Von zwei auf vier Räder: Valentino Rossis Ausflug in die Formel 1 wäre in den 2000ern beinahe von Dauer geworden, als der Italiener bei Testfahrten mit Ferrari beeindruckte - Wir blicken auf den Flirt der Formel 1 mit dem MotoGP-Star zurück
Zweirad-Star Valentino Rossi zeigt schon immer ein reges Interesse an der Formel 1. 2004 besucht er den Saisonauftakt in Melbourne/Australien auf Einladung von Ferrari.
Die Stippvisite findet kurz vor seinem ersten Test in Fiorano statt. Er trifft Fahrer, verbringt Zeit in der Ferrari-Box und beobachtet die Abläufe bei einem Grand Prix.
Auch für ein Pläuschchen mit Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone (links) und TV-Kommentator Mick Doohan (rechts), selbst Motorrad-Weltmeister, ist Zeit.
Im direkten Gespräch mit Michael Schumacher hat Rossi Gelegenheit, mehr über die technischen und strategischen Aspekte der Formel 1 zu lernen.
Rossis Anwesenheit - hier mit dem Toyota-Team - sorgt für großes Medieninteresse und befeuert Spekulationen, dass Ferrari ihn als möglichen zukünftigen Fahrer in Betracht ziehen könnte.
Zwei Jahre nach seiner ersten Probefahrt in einem Formel-1-Auto testet Rossi 2006 erneut mit Ferrari, diesmal auf dem Ricardo Tormo Circuit in Valencia.
Der mehrtägige Test findet im Februar statt. Rossi pilotiert einen Ferrari F2004, ein zwei Jahre altes Formel-1-Modell, das mit Bridgestone-Reifen ausgestattet ist.
Zwar macht der Italiener auch mit dem Kiesbett Bekanntschaft, ist am Ende aber nur etwa 0,5 Sekunden langsamer als die Bestzeiten von Michael Schumacher und Fernando Alonso.
Rossi fährt über 50 Runden am Tag und zeigt dabei konstante Verbesserungen seiner Zeiten. Sein Feedback an die Ingenieure in der Box wird einhellig gelobt.
Luca di Montezemolo, Ferrari-CEO, und Jean Todt, Ferrari-Teamchef, zeigen sich beeindruckt von Rossis Gefühl für das Auto und seinem schnellen Lernprozess.
Über die Jahre nimmt Rossi an weiteren privaten Testfahrten teil, unter anderem in Mugello und Jerez 2006 und Barcelona 2008 (im Bild), um weitere Erfahrungen im Formel-1-Auto zu sammeln.
Die Tests erstrecken sich über mehrere Jahre und spiegeln wider, wie ernsthaft sowohl Rossi als auch Ferrari die Möglichkeit eines Wechsels in die Formel 1 in Betracht gezogen haben.
Obwohl er stets beeindruckt, entscheidet sich Rossi letztendlich gegen einen Wechsel und setzt seine Karriere in der MotoGP fort. Fan der Formel 1 bleibt er - und besucht sie wie hier in Monaco 2013.
Im Dezember 2019 sitzt Rossi dann doch noch einmal in einem Formel-1-Auto. Im Rahmen eines PR-Events tauscht er mit Lewis Hamilton und fährt dessen Mercedes-AMG W08, Titelauto von 2017.
Gefahren wird auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia - demselben Ort, an dem Rossi 2006 für Ferrari testete. Wieder kommt er erstaunlich gut zurecht und fährt konstante Rundenzeiten.
Nach dem Test sagt Rossi: "Es war ein fantastischer Tag. Ich fühlte mich wie ein echter Formel-1-Fahrer. Der Mercedes ist unglaublich - die Geschwindigkeit und das Bremsverhalten sind atemberaubend."
Von zwei auf vier Räder: Valentino Rossis Ausflug in die Formel 1 wäre in den 2000ern beinahe von Dauer geworden, als der Italiener bei Testfahrten mit Ferrari beeindruckte - Wir blicken auf den Flirt der Formel 1 mit dem MotoGP-Star zurück