Manche Paarungen in der Formel 1 scheinen WM-Titel zu garantieren - Unsere Fotostrecke zeigt, dass die Realität allerdings häufig ganz anders aussehen kann ...
Als Lewis Hamilton 2013 zu Mercedes wechselt, da ahnt noch niemand, dass diese Paarung mit sechs Titeln in der Fahrer-WM die erfolgreichste in der Geschichte der Formel 1 werden soll. In dieser Fotostrecke wollen wir auf Gegenbeispiele blicken, die lediglich auf dem Papier eine "Traumehe" waren ...
Michael Schumacher & Mercedes: Als Mercedes zur Saison 2010 das Brawn-Team übernimmt, bescheren uns die Silberpfeile gleich noch eines der größten Comebacks der Formel-1-Geschichte! Es gelingt, Rekordweltmeister Michael Schumacher aus dem Ruhestand zurückzuholen - vor allem für die deutschen Fans ein Traum.
Die Erfolge bleiben in drei gemeinsamen Jahren allerdings aus. Lediglich ein einziges Mal steht "Schumi" für die Silberpfeile auf dem Podium. Nach der Saison 2012 endet sein Formel-1-Comeback, die Früchte der damaligen Aufbauarbeit ernten später andere - unter anderem Nachfolger Lewis Hamilton ...
Alain Prost & Ferrari: Nach der Saison 1989 verlässt der Franzose McLaren als amtierender Weltmeister in Richtung Ferrari. Es ist einerseits eine "Flucht" vor seinem Teamkollegen Ayrton Senna, doch die Tifosi sehen in dem dreimaligen Weltmeister die große Chance auf den ersten Fahrertitel seit mehr als zehn Jahren.
Am Ende ist Prost allerdings nur einer von vielen Fahrern, die in diesen Jahren an Ferrari scheitern. Zwar gewinnt er 1990 fünf Rennen und wird Vizeweltmeister. Im folgenden Jahr schmeißt ihn Ferrari nach öffentlicher Kritik am Auto allerdings vorzeitig raus. Prost wird 1993 noch ein viertes Mal Weltmeister - dann aber mit Williams.
Fernando Alonso & McLaren: Zur Saison 2007 gelingt Ron Dennis mit der Verpflichtung von Fernando Alonso scheinbar der große Wurf. Der Spanier ist mit Renault gerade zweimal in Folge Weltmeister geworden und soll bei McLaren eine neue Ära prägen. Doch alles kommt anders.
Weil Rookie-Teamkollege Lewis Hamilton überraschend auf Augenhöhe mit Alonso ist, überwirft dieser sich mit Dennis und dem Team. Der Ärger hinter den Kulissen sorgt dafür, dass McLaren den Titelkampf gegen Ferrari verliert. Die Weltmeisterschaft holt McLaren erst ein Jahr später. Aber da ist Alonso schon wieder weg ...
Giuseppe Farina & Ferrari: Der Italiener wird 1950 auf Alfa Romeo zum ersten Formel-1-Weltmeister in der Geschichte. Zwei Jahre später wechselt er zurück zu Ferrari, nachdem er bereits zuvor in anderen Serien für die Scuderia gefahren war. Er möchte der erste Ferrari-Weltmeister in der Geschichte werden.
Tatsächlich gewinnt Ferrari auch 1952 und 1953 den Titel - allerdings nicht mit Farina. Mit Alberto Ascari wird ausgerechnet ein anderer Italiener Ferraris erster Formel-1-Weltmeister. Anschließend verlässt dieser die Scuderia, doch auch danach kann sich Farina den Traum vom Titel in Rot nach einigen Unfällen nicht mehr erfüllen.
Ayrton Senna & Williams: Viele Konkurrenten brechen wohl in Schweiß aus, als der Brasilianer für die Saison 1994 bei Frank Williams unterschreibt. Der Williams ist in den Jahren zuvor das überlegene Auto im Feld gewesen, Senna gilt als das wohl größte Talent seiner Zeit. Was kann da schiefgehen?
Zu Saisonbeginn stolpert Williams über Regeländerungen, die elektronische Fahrhilfen einschränken. Der Vorteil der Vorjahre ist weg und Senna scheidet in den ersten beiden Rennen aus. Beim dritten Rennen in Imola kommt es zur Tragödie. Als Williams seine Probleme später im Jahr löst, ist Senna bereits tot.
Sebastian Vettel & Ferrari: Der Deutsche erfüllt sich mit seinem Wechsel zu Ferrari 2015 einen Traum. Sein großes Ziel: Wie sein Kindheitsidol Michael Schumacher will er mit der Scuderia Weltmeister werden. Nach vier WM-Titeln mit Red Bull zwischen 2010 und 2013 wäre es die Krönung seiner Karriere.
Am Ende scheitert Vettel an dieser Aufgabe. Zweimal wird er mit der Scuderia Vizeweltmeister hinter Lewis Hamilton, die Mercedes-Dominanz in diesen Jahren kann man allerdings nicht durchbrechen. 2020 folgt ein unwürdiger Abschied, als das Team ihn vor die Tür setzt und für 2021 durch Carlos Sainz ersetzt.
Fernando Alonso & Ferrari: Und gleich noch einmal die Scuderia! Denn Sebastian Vettel ist nicht der einzige Fahrer, der es verpasst, den ersten Titel seit Kimi Räikkönen 2007 nach Maranello zu holen. Fernando Alonso versucht das bereits zwischen 2010 und 2014 und hat dabei eigentlich gute Voraussetzungen.
Gleich in seinem ersten Jahr geht er als WM-Führender ins Saisonfinale in Abu Dhabi. Doch dort wirft Ferrari den Titel mit einer verkorksten Strategie weg. 2012 und 2013 folgen zwei weitere Vizeweltmeisterschaften. Ironie: Er scheitert dabei stets ausgerechnet an Vettel, der ihn 2015 im Ferrari-Cockpit beerbt ...
Kimi Räikkönen & McLaren: Als der Finne 2001 mit Sauber in die Formel 1 kommt, steht er wegen seiner kaum vorhandenen Erfahrung im Formelsport bereits vor seinem ersten Rennen in der Kritik. Mit seinem Talent überzeugt er seine Kritiker allerdings schnell und sichert sich für 2002 einen Platz bei McLaren, wo er Mika Häkkinen ersetzt.
Mit zwei WM-Titeln hat sein Landsmann dort große Fußstapfen hinterlassen, die Räikkönen nie ganz füllen kann. Fünf Jahre fährt er für McLaren, wird zweimal Vizeweltmeister, doch der ganze Wurf gelingt ihm erst 2007. Da fährt er allerdings nicht mehr für Ron Dennis sondern für Ferrari ...