Die Saison 2013 im Rückspiegel
Am 19. Februar präsentiert Williams in Barcelona als letztes Team sein neues Auto für die Saison 2013: den FW35. Die Fahrerpaarung soll in diesem Jahr Pastor Maldonado/Valtteri Bottas heißen.
Bei den ersten offiziellen Testfahrten zwei Wochen zuvor in Jerez benutzt die Mannschaft aus Grove noch die Vorjahresversion zum Datensammeln, ...
... bevor auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona während der zweiten Tests endlich das neue Gefährt zum Einsatz kommt.
Im Vorfeld der Saison gibt es bereits eine Menge Wirbel bei Williams: Noch im Dezember 2012 tritt Mark Gillan (Zweiter von rechts) von seiner Position als Chefingenieur des Teams zurück.
In Januar verlässt zudem Toto Wolff nach etwas mehr als drei Jahren das Williams-Team und wechselt zum Grand-Prix-Rennstall von Mercedes. Außerdem übernimmt der österreichische Geschäftsmann 30 Prozent der Anteile am Silberpfeil-Team, bleibt gleichzeitig aber auch bei Williams weiterhin Aktionär.
Der Saisonauftakt in Australien: Nach etlichen Trainigseinsätzen im Vorjahr geht für den ehemaligen Testfahrer Bottas endlich ein großer Traum in Erfüllung.
Bei seinem Debüt als Stammfahrer in Melbourne kommt Bottas als 14. ins Ziel, Teamkollege Maldonado fällt nach einem Dreher aus.
Kurz nach Saisonbeginn kommt es zur nächsten wichtigen Personalentscheidung: Claire Williams soll ihren Vater Frank als Stellvertretende Teamchefin künftig entlasten.
Beim zweiten Saisonlauf in Malaysia erreicht Bottas einen starken elften Platz, der für lange Zeit sein bestes Rennergebnis bleiben soll. Maldonado scheidet erneut aus, diesmal durch ein KERS-Problem.
Nach einem wenig erfolgreichen Rennen in China tut es der Venezolaner seinem Garagen-Nachbarn in der Wüste Bahrains gleich und schafft Rang elf.
Im Vorjahr war der Große Preis von Spanien in Barcelona noch ein gutes Pflaster für Maldonado, denn dort hatte er seinen ersten und bisher einzigen Grand-Prix-Sieg geholt. 2013 wird er jedoch nur 14., schlägt aber wenigstens seinen Teamkollegen.
Der Glamour-Grand-Prix wird von einem heftigen Unfall Maldonados vor dem Eingang zur Schwimmbad-Passage überschattet. Nach einer Berührung mit Max Chilton kracht der Williams-Pilot in die Streckenbegrenzung, bleibt aber von schwereren Verletzungen verschont. Es folgt eine rote Flagge, um die Strecke wieder herzurichten.
In Kanada setzt Bottas das erste echte Highlight seiner Karriere: Im regnerischen Qualifying kommt er auf Startplatz drei, auch wenn er später im Rennen bis auf Position 14 durchgereicht werden soll.
Der deutsche Grand Prix am Nürburgring stellt für Williams einen bedeutenden Meilenstein dar: Zum 600. Formel-1-Rennen gibt es eine Jubiläumslackierung auf dem Seitenkasten.
Mitte Juli muss dann Technikchef Mike Coughlan seine Koffer bei Williams packen. Sein Nachfolger Pat Symonds (Bild) soll von Marussia kommen und ab August die Fäden ziehen.
Beim Young-Driver-Test in Silverstone (zwischen dem deutschen und dem ungarischen Grand Prix) setzt Williams zunächst auf DTM-Pilot Daniel Juncadella, ...
... bevor später auch Entwicklungspilotin Susie Wolff auf die Strecke darf.
Ein Silberstreif am Horizont: In Ungarn holt Maldonado endlich den ersten WM-Punkt der Saison für Williams. Bottas hingegen fällt mit Motorschaden zum ersten Mal in seiner Karriere aus.
Wenig später ist jedoch schon wieder alles beim Alten für den "Crashpiloten" Maldonado: In Spa-Francorchamps kollidiert er mit Paul di Resta, wird am Ende noch als 17. gewertet.
Beim Nachtrennen in Singapur belegen Maldonado und Bottas in genannter Reihenfolge die Positionen elf und 13.
Ein ähnliches Ergebnis erreicht Williams auch in Südkorea. Für Punkte reicht es aber erneut nicht - wie auch in den beiden Folgerennen in Japan und Indien.
Erst in Abu Dhabi kratzt Maldonado als Elfter zumindest einmal wieder an den Punkten, trotzdem droht die schlechteste Saison in der Geschichte des britischen Traditionsrennstalls.
Beim Saisonfinale in Sao Paulo wird man mit einem Ausfall und Position 16 auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Am Ende ist die Saison 2013 für Williams die zweitschlechteste der Geschichte: Zwar holte man auch 2011 nur magere fünf Punkte, in diesem Jahr gelingt Bottas aber zumindest die bessere Einzelplatzierung durch seinen achten Rang in Austin.
In Brasilien bestreitet Williams zudem das letzte Rennen mit Renault-Motoren. Bereits im Juli war verkündet worden, dass die Briten 2014 mit Mercedes-Aggregaten fahren werden.
Nach einer enttäuschenden Saison verlässt Maldonado das Team - dank seiner Sponsorengelder in Richtung Lotus. Nach dem recht erfolgreichen Jahr 2012 reichte es für den Venezolaner gerade einmal zu einem WM-Punkt. Als sein Nachfolger wird Felipe Massa bekannt gegeben.
Die Saison 2013 im Rückspiegel