Für die Redaktion war Carlos Sainz der beste Fahrer des Wochenendes in Sotschi, während es an Sebastian Vettel durchaus auch Kritik gibt ...
Kimi Räikkönen (5): Für den Fehlstart gibt's keine technische, sondern nur eine menschliche Erklärung. Räikkönen fährt nicht mehr in der gleichen Form wie am Saisonbeginn. Dazu kommt, dass er Giovinazzi teamintern nicht im Griff hat. Gut, wenn 2019 zu Ende geht.
Robert Kubica (5): Williams hat ihn angeblich aus dem Rennen genommen, weil er keine Chance auf Punkte mehr hatte. Wenn das wahr ist, müsste Kubica jedes Rennen vorzeitig aufgeben, um Material zu schonen. Seine fahrerische Leistung war wie immer: viel schlechter als die des Teamkollegen.
Lance Stroll (4): Der Kanadier hat zwar den Einzug ins Q2 geschafft, aber an der Seite von Perez sieht er ziemlich blass aus - nicht nur in Sotschi. Mehr als 20 Sekunden auf den Teamkollegen zu verlieren, und das trotz Safety-Car, ist nicht gut genug.
Alexander Albon (4): Seine Aufholjagd am Ende täuscht ein wenig über die sonst schlechte Leistung hinweg. Der Abflug im Qualifying: überflüssig. Der Speed am Wochenende: klar langsamer als Verstappen. Platz fünf: nur das zu erwartende Mindestmaß.
Kevin Magnussen (4): An und für sich war das mit dem Haas, der in Sotschi ausnahmsweise ganz gut funktionierte, eine ordentliche Leistung. Aber auch wenn das Strafmaß für den "Torfehler" beim "Pylonen-Slalom" diskutabel ist: Magnussen musste wissen, dass das nicht erlaubt ist.
Romain Grosjean (4): Das war eines der besseren Qualifyings. Beim Dreiercrash war Grosjean aber derjenige, der ihn hätte verhindern können - auch wenn er deswegen keinesfalls Alleinschuldiger ist. Hätte auch anders ausgehen können. Aber letztendlich steht er sich meistens selbst im Weg.
Pierre Gasly (4): Die Toro Rossos sind beim Heimspiel von Kwjat nicht so aufgefallen wie zuletzt. Aber das war aufgrund der Motorenstrafen schon ein bisschen vordefiniert. Wichtiger als Sotschi ist Suzuka. Eine Strecke, auf der Gasly sein Bewerbungsschreiben für Red Bull 2020 einreichen sollte.
Daniel Ricciardo (3): Sein Rennsonntag ist de facto nicht zu bewerten. Der Dreiercrash war einfach Pech, und danach war sein Auto stärker beschädigt als zunächst angenommen. Bis einschließlich Qualifying war Ricciardo diesmal nur die Nummer 2 bei Renault.
Valtteri Bottas (3): Obwohl Sotschi als seine Lieblingsstrecke gilt, war der Speed-Rückstand auf Hamilton viel zu groß. Letztendlich schmeichelt Bottas der zweite Platz. Positiv: Als er im letzten Abschnitt Leclerc im Nacken hatte, beging er keinen Fehler mehr.
Daniil Kwjat (3): Immerhin ist es ihm zu Hause gelungen, im teaminternen Duell ein wenig Oberwasser zu gewinnen. Das war's dann aber auch schon mit guten Nachrichten. Seit Kwjat weiß, dass er 2019 nicht zu Red Bull befördert wird, läuft's nicht mehr so gut wie davor.
Antonio Giovinazzi (3): Im ersten Moment sah es so aus, als hätte er Grosjean/Ricciardo aus dem Rennen geschubst. Auf den zweiten Blick wird klar: Das war ein Rennunfall. Giovinazzi ist inzwischen beständig gleich schnell wie Räikkönen. Mehr kann man in dieser Phase nicht von ihm erwarten.
George Russell (3): Es ist schon beeindruckend, was der ehemalige Formel-2-Champion aus einer Gurke wie dem Williams rausholt. Woran der Unfall lag, wissen wir nicht genau. Ein reiner Fahrfehler war's jedenfalls eher nicht.
Sebastian Vettel (2): Er war im ersten Stint der schnellste Mann im Rennen. Top! Aber: Ein Arbeitnehmer darf sich der Anweisung seines Chefs nicht so dreist widersetzen. Dass er den Ferrari dann so unglücklich abstellte, dass es Leclerc den Sieg kostete, rundet das durchwachsene Bild ab.
Nico Hülkenberg (2): Eigentlich schade, dass dabei nicht mehr rausgekommen ist als Platz zehn. Ricciardo hatte er souverän im Griff. Das war schon länger nicht mehr so. Letztendlich fehlte Renault aber die gleiche Durchschlagskraft wie in Monza.
Lando Norris (2): Der immer lächelnde Rookie liefert und liefert und liefert. Sicher hat er bei McLaren 2019 einen guten Zeitpunkt erwischt. Aber dass er und Sainz so konstant vorne mitfahren, spricht für seine fahrerische Performance.
Max Verstappen (2): Sotschi ist einfach kein Red-Bull-Land, und so hatte Verstappen nicht den Funken einer Chance gegen Mercedes und Ferrari. Dass er trotzdem top war, beweist der gigantische Abstand zu seinem Teamkollegen Albon.
Sergio Perez (2): Sotschi war eines der besten Rennen seiner Karriere, findet Perez. Das ist vielen Fans gar nicht aufgefallen. Letztendlich wurde er Siebter, nur 2,8 Sekunden hinter Sainz. Das ist mit einem Racing Point eine überragende Leistung.
Charles Leclerc (1): Pole-Position, Start (für den Teamkollegen) gewonnen, auf Kurs zum Sieg - und wäre nicht Vettel ausgeschieden, hätte es auch locker gereicht, Mercedes zu schlagen. Leclerc fährt in toller Form. Und ist in dieser der bessere der beiden Ferrari-Fahrer.
Lewis Hamilton (1): Schwer zu sagen, um wie viel schlechter der Mercedes im Vergleich zum Ferrari wirklich war. Fest steht, dass Hamilton teamintern eine Klasse für sich war und seine Chancen nutzte, als sie da waren. Das ist die Klasse eines bald sechsmaligen Weltmeisters.
Carlos Sainz (1): Es ist vielleicht ein bisschen gewagt, ihn zur Nummer 1 des Wochenendes zu küren. Aber zumindest gehört er für uns zur Liga der Topfahrer. Vielleicht noch nicht auf lange Sicht gesehen. Doch es ist kein Zufall, dass er in der WM "Best of the Rest" ist.
Für die Redaktion war Carlos Sainz der beste Fahrer des Wochenendes in Sotschi, während es an Sebastian Vettel durchaus auch Kritik gibt ...