Die Formel-1-Fahrer über die Frankreich-Rückkehr: Warum in Le Castellet nicht alles gold ist, was glänzt
Die Formel 1 ist zurück in Le Castellet. 1990 fand der letzte Formel-1-Grand-Prix auf dem Circuit Paul Ricard statt. Seitdem ist der Kurs kaum wiederzuerkennen. Aus der veralteten Anlage ist eine der modernsten Strecken der Welt geworden, die aber ihre Probleme mit sich bringt. Die Reaktionen der Fahrer:
Lewis Hamilton schwärmt: "Es ist so viel schöner als Magny-Cours, einfach vom ganzen Aufbau - die Organisatoren haben gute Arbeit geleistet. Ich freue mich, dass der Grand Prix hier an einem der schönsten Orte der Welt zu Gast ist."
Nico Hülkenberg schlägt in die gleiche Kerbe, sieht aber erste Probleme - die fehlenden Tribünen: "Es ist etwas anders. Wenn du ein Rennen ausrichten möchtest, brauchst du auch ein paar Tribünen, um Leute zu haben." Rund 60.000 Fans sollen Platz finden.
Für das Layout an sich gibt es Lob - etwa von Carlos Sainz: "Ich mag das Layout des Kurses. Ich finde, es hat schwierige Kurven, schwierige Bremspunkte, eine besondere Kurve 11 und eine ganz besondere Kurve 10 sowie gute Überholstellen."
Highlight ist die lange Mistral-Gerade, die jedoch von einer Schikane unterbrochen wird. Nico Hülkenberg dazu: "Sonst wäre es eine ewig lange Gerade gewesen. Die Gerade zur Schikane hin ist schon sehr lang. Die Schikane ist an der Stelle gar nicht so verkehrt. Ohne die Schikane würden wir bei 330 Kilometern pro Stunde landen."
Für Verwirrung sorgt bei ihm aber der Fakt, dass es unzählige Layout-Varianten gibt: "In den ersten Runden kann es mal sein, dass man sich fragt ob man überhaupt hier richtig ist. Es ist wie eine riesen Kreuzung und es gibt verschiedene Möglichkeiten. Da muss man halt die richtige nehmen. Nach ein paar Runden ist das aber drin und gut."
Ein weiteres Problem ist der Auslauf. Carlos Sainz: "Es ist einfach die Landschaft, die von blauen Linien umgeben ist, die es zu keiner normalen Strecke machen. Man hat nicht das hohe Risiko-Gefühl. Wenn wir Gras, Kies oder nahe Leitplanken hätten, wäre es eine interessante Herausforderung."
Sainz weiter: "Wir sind alle so gut, und weil es keinen Risikofaktor bei einem Fehler gibt, wird es darauf ankommen, wer seine Sektoren zusammenbekommt und die Reifen für eine Runde am besten versteht." Lance Stroll ergänzt: "Ich finde es etwas künstlich."
Valtteri Bottas: "Wir Fahrer würden gerne für einen Fehler bestraft werden. Die Randsteine können etwas aggressiv sein, das wird unser Limit sein. Trotzdem mag ich es, hier zu fahren - egal ob Mauern oder Asphalt."
Nico Hülkenberg sieht bei den Track-Limits kein Problem: "Nein, ich glaube nicht, weil die Kerbs sehr aggressiv sind. Ich glaube, dass wir mit unseren Autos nicht so richtig da fahren können, deshalb wird es kein Problem sein."
Sergio Perez: "Ich habe gehört, dass hier viele Flicken auf der Strecke sind. Es wird interessant sein, was das für den Grip bedeutet." Tatsächlich sind in Le Castellet einige notdürftig zusammengeflickte Asphaltstellen zu finden ..
Hülkenberg: "Überholen ist auf der Strecke schwierig. Ich schätze, sie könnte hart zu den Reifen und für den Abbau sein, das könnte das Rennen ein wenig durchmischen. Auch die Hitze könnte für die Reifen zum Problem werden."
Sebastian Vettel ist kein Fan: "Vielleicht ist die Strecke nicht die aufregendste, die es in Frankreich gibt. Wenn der Frankreich-Grand-Prix im Kalender bleibt - was ich hoffe -, dann wäre es vielleicht schön, irgendwo anders hinzugehen."
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