In der Notenkonferenz wurde dieses Mal hitzig diskutiert - Am Ende haben von uns vier Fahrer die Note 5 bekommen, auf der anderen Seite gab es dreimal die 1
Alexander Albon (5): Bei einigen Fahrern wurde in der Redaktion dieses Mal hitzig diskutiert - bei ihm nicht. Im Qualifying die übliche halbe Sekunde langsamer als Verstappen, im Rennen dann sogar vom Teamkollegen überrundet. Da stand die Note für uns schnell fest.
Lance Stroll (5): Da passte gar nichts an diesem Wochenende. Das ging bereits mit dem Verstappen-Zwischenfall am Freitag los, an dem er zumindest nicht komplett unschuldig war. Am Samstag dann in Q2 rausgeflogen und am Sonntag gleich zwei Strafen kassiert und das beschädigte Auto am Ende abgestellt. Mangelhaft.
Daniil Kwjat (5): Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass er sein Cockpit 2021 verlieren wird. Auch in Portugal hat der Russe nicht gerade Werbung für sich gemacht. In Qualifying und Rennen deutlich langsamer als der Teamkollege, am Sonntag sogar 19. und damit Letzter. Seine Zeit in der Formel 1 scheint endgültig abzulaufen.
Nicholas Latifi (5): Auch der Williams-Pilot hat keinerlei Argumente für eine 4 geliefert. Im Qualifying mit Abstand Letzter, während der Teamkollege sogar einen Ferrari geschlagen hat. Im Rennen 18. und damit hinter den beiden Haas-Piloten, deren Auto eigentlich aktuell als das schlechteste im Feld gilt.
Romain Grosjean (4): Im Qualifying etwas schneller als der Teamkollege, aber im Rennen eine unnötige Strafe für das mehrmalige Überfahren der Tracklimits kassiert - und deswegen am Ende hinter Magnussen gelandet. Nach seinem überraschenden Punktgewinn auf dem Nürburgring wieder ein schlechteres Wochenende.
Sebastian Vettel (4): Qualifying völlig verkorkst und sogar hinter Russell im Williams gelandet. Nicht nur er selbst wundert sich, wie das möglich ist, wenn der Teamkollege in die zweite Reihe fährt. Im Rennen dann besser unterwegs und immerhin noch einen Punkt mitgenommen. Zufrieden sind damit aber weder wir noch er selbst.
Daniel Ricciardo (4): Klarer Rückschritt nach dem Podium am Nürburgring. Im Rennen in Q2 gecrasht und damit alle Chancen auf einen besseren Startplatz als P10 weggeworfen. Im Rennen vor dem Teamkollegen gestartet, aber hinter ihm ins Ziel gekommen. Eines der schwächsten Wochenenden des Australiers in diesem Jahr.
Valtteri Bottas (3): Bis zum letzten Versuch in Q3 in jeder Session vorne gewesen, im entscheidenden Moment aber wieder einmal den Kürzeren gezogen. Im Rennen ein schlechter Start, von dem er sich zwar schnell erholen konnte, am Ende dann aber völlig chancenlos gegen Hamilton. Es gab Redakteure, die da sogar zur 4 tendierten.
Kevin Magnussen (3): Steht nach dem Aus bei Haas - wie auch der Teamkollege - vor dem Ende seiner Formel-1-Karriere. Ob er davor noch einmal punkten wird? Unter normalen Umständen eher unwahrscheinlich. In Portugal mal wieder auf eine alternative Strategie gesetzt, die aber nicht aufgegangen ist. Durchschnittliche Leistung.
Antonio Giovinazzi (3): In Qualifying und Rennen langsamer als der Teamkollege und ebenfalls an der Grenze zur 4. Am Ende rettet ihn, dass er im Rennen keinen Funk hatte und deshalb mit einem Handicap fuhr. Latifi und die beiden Haas-Piloten geschlagen und damit das Minimalziel erreicht. Mehr aber auch nicht.
Esteban Ocon (3): Zur Abwechslung einmal der bessere der beiden Renault-Piloten - zumindest im Rennen. Im Qualifying erneut langsamer als Ricciardo, am Sonntag den Spieß mit einer anderen Strategie dann umgedreht. Für eine 2 hätten wir uns aber noch ein bisschen mehr gewünscht.
Lando Norris (3): Hatte am Ende nach dem Crash mit Stroll nicht mehr die Möglichkeit, Argumente für eine bessere Note zu sammeln. Am ganzen Wochenende minimal langsamer als der Teamkollege. Ein Redakteur hätte ihm trotzdem eine 2 gegeben, die Mehrheit war am Ende aber für eine gute 3.
Sergio Perez (2): Offiziell zum Fahrer des Tages gewählt, bei uns verpasst er allerdings die Bestnote. Zum einen geben ihm Teile der Redaktion eine Mitschuld am Verstappen-Crash, zum anderen hat er gegen Rennende - wohl wegen der Reifen - stark abgebaut. Für die tolle Aufholjagd gibt es trotzdem eine 2.
George Russell (2): Spricht selbst von seinem bislang besten Formel-1-Rennen, und da gehen wir durchaus mit. Im Qualifying einen Ferrari geschlagen, den Teamkollegen am ganzen Wochenende im Griff gehabt und mit P14 am Ende das Maximum aus dem Williams herausgeholt. Für die 1 fehlte lediglich das "gewisse Extra".
Carlos Sainz (2): Brutale Anfangsphase und die ersten echten Führungskilometer seiner Formel-1-Karriere. Wegen DRS anschließend chancenlos gegen die schnelleren Auto hinter ihm. Für eine 1 hätte es allerdings trotzdem unterm Strich etwas mehr als P6 hinter Gasly im AlphaTauri sein müssen.
Lewis Hamilton (2): Auch der Sieger verpasst dieses Mal die Bestnote, dafür war uns die Anfangsphase des Rennens nicht gut genug. Am Ende wie gewohnt alles im Griff gehabt, doch zu Beginn etwas zu vorsichtig. Wäre Bottas besser drauf gewesen, hätte Hamilton das Rennen da womöglich bereits verloren gehabt.
Max Verstappen (2): Mit P3 das Maximum herausgeholt, doch für eine 1 waren uns zu viele Zwischenfälle dabei. Das ging bereits am Freitag gegen Stroll los, und auch die Berührung mit Perez im Rennen hätte er nach Meinung einiger Redakteure verhindern können. Hatte Glück, dass sein Auto dabei nicht beschädigt wurde.
Kimi Räikkönen (1): Das "gewisse Extra", das uns bei Russell gefehlt hat, haben wir beim "Iceman" mit seiner sensationellen ersten Runde gesehen. Bis auf P6 ging es für ihn nach vorne. Verständlich, dass er das im Alfa Romeo nicht halten konnte. Mit dem undankbaren P11 am Ende wohl das Maximum aus dem C39 gequetscht.
Pierre Gasly (1): Am Freitag fackelt noch sein Auto ab, am Sonntag brilliert er dann mal wieder mit P5, während der Teamkollege Letzter wird. In der WM liegt er jetzt nur noch einen Punkt hinter Albon im Red Bull. Sehr schade für ihn, dass er bei den Bullen wohl trotzdem keine Chance mehr bekommen wird.
Charles Leclerc (1): Er selbst spricht vom besten Ferrari des Jahres, doch auch der Mann im Cockpit dürfte daran einen nicht zu unterschätzenden Anteil haben. Während Vettel mit dem SF1000 einfach nicht zurechtkommt, holt Leclerc mit P4 in Qualifying und Rennen mehr heraus, als in diesem Auto eigentlich möglich sein sollte. Top!