im Rennen dann von der Strafe gegen den Teamkollegen profitiert. Ob er ohne die auch gewonnen hätte? Wissen wir nicht. Hat das Rennen jedenfalls gut gemanagt, dafür gibt's eine solide 2.
Pierre Gasly (2): Im Qualifying schneller als der Teamkollege, das ist mittlerweile eigentlich Standard. Im Rennen hinter Kwjat, der aber auch die etwas bessere Strategie hatte. Dafür vor Albon im Red Bull, den er in der Schlussphase auf der Strecke ziemlich abgekocht hat. Nach der Pleite in Mugello eine gute Leistung des Monza-Siegers.
Charles Leclerc (2): In der Qualifikation Pech beim Aus in Q2, am Sonntag dann mit P6 wieder einmal mehr herausgeholt, als eigentlich im aktuellen Ferrari steckt. Hatte allerdings auch etwas Glück, dass er für die Aktion mit Stroll in Runde eins keine Strafe kassiert hat. Die Berührung hätte man durchaus sanktionieren können.
Daniil Kwjat (2): Am Samstag wie fast immer langsamer als Gasly, insgesamt bei seinem Heimrennen aber etwas stärker als der Teamkollege. Hat die Strategie mit dem Start auf den harten Reifen perfekt umgesetzt und einen guten achten Platz geholt. Hätte in der Schlussphase sogar Ocon im Renault noch überholen können.
Daniel Ricciardo (2): Nach dem Start kurzzeitig sogar auf P3, am Ende P5. Im Renault eine gute Leistung. Die Fünf-Sekunden-Strafe hat er sich komplett unnötig eingehandelt, umso cooler war dafür seine Reaktion darauf. Ocon am Samstag und am Sonntag über weite Strecken wieder einmal klar im Griff gehabt.
Max Verstappen (2): Eigentlich eine 1, nachdem er im Qualifying und im Rennen jeweils einen Mercedes geschlagen hat. Einen Abzug gibt es von uns allerdings für den Start, als er völlig ohne Not durch die Auslaufzone gefahren ist. Da hat er nicht nur eine Position verloren, es hätte mit etwas Pech auch ähnlich wie bei Sainz enden können ..
Sergio Perez (1): Mit P4 im Qualifying und im Rennen das absolute Maximum herausgeholt - und das ohne das Upgrade, das erneut nur der Teamkollege hatte. Für den schlechten Start konnte er nichts, auf der Seite hatten alle Fahrer keinen Grip. Insgesamt eine starke Leistung, so empfiehlt man sich bei potenziellen Arbeitgebern für 2021!
Der Große Preis von Russland hat auch bei unser Notenkonferenz für Diskussionen gesorgt - Am Ende ziehen wir nur einmal die 1, dafür aber sogar einmal die 6