Ein Fahrer bekommt eine 5, zwei Piloten erhalten die Bestnote, und dazwischen wurde in der Redaktion teilweise sehr hitzig diskutiert ...
Esteban Ocon (5): Drei Strafen im Rennen, von denen zwei auf seine Kappe gehen. Zwar jeweils nur kleine Fehler, aber auch Otmar Szafnauer sagt, dass das auf dem Level nicht passieren darf. Da hilft dann auch das ordentliche Qualifying nicht mehr. Für uns der schlechteste Fahrer beim Saisonauftakt.
Kevin Magnussen (4): Am Samstag in Q1 ausgeschieden, während der neue Teamkollege den Haas in Q3 stellte. Im Rennen dann mit einer alternativen Strategie, die ihn aber auch nicht mehr weit nach vorne brachte. Kein Vergleich zum Traumstart 2022 ...
Nyck de Vries (4): Vorletzter Platz im Qualifying und damit schlechtester Rookie. Bitter vor allem die sieben Zehntel, die ihm der Teamkollege in Q1 aufdrückte. Im Rennen war dann auch nicht mehr viel drin, am Ende P14 mit einer Runde Rückstand, während Tsunoda fast noch gepunktet hätte.
Oscar Piastri (4): Wie de Vries ebenfalls raus in Q1. Im Rennen dann nach nur 13 Runden mit einem Defekt ausgeschieden, was die Beurteilung schwierig macht. Insgesamt war uns die Fehlerquote etwas zu hoch, da ist noch Luft nach oben.
Nico Hülkenberg (4): Setzte mit Q3 am Samstag ein Highlight. Sein Rennen war dann allerdings nach wenigen Kurven bereits gelaufen, weil er sich den Frontflügel kaputt fuhr. Die Mehrheit der Redaktion sieht die Schuld dafür bei ihm, daher reicht es nicht mehr zur 3. Auch wegen mehreren Verstößen gegen die Tracklimits.
Lance Stroll (3): Bei keinem anderen Fahrer wurde so heftig diskutiert, zwischen 2 und 5 waren alle Noten dabei. Einerseits biss er sich trotz Verletzung durch, andererseits räumte er in Runde 1 fast den Teamkollegen ab. Das geht gar nicht! Letztendlich ist die Mehrheit der Redaktion gnädig, weil die Berührung mit Alonso folgenlos blieb.
Guanyu Zhou (3): Ein solider Auftritt. Im Qualifying auf Augenhöhe mit Bottas, im Rennen dann leider wieder einmal mit einem schlechten Start. Am Ende mit der schnellsten Rennrunde Alpine noch einen Punkt "geklaut". Könnte in der WM später womöglich noch wichtig werden ...
Pierre Gasly (3): Debakel im Qualifying mit dem letzten Platz. Im Rennen dann aber noch bis auf P9 nach vorne gekämpft und gepunktet, das rettet auch seine Note. Und selbst mit einem besseren Qualifying wäre für Alpine in Bahrain wohl nicht viel mehr drin gewesen.
Lando Norris (3): Im Qualifying erst mit ganz viel Dusel Q1 überstanden, in Q2 dann aber noch ein ordentlicher elfter Platz. Das Rennen ist wegen des Defekts am McLaren dann kaum seriös zu bewerten. Unterm Strich kein schlechter Auftritt, aber auch nichts, was irgendjemanden vom Hocker gehauen hätte.
Carlos Sainz (3): Am ganzen Wochenende langsamer als Leclerc. Im Qualifying hinter dem Teamkollegen, obwohl er zwei Versuche in Q3 fahren durfte. Im Rennen dann ebenfalls ohne große Glanzpunkte. Hatte Glück, dass er am Ende nicht auch noch von Hamilton geschluckt wurde.
George Russell (3): Hamilton im Qualifying geschlagen, im Rennen ging es für ihn dann allerdings nach hinten. Träumte vor dem Start noch vom Podium, die Realität waren für ihn letztendlich P7 und 55 Sekunden Rückstand auf Rennsieger Verstappen. Ohne den Leclerc-Ausfall wäre er sogar noch weiter hinten gelandet.
Yuki Tsunoda (3): Als Elfter fast in die Punkte gefahren, was im AlphaTauri keine Selbstverständlichkeit ist. Ein solider Auftritt des Japaners, der 2023 um seine Zukunft in der Formel 1 fährt. Dafür muss er den Teamkollegen im Griff haben, was zumindest in Bahrain klappte. Für eine 2 war es der Mehrheit der Redaktion aber zu wenig.
Logan Sargeant (3): Der US-Amerikaner war in Qualifying und Rennen bester Rookie. Einige hätten ihm dafür sogar eine noch bessere Note gegeben, denn P12 im Williams war am Sonntag eine gute Leistung. Letztendlich sah ihn die Mehrheit aber etwas schwächer als seinen Teamkollegen, deswegen geht es ganz knapp an der 2 vorbei.
Valtteri Bottas (2): P8 und damit "Best of the Rest", denn Red Bull, Ferrari, Mercedes und auch Aston Martin waren für den Rest des Feld in Bahrain nicht in Reichweite. Das Qualifying hätte etwas stärker sein können, aber von P12 aus schob er sich schnell in die Top 10 und gab die Punkteplatzierung danach nicht mehr ab.
Lewis Hamilton (2): Im Qualifying minimal langsamer als der Teamkollege, im Rennen dann aber wieder vor Russell. P4 wäre vielleicht möglich gewesen, in der entscheidenden Phase kam er aber nicht an Sainz vorbei. Am Ende sind P5 und 50 Sekunden Rückstand nicht der Anspruch von Mercedes - in Bahrain aber die Realität.
Alexander Albon (2): In Qualifying und Rennen schneller als der Teamkollege, was man gegen einen Rookie aber natürlich auch erwarten darf. Am Samstag noch Pech mit einem Defekt gehabt, im Rennen dann P10 als großes Highlight für Williams. Denn eigentlich galt der FW45 vorher als schlechtestes Auto im Feld!
Sergio Perez (2): Den Start gegen Leclerc verloren, der allerdings auch frische Reifen drauf und damit einen Vorteil hatte. Als er wieder am Ferrari vorbei kam, war Verstappen vorne schon weg. Davon abgesehen aber ein gutes Wochenende mit P2 in Qualifying und Rennen. Nur der Teamkollege ist eben eine Nummer zu groß ...
Charles Leclerc (2): Machte eigentlich nichts falsch, aber viele Fragen bleiben offen: Hätte er mit einem zweiten Versuch in Q3 auf Pole fahren können? Hätte er Alonso in der Schlussphase hinter sich gehalten? Am Ende aber irgendwie auch alles irrelevant, weil der Ferrari ihn einmal mehr im Stich ließ.
Fernando Alonso (1): Beim offiziellen Voting zum Fahrer des Tages belegte er klar den ersten Platz, bei uns reicht es aber "nur" zur 1-. Wir hätten uns ein etwas stärkeres Qualifying und einen besseren Start gewünscht. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau, denn mehr als P3 war im Rennen sowieso nicht möglich. Hat das Maximum herausgeholt.
Max Verstappen (1): Der Weltmeister startet auch 2023 wieder makellos: Pole und Sieg, beides jeweils fehlerfrei. Es bleibt im Sinne der Spannung zu hoffen, dass die Kombination aus Red Bull und Verstappen in diesem Jahr nicht auf jeder Strecke so stark ist. Sonst könnte der WM-Kampf vorbei sein, bevor er überhaupt angefangen hat ...