Ein Fahrer überragte in Kanada nach Meinung der Redaktion dieses Mal alle anderen Piloten - Auf der anderen Seite haben wir bei einem Fahrer zur 5 gegriffen
Yuki Tsunoda (5): Ein echtes Qualifying hatte er wegen seiner Gridstrafe nicht, das kann man nicht bewerten. Im Rennen dann ganz ordentlich unterwegs, aber der Fehler darf ihm natürlich niemals passieren. Weiß er auch selbst. "Ausreichend" war das deswegen am Ende nicht mehr.
Sergio Perez (4): Auch hier hätten einige Redakteure nach dem Crash im Qualifying die 5 gezogen. Durch den Defekt im Rennen konnte er sich nicht mehr für eine viel bessere Note empfehlen. Unklar, ob der eine Spätfolge seines Unfalls war. Am Ende war die Mehrheit noch gerade für eine knappe 4.
Nicholas Latifi (4): Beim Heimrennen immerhin keinen Unfall produziert und für seine Verhältnisse auch gar nicht so langsam unterwegs. Die Betonung liegt allerdings auf "für seine Verhältnisse". Denn im Gesamtkontext kommt er auch weiterhin nicht wirklich aus dem Quark.
Pierre Gasly (4): Einfach zu langsam an diesem Wochenende. Dazu Pech im Qualifying und im Rennen eine Strategie, die nicht aufging. Nach dem starken Auftritt in Baku definitiv ein Rückschlag für ihn und das gesamte Team.
Kevin Magnussen (3): Hier wurde in der Redaktion hitzig diskutiert. Einige lasten ihm den Unfall mit Hamilton an. Andere halten ihm zugute, dass seine Pace an diesem Wochenende gut war und er vor Schumacher lag, als die Rennleitung ihn zum Boxenstopp zwang. Damit war sein Rennen gelaufen.
Alexander Albon (3): Schneller als Teamkollege Latifi und trotz Ausritt mit einem guten Qualifying. Im Rennen lag er kurzzeitig in den Top 10, konnte die Position aber nicht halten. Pech mit dem VSC besiegelte dann sein Schicksal. Gesteht aber selbst, dass die Pace sowieso nicht für Punkte gereicht hätte.
Lando Norris (3): Auf dem Papier ein katastrophales Wochenende. Aber hätte er persönlich so viel besser machen können? Im Qualifying wurde er von einem Defekt gebremst, im Rennen von einem verhauenen Boxenstopp, und auch insgesamt war der McLaren einfach zu langsam. Kämpfte mit stumpfen Waffen.
Daniel Ricciardo (3): Hatte deutlich weniger Probleme als sein Teamkollege. Vorwärts ging es aber auch beim Australier nicht. Teamchef Andreas Seidl sah sich nach dem Rennen gezwungen, sich bei seinen Fahrern für das Auto zu entschuldigen. Mehr muss man aber die McLaren-Pace in Kanada gar nicht wissen.
Esteban Ocon (3): Am Ende als Sechster "Best of the Rest". Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Teamkollege an diesem Wochenende deutlich schneller war. Ohne Probleme wäre Alonso weiter vorne gelandet, was Ocons auf dem Papier gutes Ergebnis ziemlich relativiert.
Sebastian Vettel (3): Zeigte in FT3, was möglich gewesen wäre. Doch erst ruinierte ihm das Team das Qualifying, im Rennen ging dann die Strategie nicht auf. Konnte sein durchaus vorhandenes Potenzial daher nie zeigen. Und nur für die reine Theorie gibt es leider keine bessere Note ...
Valtteri Bottas (3): Stand bei Alfa Romeo an diesem Wochenende ein bisschen im Schatten von Zhou, auch wenn er am Ende vor dem Chinesen ins Ziel kam. Unterm Strich eine ordentliche Leistung. Aber den Rookie-Teamkollegen sollte er eigentlich klarer im Griff haben.
Lance Stroll (3): Nach einem (vom Team) verkorksten Qualifying kratzt der Kanadier beim Heimspiel am Ende noch an der 2. Ein Punkt im Aston Martin ist keine Selbstverständlichkeit. Aber: Vettel machte am Wochenende eigentlich den schnelleren Eindruck - konnte das jedoch aus besagten Gründen nicht umsetzen.
George Russell (3): Auch hier gehen die Meinungen in der Redaktion etwas auseinander. Schwankte genau zwischen 2 und 3, aber letztendlich setzte sich die Ansicht durch, dass er durch das Risiko, im Qualifying auf Slicks zu gehen, ein mögliches Podium verspielte. Seit langer Zeit zudem mal wieder langsamer als Hamilton.
Mick Schumacher (2): Noch so ein Härtefall! Einige finden die 2 zu gnädig, weil er im Qualifying und auch zu Beginn des Rennens hinter Magnussen lag. Die Mehrheit sagt aber, dass er im Gegensatz zum Teamkollegen eben kein unnötiges Risiko eingegangen sei und bis zum (unverschuldeten) Ausfall eigentlich alles richtig gemacht habe.
Guanyu Zhou (2): Eine gute Leistung. Vor allem muss man bei ihm (wie übrigens auch bei Schumacher) bedenken, dass er zum ersten Mal in Montreal gefahren ist. Das gibt also einen gewissen "Rookiebonus". Umso beeindruckender ist da P8 und seine ihm Vergleich zum erfahrenen Bottas wirklich gute Pace.
Charles Leclerc (2): Eigentlich ein unauffälliges Rennen. Steckte lange fest und flog nicht so durch das Feld, wie man das vielleicht erwartet hätte. Das lag allerdings eher am Auto beziehungsweise an der Strategie. Er selbst hat nicht so viel falsch gemacht und mit P5 am Ende noch gute Schadensbegrenzung betrieben.
Carlos Sainz (2): Abziehen kann man ihm das Qualifying. Hätte in Abwesenheit von Leclerc in Q3 die Kohlen für Ferrari aus dem Feuer holen können. P3 war dann allerdings zu wenig, um Verstappen beim Start angreifen zu können. Im Rennen eine gute Leistung - aber zu wenig gegen einen überragenden Verstappen.
Lewis Hamilton (2): Für den Rekordchampion geht es dieses Mal nur knapp an der 1 vorbei. Erstmals seit dem Saisonauftakt wieder auf dem Podium und schneller als sein Teamkollege. P3 war in diesem Rennen das Maximum für Mercedes. Das war fast schon wieder der alte Lewis!
Fernando Alonso (2): Wieder einmal Pech für den Spanier. Sein Motorenproblem verhinderte ein besseres Ergebnis. Das Qualifying natürlich als absolutes Highlight. Hätte die 1 eigentlich verdient gehabt. Aber die ruinierte er sich ganz am Ende mit der (berechtigten) Strafe, die zwei Positionen kostete.
Max Verstappen (1): Was soll man da abziehen? Im Qualifying mehr als sechs Zehntel vor dem Rest der Welt, im Rennen am Ende auf alten Reifen und ohne Funk gegen Sainz verteidigt und keine Fehler gemacht. So ist er auf dem Weg zur Titelverteidigung wohl kaum zu stoppen!
Ein Fahrer überragte in Kanada nach Meinung der Redaktion dieses Mal alle anderen Piloten - Auf der anderen Seite haben wir bei einem Fahrer zur 5 gegriffen