Eine Karriere in Bildern
Nicolas Hülkenberg, der aber von allen einfach Nico genannt wird, zählt nach einhelliger Meinung der Experten zu den talentiertesten Fahrern in der Formel 1.
Dennoch musste der Mann aus Emmerich am Niederrhein im Laufe seiner Karriere immer wieder um seinen Verbleib in der Königsklasse kämpfen.
Sein erstes Autorennen fuhr der Sohn eines Speditionsunternehmers in der Saison 2005, als er in der Deutschen Formel BMW antrat.
Auf Anhieb sicherte sich der Blondschopf den Titel und hielt dabei unter anderem Red-Bull-Junior Sebastien Buemi in Schach.
Es folgte der Aufstieg in die Formel 3. Nach einem Jahr im Deutschen Formel-3-Cup ging Hülkenberg ab 2006 für das ART-Team in der Euroserie an den Start.
Schon damals ließ er vor allem im Regen sein Talent aufblitzen ...
... und machte auch sonst regelmäßig seine Gegner nass.
Parallel fuhr Hülkenberg in der A1GP-Serie für das Team Deutschland und drückte dem "World Cup of Motorsport" seinen Stempel auf.
Mit neun Siegen bei 20 Starts fuhr Hülkenberg souverän zur Meisterschaft.
Da konnte auch Rekordweltmeister Michael Schumacher nur artig gratulieren.
Im Winter 2007 erhielt Hülkenberg auch die Belohnung für seine starken Leistungen in der Formel BMW. In Jerez schnupperte er am Steuer eines Williams erstmals Formel-1-Luft.
2008 startet Hülkenberg dann auch in der Formel-3-Euroserie durch und sicherte sich in seinem zweiten Jahr in der Meisterschaft schon ein Rennwochenende vor Saisonende den Titel.
In diesem Jahr gab es keine Zweifel daran, wer die Nummer 1 ist.
2009 folgte dann der logische Schritt in die GP2, wo Hülkenberg weiterhin für ART fuhr.
Nach etwas zähem Auftakt kam der junge Deutsche immer besser in Schwung und dominierte in der zweiten Saisonhälfte.
Am Ende des Jahres durfte Hülkenberg seine nächste Meisterschaft feiern. Der Titelgewinn im Rookie-Jahr in der GP2 gelang vor ihm nur Nico Rosberg und Lewis Hamilton - und seitdem keinem anderen Fahrer mehr.
Damit war der Aufstieg in die Formel 1 programmiert. Frank Williams sicherte sich die Dienste des großen Talents.
In seiner Premierensaison in der Formel 1 stand Hülkenberg mit Rubens Barrichello der erfahrendste Pilot des gesamten Fahrerfeldes als Teamkollege zur Seite.
Doch schon bald hatte der Lehrling seinen Lehrmeister im Griff.
Höhepunkt seines ersten Formel-1-Jahres war das Rennen in Brasilien, wo Hülkenberg bei wechselhaften Bedingungen im Qualifying sensationell auf die Pole-Position fuhr.
Doch trotz dieser starken Leistung folgte nach dem Saisonfinale der Schock: Williams setzte Hülkenberg vor die Türe und Pastor Maldonado samt seiner PDVSA-Dollars ins Cockpit.
Da die Stammplätze in der Formel 1 zu diesem Zeitpunkt bereits belegt waren, musste Hülkenberg in den sauren Apfel beißen und mit der Rolle des Freitagtesters bei Force India vorlieb nehmen.
Mit der Folge, dass er die Rennen vor allem aus dieser Perspektive verfolgen musste.
Doch das Team konnte er von seinen Fähigkeiten überzeugen, 2012 folgte die Beförderung ins Renncockpit.
Als Nachfolger von Adrian Sutil wurde Hülkenberg Teamkollege von Paul di Resta.
Wie schon 2010 sorgte Hülkenberg in Sao Paulo für eine Sternstunde. Erneut ließ er bei widrigen Wetterbedingungen sein ganzes Können aufblitzen und führte das Rennen 30 Runden lang an ...
... ehe ein Unfall mit Lewis Hamilton den Traum vom ersten Grand-Prix-Sieg jäh beendete.
2013 wechselte Hülkenberg zu Sauber, doch die vielversprechenden Eindrücke der ersten Tests sollten sich als trügerisch erweisen.
Das Team kam mit dem völlig neu entwickelten Fahrzeug in der ersten Saisonhälfte nicht zurecht. Statt um vordere Platzierungen kämpfte Hülkenberg im Mittelfeld.
Erst nach der Sommerpause kam Sauber dem Geheimnis des C32 auf die Spur - und schlagartig ging auch Hülkenbergs Formkurve steil nach oben. Einem starken dritten Platz im Qualifying von Monza ...
... folgte ein nicht nicht weniger beeindruckender vierter Rang im Rennen von Südkorea. Dort hielt Hülkenberg rundenlang einen zunehmend verzweifelten Lewis Hamilton in Schach.
Doch trotz dieser starken Vorstellung im zweiten Halbjahr, die ihm letztlich noch auf Platz zehn der Fahrerwertung brachte, hing seine Zukunft lange in der Schwebe.
Verhandlungen um sportlich attraktive Cockpits bei Ferrari und Lotus scheiterten, und auch Sauber war aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten alles andere als ein sicherer Hafen.
Also entschied sich Hülkenberg für eine Rückkehr zu Force India. Der stellvertretende Teamchef Robert Fernley wird den Deutschen mit Handkuss zurückgenommen haben.
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