Nicht jeder kann Weltmeister in der Formel 1 werden - Die Piloten in unserer Liste haben es aber zumindest geschafft, einen Champion im gleichen Auto zu bezwingen
Welcher Pilot, der selbst nie den WM-Titel gewonnen hat, hat es in den vergangenen 30 Jahren geschafft, einen Formel-1-Weltmeister als Teamkollegen in der WM hinter sich zu lassen? Voraussetzung, um in unsere Liste zu kommen: Der entsprechende Champion muss in der jeweiligen Saison mindestens zehn Rennen für das Team absolviert haben.
Ralf Schumacher (Jenson Button): Der Deutsche ist in der Saison 2000 bei BMW-Williams der erste Teamkollege des späteren Weltmeisters von 2009. Mit bereits drei Jahren Formel-1-Erfahrung beendet Schumacher die Saison auf P5 in der WM und mit drei Podestplätzen. Button wird im Rookiejahr Achter - ohne Besuch auf dem Treppchen.
Felipe Massa (Kimi Räikkönen und Jacques Villeneuve): Er schlägt mit Kimi Räikkönen 2008 bei Ferrari als einer von nur zwei Piloten in unserer Liste sogar einen amtierenden Weltmeister. Zuvor bei Sauber bezwingt er bereits 2005 Jacques Villeneuve. Er schlägt also gleich zwei Champions - gewinnt selbst aber nie den Titel.
Daniel Ricciardo (Max Verstappen und Sebastian Vettel): Auch er schlägt bei Red Bull gleich zwei Weltmeister. 2014 mit Sebastian Vettel ebenfalls einen amtierenden Champion, 2016 und 2017 jeweils Max Verstappen. 2018 wendet sich das Blatt allerdings und während Verstappen ab 2021 zum Serienweltmeister wird, holt Ricciardo nie den Titel.
Heinz-Harald Frentzen (Damon Hill): Ein weiterer Deutscher in unserer Liste. 1999 schlägt seine große Stunde, als er mit Jordan lange um die WM kämpft und am Ende des Jahres mit zwei Siegen Gesamtdritter wird. Seinen Teamkollegen und Weltmeister von 1996 schickt er auf WM-Rang zwölf mit nur sieben Pünktchen dabei in die Formel-1-Rente.
George Russell (Lewis Hamilton): In drei gemeinsamen Mercedes-Jahren hat der Brite die Nase gegen Rekordweltmeister Lewis Hamilton 2022 und 2024 gleich zweimal vorne. Damit ist Russell der erste und einzige Nicht-Weltmeister, der Hamilton in einem teaminternen Duell in der WM schlagen kann.
Mark Webber (Nico Rosberg): Gegen Sebastian Vettel hat der Australier bei Red Bull nie die Oberhand - dafür aber bereits zuvor bei Williams gegen einen anderen späteren Weltmeister. Die Saison 2006, bereits seine fünfte in der Formel 1, beendet er auf WM-Rang 14. Ein gewisser Nico Rosberg wird in seinem Rookiejahr 17.
Rubens Barrichello (Jenson Button): Ein ähnliches Bild wie bei Webber. In seinem Fall ist Michael Schumacher bei Ferrari der Weltmeister, den er nie schlägt. Dafür hat er 2008 bei Honda die Nase gegen Jenson Button vorne. Als das Team unter dem Namen Brawn ein Jahr später Weltmeister wird, ist Button aber vorne und holt sich den Titel ...
Nick Heidfeld (Kimi Räikkönen und Jacques Villeneuve): Der dritte Deutsche in unserer Liste schlägt sogar zwei Weltmeister. 2001 landet er bei Sauber vor Rookie Kimi Räikkönen, 2006 bei BMW-Sauber vor Jacques Villeneuve. Der Kanadier verlässt das Team bereits sechs Rennen vor Schluss - und fährt nie wieder ein Formel-1-Rennen.
Charles Leclerc (Sebastian Vettel): Zwei Saisons fährt der Monegasse an der Seite von Sebastian Vettel - und hat 2019 und 2020 beide Male die Nase vorne. Anschließend verlässt der viermalige Red-Bull-Weltmeister das Team, ohne sich seinen Traum vom Titel in Rot erfüllt zu haben. Dem läuft allerdings auch Leclerc bis heute hinterher.
Giancarlo Fisichella (Jenson Button): Der dritte Fahrer, der sich seinen Platz in unserer Liste "dank" Jenson Button sichert. 2001 fahren beide für das Benetton-Team, das sich da bereits auf dem absteigenden Ast befindet. Button wird nur 17. in der WM, Fisichella immerhin Elfter. Trotzdem wird Button später noch Weltmeister, "Fisico" nie.
Tarso Marques (Fernando Alonso): Der wohl unbekannteste Name in unserer Liste. Der Brasilianer fährt insgesamt nur 24 Rennen für Minardi und holt dabei nie einen Punkt. 2001 reichen zwei neunte Plätze aber immerhin, um einen ebenfalls punktlosen Fernando Alonso, der seine erste Saison in der Königsklasse absolviert, hinter sich zu lassen.
Eddie Irvine (Michael Schumacher): Ja, auch Michael Schumacher ist bei Ferrari einmal hinter dem Teamkollegen gelandet - strenggenommen sogar zweimal. Das erste Mal schlägt Irvine "Schumi" aber nur auf dem Papier. 1997 wird der eigentlich Vizeweltmeister, nach seinem Rammstoß gegen Jacques Villeneuve allerdings aus der WM ausgeschlossen.
Zwei Jahre später landet Irvine als Vizeweltmeister hinter Mika Häkkinen in der WM noch einmal vor Schumacher. Auch hier ist das Bild allerdings verzerrt, denn "Schumi" bricht sich in Silverstone das Bein und verpasst danach verletzt sechs Rennen. Vor dem Großbritannien-GP lag er in der Weltmeisterschaft vor Irvine.
Mika Salo (Jacques Villeneuve): Die Saison 1999 taucht gleich noch einmal in unserer Liste auf. Kurios: Salo fährt als Ersatzpilot bei BAR lediglich drei Rennen. Ein siebter Platz in Imola ist aber besser als alles, was bei Jacques Villeneuve in 16 Rennen herausspringt. Der Weltmeister von 1997 ist im ganzen Jahr nie besser als Achter.
Esteban Ocon (Fernando Alonso): Als Fernando Alonso 2021 nach zwei Jahren Pause in die Formel 1 zurückkehrt, beendet er die WM vor seinem Alpine-Teamkollegen. 2022 wendet sich das Blatt allerdings und Ocon landet knapp vor Alonso, bei dem jedoch seit dem Sommer bereits feststeht, dass er das Team 2023 in Richtung Aston Martin verlässt.
David Coulthard (Kimi Räikkönen und Mika Häkkinen): Mit 13 Grand-Prix-Siegen ist der Schotte einer der erfolgreichsten Formel-1-Piloten, die nie den Titel gewinnen. Bei McLaren schlägt er mit Mika Häkkinen (1997 und 2001) und Kimi Räikkönen (2002) sogar zwei Weltmeister. Sein bestes WM-Ergebnis ist allerdings "nur" der Vizetitel 2001.
Nicht jeder kann Weltmeister in der Formel 1 werden - Die Piloten in unserer Liste haben es aber zumindest geschafft, einen Champion im gleichen Auto zu bezwingen