Das chaotische Rennen in Monza sorgt auch bei unseren Noten für die eine oder andere Überraschung - Dreimal haben wir zur 5 gegriffen, zweimal gibt es die 1
Charles Leclerc (5): Der Unfall des Monegassen als Sinnbild für das schlechteste Ferrari-Ergebnis in Monza seit 1995. Ja, der SF1000 ist schwer zu fahren. Trotzdem hat Leclerc die Schuld für den Unfall auf sich genommen. Das ehrt ihn, lässt für uns aber keine andere Note als eine 5 zu.
Alexander Albon (5): Wir mögen ihn. Ganz ehrlich. Aber die Fakten sprechen auch in Monza wieder einmal gegen ihn. Im Qualifying in Q1 und Q2 jeweils fast ausgeschieden, mehrere Zwischenfälle im Rennen und insgesamt einfach zu langsam. Mildernde Umstände: Sein Red Bull war nach einer Berührung beschädigt. Das rettet ihn aber auch nicht.
Valtteri Bottas (5): Wir zählen einfach mal auf: falsche Taktik im Qualifying gewählt, bei der Fahrt in die Startaufstellung neben der Strecke gewesen, Start verhauen, erste Runde eine Katastrophe, Glück beim Safety-Car gehabt und am Ende trotzdem nur zwei Plätze vor dem Teamkollegen, der zwischendurch Letzter war. Das spricht für sich.
Lance Stroll (4): P3 und trotzdem diese Note? Ja, denn Stroll hätte das Rennen gewinnen können, eigentlich sogar müssen. Doch beim Neustart hat er "einen Bottas" hingelegt und seine gute Ausgangslage komplett weggeworfen. Tiefpunkt war der Verbremser in der zweiten Schikane, als er fast auch noch für einen heftigen Unfall gesorgt hätte.
Kevin Magnussen (4): Im Qualifying Q2 erreicht, was mit dem Haas schon eine Leistung ist. Nach einem mäßigen Start war sein Rennen aber bereits gelaufen, weil nach einer Berührung sein Frontflügel kaputt war. Später dann mit einem Motorenproblem ganz ausgeschieden. Immerhin sorgte das anschließend für das spannende Rennen ...
Romain Grosjean (4): Am Samstag langsamer als der Teamkollege, dafür am Sonntag besser unterwegs. Deswegen kommen wir bei beiden bei der gleichen Note raus. P12 im Haas wirkt auf den ersten Blick gar nicht so schlecht, doch wenn man in Rennen wie gestern nicht punktet, wann dann? Grosjean ist jetzt seit mehr als 13 Monaten ohne WM-Zähler.
Antonio Giovinazzi (4): In Qualifying und Rennen langsamer als der Teamkollege. Zwischenzeitlich nur deshalb so weit vorne, weil er wie Hamilton stoppte, als die Boxengasse geschlossen war. Die Strafe rechnen wir ihm übrigens gar nicht so sehr an, das hat das Team vermasselt. Trotzdem kein guter Auftritt beim Heimspiel.
Sebastian Vettel (4): Der Ausfall geht - anders als beim Teamkollegen - auf Ferraris Kappe. Deswegen gibt's auch eine bessere Note. Etwas Besseres als eine 4 will die Mehrheit der Redaktion aber nicht geben, weil er insgesamt wieder langsamer als Leclerc war. Das Aus in Q1 beim Heimspiel ein weiterer Ferrari-Tiefpunkt 2020.
Esteban Ocon (3): Auch der Franzose kratzt an der Grenze zur 4. Die Renault-Hoffnungen waren groß in Monza, da ist P8 am Ende schon enttäuschend. Hatte beim Safety-Car zwar kein Glück, doch nachdem er bereits nur von P12 ins Rennen gegangen war, wäre es sowieso kein Topergebnis geworden. Schadensbegrenzung.
Nicholas Latifi (3): Ebenfalls eine 3- für den Kanadier. Vom Speed her wie immer langsamer als Russell, für seine Verhältnisse war er aber relativ nah dran dieses Mal. P11 am Ende hatte er Glück mit dem Safety-Car zu verdanken. Danach aber immerhin ein fehlerfreies Rennen gefahren und fast gepunktet, das belohnen wir mit der 3.
George Russell (3): Wie so oft ist die Leistung des Briten schwer einzuschätzen. Der Vorsprung auf Latifi war vergleichsweise klein, das spricht nicht unbedingt für ein starkes Wochenende. Im Rennen immerhin Albon (Schaden am Auto) und Giovinazzi (Strafe) hinter sich gelassen, aber mit P14 trotzdem wieder weit weg von den Punkten.
Daniil Kwjat (3): P9 sieht natürlich doof aus, wenn der Teamkollege gewinnt. Im Gegensatz zu Gasly hatte er aber Pech mit dem Safety-Car. Wo er sonst gelandet wäre, das wissen wir nicht. Klar ist: Im Qualifying war er wieder langsamer als der Teamkollege. Hätte er Q3 erreicht, wäre er vielleicht auch auf der Gasly-Strategie gewesen ...
Kimi Räikkönen (3): Schön, den "Iceman" in Monza mal wieder an der Spitze des Feldes zu sehen. Leider profitierte auch er nur vom Safety-Car und fiel am Ende noch aus den Punkten. Trotzdem eine ordentliche Leistung, deswegen gibt's auch die beste Note unter allen sechs Ferrari-Piloten. Es gab Redakteure, die sogar zur 2 tendierten.
Max Verstappen (3): Definitiv eines der schwächeren Wochenenden für den Niederländer. Das mag zum Teil am Red Bull gelegen haben, doch auch bei ihm selbst hatte man in Monza nicht das Gefühl, dass es seine beste Leistung war. Ein Beispiel dafür ist der Unfall im Training. Auch im Rennen nicht das übliche Verstappen-Niveau.
Sergio Perez (3): In der ersten Rennhälfte wäre es sicher eine 2 geworden, denn eigentlich war er das ganze Wochenende schneller als Stroll und hatte zudem eine gute Chance aufs Podium. Dann großes Pech mit dem Safety-Car und nach dem Neustart ging (mit einem beschädigten Auto) nichts mehr. Ein mehr als enttäuschender P10 am Ende.
Daniel Ricciardo (2): Gehörte ebenfalls zu den Leidtragenden des Safety-Cars. Ohne das Chaos hätte er das Rennen wohl besser als auf P6 abgeschlossen. Insgesamt eine gute Leistung des Australiers, der zudem den Teamkollegen am gesamten Wochenende klar im Griff hatte. Starkes Überholmanöver gegen Bottas zu Beginn.
Lewis Hamilton (2): Hier war in der Redaktion von der 1 (eigentlich fehlerfreies Rennen) bis zur 3 (Strafe kassiert) alles auf dem Tisch. Letztendlich kommen wir bei einer 2 raus, weil wir ihm die Strafe zwar nicht zu sehr anlasten, ignorieren können wir sie aber auch nicht komplett. Zumal er selbst sie auch auf seine eigene Kappe nimmt.
Lando Norris (2): Hätte ohne das Safety-Car-Chaos aufs Podium fahren können und ist auch so am Ende noch auf P4 gelandet. Den Abzug gibt es für das Qualifying, in dem er drei Plätze hinter Sainz landete. Das sorgte letztendlich dafür, dass er nicht in der Position des Teamkollegen war, das Rennen gewinnen zu können.
Carlos Sainz (1): Ein fehlerfreies Rennen des Spaniers. Hatte sogar Pech mit dem Safety-Car, denn er lag auf P2 hinter Hamilton, bevor das Chaos ausbrach. Verlor deswegen mehrere Plätze, kämpfte sich aber wieder auf P2 zurück. Eine Runde mehr am Ende und er hätte auch Gasly noch geschnappt ...
Pierre Gasly (1): Ja, der Franzose hatte unfassbares Glück mit dem Safety-Car. In einem normalen Rennen wäre er wohl irgendwo am hinteren Ende der Punkte eingefahren. Trotzdem muss man sich das Glück auch erarbeiten. Das hat er getan. Und außerdem muss man das Rennen in der zweiten Hälfte dann auch erst einmal so nach Hause bringen!
Das chaotische Rennen in Monza sorgt auch bei unseren Noten für die eine oder andere Überraschung - Dreimal haben wir zur 5 gegriffen, zweimal gibt es die 1