Die Redaktion hat bei der chaotischen Formel-1-Premiere in Saudi-Arabien keine 1 vergeben - Auch die Topfahrer werden für ihre Fehler am Wochenende bestraft
Kimi Räikkönen (5): Macht keinen Hehl daraus, dass er nicht mehr wirklich viel Lust auf die Formel 1 hat - und das hat man in Saudi-Arabien gemerkt. Der Alfa ging endlich mal gut, trotzdem war für ihn in Q2 Schluss. Im Rennen dann unter anderem unnötig mit Vettel kollidiert. Bleibt ihm ein würdigerer Abschied in Abu Dhabi zu wünschen.
Mick Schumacher (5): Die Performance passte eigentlich. Das bringt aber natürlich nichts, wenn man am Sonntag dann das Auto wegwirft. Gerade in solchen Rennen müssen Teams wie Haas auf Zwischenfälle hoffen - und sie nicht selbst auslösen. So gab es statt dem erhofften ersten WM-Punkt am Ende nur Kleinholz.
Nikita Masepin (5): Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen zumindest nicht selbst am Unfall schuld. Dafür war seine Pace aber einfach mal wieder viel zu langsam. Im Qualifying fehlte ihm mehr als eine Sekunde auf den Rest des Feldes, im Training war der Rückstand teilweise noch größer. Indiskutabel.
Fernando Alonso (4): In Katar noch einer der Helden, zwei Wochen später geht gar nichts mehr. Im Qualifying zu langsam, im Rennen auch, dazu mit einem Dreher aufgefallen. Hadert mit Pech durch rote Flaggen und Co. Aber auch ohne die Unterbrechungen wäre in Wahrheit nicht viel mehr als P13 möglich gewesen.
Yuki Tsunoda (4): Inzwischen schon wieder seit vier Rennen ohne Punkte. Dabei sah es bis zum Sonntag eigentlich gut aus, im Qualifying schaffte er es sogar erstmals auf den Mediums in Q3. Nach der Aktion gegen Vettel waren dann aber wieder einmal alle Hoffnungen auf Zähler dahin. Muss 2022 unbedingt konstanter werden.
Nicholas Latifi (4): Im Qualifying raus in Q1, während es Russell in Q2 schaffte. Die übliche Geschichte bei Williams also. Im Rennen hat er sich dann aus allen größeren Zwischenfällen herausgehalten, aber zu mehr als P12 (von 15 Autos im Ziel) reichte es trotzdem nicht. Für eine 3 ist das dann zu wenig.
Lance Stroll (4): Ähnliches Fazit wie bei Latifi: Im Gegensatz zum Teamkollegen zwar im Ziel, dafür aber am ganzen Wochenende langsamer. Im Qualifying fast von Schumacher im Haas geschlagen, das kann nicht der Anspruch sein. Im Rennen Schadensbegrenzung mit P11, aber eine 3 ist uns das auch bei ihm nicht wert.
Sergio Perez (4): Der Unfall war nicht seine Schuld. Trotzdem hat er es unterm Strich mal wieder nicht geschafft, das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Im Quali fast eine halbe Sekunde hinter Verstappen, obwohl der crashte. Mit einem besseren Startplatz wäre er vielleicht gar nicht erst in die Situation gekommen, die zum Unfall führte.
Max Verstappen (4): "Zwischen Genie und Wahnsinn", lautet unser Fazit. Die Pace war natürlich überragend, doch neben dem Fehler im Qualifying war er im Rennen einfach jenseits von Gut und Böse unterwegs, was von den Stewards zurecht auch mehrfach bestraft wurde. Zu viele gefährliche Aktionen, das geht einfach nicht.
George Russell (3): Hier ist die Bewertung - wie auch bei einigen anderen Fahrern - schwierig, weil er eigentlich ein ordentliches Wochenende hatte und dann unverschuldet aus dem Rennen genommen wurde. Hatte dadurch nicht mehr die Möglichkeit, sich für eine bessere Note zu empfehlen. So ist es am Ende die 3 geworden.
Carlos Sainz (3): Abziehen müssen wir hier natürlich den Crash im Qualifying. Unter normalen Umständen hätte der sein Rennergebnis nämlich stark beeinflusst. Hatte Glück, dass er durch das Chaos am Sonntag noch bis auf P8 nach vorne gekommen ist. Trotzdem sicher nicht sein bestes Wochenende in diesem Jahr.
Sebastian Vettel (3): Lag zwischenzeitlich in den Punkten, obwohl der Aston Martin das an diesem Wochenende eigentlich nicht hergab. Ob er am Ende tatsächlich welche geholt hätte, lässt sich nach den Aktionen von Tsunoda und Räikkönen nicht mehr sagen. Wie Russell hatte auch er dadurch keine Chance mehr, sich für eine 2 zu empfehlen.
Valtteri Bottas (3): P2 im Qualifying und den ersten Start gegen Verstappen gewonnen. Job also erst einmal erfüllt. Blöd nur, dass er den Neustart verhaut und zwei Plätze an Ocon und Ricciardo verliert. Wird am Ende zwar noch Dritter, aber ohne den Fehler wäre locker P2 drin gewesen. Und der hätte Hamilton die WM-Führung gebracht ...
Antonio Giovinazzi (2): Nicht jeder in der Redaktion ist glücklich mit dieser Note, aber am Ende war die Mehrheit dafür, ihm die 2 zu geben, weil P9 im Alfa Romeo ein gutes Ergebnis ist. Zudem schaffte er es bereits im Quali in Q3. Jedoch weiß man nicht genau, wie stark der Alfa dieses Mal wirklich war. Denn Räikkönen war kein Maßstab.
Pierre Gasly (2): P6 in Quali und Rennen. Bei Gasly hat man sich schon an solche Leistungen gewöhnt, weshalb man schnell vergessen kann, dass diese im AlphaTauri kein Selbstläufer sind. Knackte durch das Ergebnis zum ersten Mal in seiner Karriere die 100-Punkte-Marke. Das schaffte er nicht einmal in seiner (halben) Red-Bull-Saison!
Charles Leclerc (2): Am Freitag noch gecrasht, was P4 im Qualifying umso beeindruckender macht. Im Rennen konnte er diese Position nicht halten, was aber in erster Linie daran lag, dass auch er zu den Piloten zählte, die durch die rote Flagge einen Nachteil hatten. Dazu etwas Pech beim Unfall mit Perez.
Daniel Ricciardo (2): Hat ohne Frage von der roten Flagge profitiert, sonst hätte er es nicht auf P5 geschafft. Trotzdem muss man das Ergebnis dann eben auch erst einmal fehlerfrei nach Hause fahren. Das Q2-Aus im Qualifying lasten wir ihm zudem nicht an, weil sein Unterboden beschädigt war. Eine gute Leistung nach drei punktlosen Rennen.
Lando Norris (2): Beim Teamkollegen gilt genau das Gegenteil. Während Ricciardo von der roten Flagge profitierte, fiel Norris dadurch von P6 bis auf P14 zurück. Das können wir ihm natürlich nicht anlasten, und davon abgesehen fuhr auch er ein gutes Rennen und kämpfte sich anschließend immerhin noch bis auf P10 vor. Die Pace war da.
Esteban Ocon (2): Ja, auch er hat von der roten Flagge profitiert. Trotzdem war das auch davon angesehen ein starkes Wochenende, was auch der Vorsprung auf den Teamkollegen in Quali und Rennen verdeutlicht. Am Ende fehlen nur wenige Meter zum zweiten Alpine-Podium in Folge. Viel mehr kann man nicht erwarten. Eine gute 2.
Lewis Hamilton (2): Für uns ist der Rennsieger auch der beste Fahrer in Saudi-Arabien gewesen. Eine 1 gibt es aber nicht, weil wir ihm am Verstappen-Crash zumindest eine Teilschuld geben. Warum überholt er ihn nicht einfach? Zudem auch sportlich nicht ganz fair, als er vor dem Neustart eine extrem große Lücke zu Verstappen lässt.
Die Redaktion hat bei der chaotischen Formel-1-Premiere in Saudi-Arabien keine 1 vergeben - Auch die Topfahrer werden für ihre Fehler am Wochenende bestraft