Wie die Redakteure von Motorsport Network Germany die Formel-1-Fahrer beim Frankreich-Grand-Prix 2021 in Le Castellet bewertet haben
Charles Leclerc (4): Das war gar nichts. Nur P7 im Qualifying, noch dazu hinter Teamkollege Carlos Sainz, der den deutlich besseren Eindruck hinterlassen hat. Im Rennen hat Leclerc die Reifen regelrecht "aufgefressen" und brauchte einen Extrastopp. P16 ist eine Enttäuschung im Ferrari.
Nikita Masepin (4): Wirkte an diesem Wochenende etwas schneller als sonst, bekam im Qualifying aber wieder die übliche "Packung" von Mick Schumacher verpasst: sechs Zehntel. Im Duell sehr rustikal und kompromisslos gegen Schumacher, auf die Renndistanz aber wieder deutlich langsamer.
Yuki Tsunoda (4): Ein solides Rennen hat ihm in Le Castellet die Vier gerettet. Denn der erneute Quali-Crash in Q1 gab natürlich Abzug. Das Handicap des Boxengassen-Starts hat er sich selbst zuzuschreiben. Wirkte bei manchen Duellen etwas blass, zum Beispiel gegen George Russell im Williams. Ausbaufähig.
Kimi Räikkönen (4): Der schwächere der beiden Alfa-Romeo-Fahrer, und im Qualifying schon nach dem ersten Segment draußen, über sechs Zehntel hinter dem Teamkollegen. Da sollte schon etwas mehr kommen vom Ex-Champion, auch wenn das Auto in Le Castellet nicht viel hergab.
Mick Schumacher (4): Ein Unfall im Freien Training, ein Crash im Qualifying, ein paar weitere kleine Fehler im Rennen. Kein sauberes Wochenende für Schumacher, obwohl er sich erstmals für Q2 qualifizierte und wieder klar besser war als Teamkollege Nikita Masepin. Minimalziel erfüllt, sehr viel mehr nicht.
Esteban Ocon (4): Er ist blass geblieben im ersten Rennen nach der Vertragsverlängerung bei Alpine. War langsamer als Teamkollege Fernando Alonso im Qualifying, im Grand Prix auf der gegenläufigen Strategie ebenso. Insgesamt kam da zu wenig.
Lance Stroll (3): Im Qualifying nach abgebrochener Runde und aufgrund der späten Rotphase ohne Zeit und damit gehandicapt für das Rennen. Da hat er selbst (teilweise) mitgebaut. Im Grand Prix gut nach vorne gefahren von ganz hinten, mit einem Punkt belohnt. Hätte noch mehr draus werden können, daher eine "schlechte Drei".
Daniel Ricciardo (3): Wieder ein besseres Rennen für den Australier, mit einigen Überholszenen. Sprang im Grand Prix etwas zu rustikal mit Teamkollege Lando Norris um, der daraufhin in die Auslaufzone musste - und landete am Ende 11,8 Sekunden hinter Norris. Solide, aber noch mit Luft nach oben.
Antonio Giovinazzi (3): Unauffälliges Rennen, wie so oft. Seine Punktehoffnung hat sich nicht erfüllt, stattdessen ging es rückwärts im Rennen für Giovinazzi. Positiv nur: Er war besser als Kimi Räikkönen, aber ebenso chancenlos im Alfa Romeo.
Nicholas Latifi (3): Im Qualifying mal auf Augenhöhe mit seinem Teamkollegen George Russell, es fehlten nur 0,002 Sekunden! Im Rennen blieb nicht viel von dieser Form, Latifi kam nur vor den Haas-Fahrern ins Ziel, wenn auch nicht allzu weit hinter Russell. Insgesamt ein besseres Wochenende für den Kanadier, aber eben im Schatten Russells.
Carlos Sainz (3): Mittelmäßig unterwegs in Le Castellet, aber in Qualifying und Rennen immerhin besser als Ferrari-Hoffnungsträger Charles Leclerc. Das will was heißen! Tiefpunkt: Sein Ausrutscher bei der Fahrt in die Startaufstellung. Das darf nicht passieren!
Sebastian Vettel (3): Keine optimale Runde im Qualifying, auch im Rennen nicht fehlerfrei - und beim Boxenstopp nicht perfekt auf dem Standplatz. Dafür gibt es von uns ein paar Abzüge, wenngleich P9 für Aston Martin ein ordentliches Ergebnis ist. Vettel jetzt drei Mal in Folge in den Punkten. Dafür gibt es von uns eine "gute Drei".
Valtteri Bottas (3): Mercedes-Teamchef Toto Wolff redet von einem "bärenstarken" Rennen. Wir sehen das etwas anders. Ja, der Speed war gut, aber insgesamt hat Bottas seine Aufgabe im Team nicht erfüllt: Im Duell mit Verstappen und Perez etwas zu zahm, mit P4 die "schlechtere Nummer zwei" im Vergleich zu Perez.
Fernando Alonso (2): Für eine starke Qualifikation auf P9 und im Rennen P8 vergeben wir gerade noch eine zwei. Völlig überzeugend war die Vorstellung von Alonso gerade im ersten Stint nämlich nicht. Aber Alpine und er sind auf einem guten Weg, und es gab wieder Punkte.
Pierre Gasly (2): Eine sichere Bank für AlphaTauri, mit einer erneut souveränen Leistung. Top-10-Startplatz und gute Punkte, so ist man das in diesem Jahr von Gasly gewohnt. Sehr viel mehr geht nicht in diesem Auto. Knapp an der Eins vorbei.
Sergio Perez (2): Im Qualifying fehlten ihm fast fünf Zehntel auf Teamkollege Max Verstappen. Dafür lief es im Rennen sehr gut auf der Einstopp-Strategie. Perez hat "abgeliefert" für Red Bull mit seinem Podestplatz - und weil er erfolgreich die Mercedes-Taktik eingeschränkt hat. Genau dafür wurde er geholt.
Lando Norris (2): Teamkollege Daniel Ricciardo schickte ihn in die Auslaufzone, doch Norris machte diesen Rückschlag mit konsequentem Rennspeed wett. Zum sechsten Mal in bisher sieben Rennen lag er im Ziel vor Ricciardo, und das als "Best of the rest" hinter Red Bull und Mercedes. Stark!
Lewis Hamilton (2): Er hat es nicht geschafft, sich gegen den "Undercut" von Max Verstappen zu wehren. Auch, weil Verstappen an der Box einen Tick schneller war. Apropos: Hamilton war Mercedes-intern gegen Valtteri Bottas nicht so dominant wie gewohnt. In Summe gibt es daher nicht die Bestnote für ihn.
George Russell (1): Ganz starker Auftritt des Williams-Fahrers. Er selbst spricht von seinem bisher besten Rennen in der Formel 1 für dieses Team. Und P12 in Le Castellet bedeutet wieder P9 für Williams in der WM-Wertung. Blitzsaubere Vorstellung, mit sehenswerten Manövern, unter anderem gegen Yuki Tsunoda.
Max Verstappen (1): Poleposition, Sieg und schnellste Rennrunde, dazu die WM-Führung ausgebaut. Sehr viel mehr geht nicht für Verstappen. Einziger Kritikpunkt: sein Fehler nach dem Start in Kurve 1. Den hat er danach aber wieder wettgemacht mit einer starken Aufholjagd!
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