Die Redaktion hat dieses Mal das komplette Notenspektrum ausgeschöpft: Ein Fahrer bekommt von uns die Bestnote, bei einem anderen ziehen wir die 6
Sebastian Vettel (6): Die 6 ziehen wir in der Redaktion eigentlich nur in Ausnahmefällen. So einer war für die Mehrheit der Redaktion in Melbourne bei Vettel gegeben: zu viele Fehler, zu langsam, zweimal gecrasht, einmal davon im Rennen. Da hilft auch der Motorschaden in FT1 als mildernder Umstand nicht mehr.
Lance Stroll (5): Vettels Teamkollegen rettet lediglich der Umstand vor der 6, dass die Pace im Rennen mit P12 eigentlich ganz ordentlich war. Davon abgesehen ist das Wochenende mit Crash im Training, Unfall im Qualifying und Strafe im Rennen aber natürlich auch für die Tonne gewesen.
Nicholas Latifi (5): Zumindest eine Teilschuld am Qualifying-Crash mit Stroll muss man ihm geben. Davon abgesehen einfach wieder viel zu langsam. Wenn Teamkollege Albon nach seiner Quali-Disqualifikation von P20 noch in die Punkte fährt, dann ist P16 für ihn am Ende eher nicht so beeindruckend ...
Carlos Sainz (5): Nicht sein Wochenende. Für die Probleme im Qualifying konnte er nichts. Allerdings gesteht er selbst, dass er im Rennen dann viel zu übermotiviert war. So ein unnötiger Unfall in Runde 1 geht gar nicht. Besonders dann nicht, wenn man eigentlich um die WM kämpfen will!
Mick Schumacher (4): Für Haas lief es in Melbourne insgesamt nicht rund. Mit einer besseren Leistung wäre für den Deutschen aber zumindest etwas mehr als P13 möglich gewesen. Zu viele kleine Fehler, zu oft neben der Strecke. Punkte sind im Haas kein Selbstläufer, das hat Australien gezeigt.
Kevin Magnussen (4): Zum ersten Mal seit seinem Comeback hinter Schumacher. Abgesehen von den generellen Haas-Problemen und etwas Pech bei der Strategie war es auch seine persönlich schwächste Vorstellung seit seiner Formel-1-Rückkehr. Erstmals in diesem Jahr ohne Punkte geblieben.
Yuki Tsunoda (4): Im Qualifying nur zwei Zehntel hinter Gasly. Doch während es für den Teamkollegen im Rennen nach vorne ging, rutschte der Japaner von P13 auf P15 ab - trotz einiger Ausfälle. Sagt selbst, dass er "überhaupt keine Pace" hatte.
Guanyu Zhou (4): Eine gute 4 gibt es für den Rookie, der die Punkte als Elfter nur knapp verpasste - bereits zum zweiten Mal in Folge. Im Qualifying fehlten allerdings mehr als sieben Zehntel auf Bottas und im Rennen sollte er eigentlich Albon im Williams schlagen. Keine größeren Fehler, aber für eine 3 reicht das nicht ganz.
Esteban Ocon (3): Deutlich langsamer als Alonso an diesem Wochenende. Aber: Im Gegensatz zum Spanier hat er mit P7 im Rennen gepunktet. In Sachen Pace keine Glanzleistung, aber unterm Strich hat er keine größeren Fehler gemacht und wichtige Zähler für Alpine eingesammelt.
Fernando Alonso (3): Beim Teamkollegen gehen die Meinungen in der Redaktion stark auseinander. Einige hätten ihm für seine reine Pace in Melbourne zum Beispiel eine 2 gegeben, andere eine 4, weil er trotzdem nicht gepunktet und am Ende entnervt die Reifen zerstört hat. Demokratisch gibt's letztendlich eine 3.
Valtteri Bottas (3): Nach dem Ausfall in Saudi-Arabien zurück in den Punkten. Aber ohne die Ausfälle von Verstappen und Sainz wäre es deutlich schwieriger geworden. Im Ziel nur 13 Sekunden vor dem Teamkollegen, den er eigentlich deutlicher im Griff haben sollte. Kein schlechtes Wochenende, aber auch kein wirklich gutes.
Pierre Gasly (3): P9 am Ende für ihn, viel mehr ist im AlphaTauri aktuell grundsätzlich auch nicht drin. Allerdings hat er mit einem Fehler kurz vor Schluss noch eine Position an Bottas verschenkt. Die zwei zusätzlichen Zähler hätte das Team gut gebrauchen können. So geht's schließlich knapp an der 2 vorbei.
Daniel Ricciardo (3): Die bislang beste Saisonleistung mit P6 beim Heimrennen und den ersten Punkten des Jahres. Profitierte dabei allerdings auch von der stark verbesserten McLaren-Form, denn im Qualifying war Norris als Vierter mehr als drei Zehntel schneller. Auch bei ihm reicht es daher nicht ganz zur 2.
Lando Norris (2): Etwas schneller als der Teamkollege, daher gibt's auch die etwas bessere Note. Mit P4 im Qualifying hat er sogar überperformt, am Sonntag war P5 dann das Maximum, weil Mercedes im Rennen einfach zu schnell war. Mehr war nicht drin. Eine gute Leistung.
George Russell (2): Sagt selbst, dass bei seinem ersten Podium für Mercedes eine Menge Glück dabei war. Ohne den Verstappen-Ausfall und das für ihn glückliche Safety-Car wäre er nicht aufs Treppchen gefahren. Trotzdem ein gutes Wochenende. Holt genau wie Hamilton das heraus, was der W13 zulässt.
Sergio Perez (2): Etwas langsamer als Verstappen, aber der Trend bestätigt sich: Perez ist in diesem Jahr viel näher dran als 2021! Im Qualifying fehlten nur 0,086 Sekunden auf den Weltmeister. Weil Leclerc an diesem Wochenende eine Nummer zu groß für Red Bull war, hat er im Rennen mit P2 das Maximalergebnis geholt.
Lewis Hamilton (2): Wäre ohne das Safety-Car wohl aufs Podium gefahren, so wurde es ein vierter Platz. Mehr geht im Mercedes aktuell eben nicht. Kleinere Abzüge gibt es für seinen Abflug im Training und für das Qualifying, in dem er hinter einem McLaren gelandet ist. Aber unter den Vorzeichen natürlich trotzdem ein gutes Wochenende.
Max Verstappen (2): Haderte am ganzen Wochenende mit der Balance des RB18 und hatte ziemlich zu kämpfen. Holte im Qualifying mit P2 das Maximum heraus, im Rennen wäre es wohl das gleiche Ergebnis geworden. Für eine 1 fehlte uns am Ende aber ein "besonderer Moment".
Alexander Albon (2): Den angesprochenen "besonderen Moment" haben zwei Redakteure bei Albon erkannt, weil der im wohl schlechtesten Auto im Feld einen Punkt geholt hat. Natürlich dank der Strategie, aber die muss man auch erst einmal so umsetzen. Die Mehrheit der Redaktion war am Ende aber "nur" für eine 2.
Charles Leclerc (1): So geht die einzige Bestnote in Australien an den Monegassen, bei dem man mögliche Abzüge mit der Lupe suchen muss. Lediglich beim Neustart hat er einmal leicht gewackelt. Davon abgesehen spricht der erste "Grand Slam" seiner Karriere für sich. Das war schon weltmeisterlich!
Die Redaktion hat dieses Mal das komplette Notenspektrum ausgeschöpft: Ein Fahrer bekommt von uns die Bestnote, bei einem anderen ziehen wir die 6