Beim Großen Preis der Türkei schöpft die Redaktion dieses Mal das komplette Notenspektrum zwischen 1 und 6 aus - und hätte es am liebsten noch erweitert ...
Nicholas Latifi (6): Für uns die schlechteste Leistung des Jahres überhaupt. Der Rookie war bei den schwierigen Bedingungen völlig überfordert. Im Qualifying fehlten fast neun Sekunden auf den Vorletzten(!), im Rennen vom kompletten Feld überrundet und dann noch mit Grosjean gecrasht. Ein Redakteur hätte am liebsten eine 7 gegeben ...
Valtteri Bottas (6): Auch bei ihm hätte ein Redakteur gerne die Skala erweitert. Beim Dreher in Kurve 1 könnte man noch ein Auge zudrücken, beim zweiten, als er völlig übermotiviert in Ocon gekracht ist, nicht mehr. Anschließend mit einem beschädigten Auto jenseits von Gut und Böse. Am Ende deckt sich die Note mit der Anzahl der Dreher.
Antonio Giovinazzi (5): Sein Glück, dass andere Piloten an diesem Wochenende noch schlechter waren ... Ansonsten wäre sein Crash auf dem Weg in die Startaufstellung noch peinlicher gewesen. Im Qualifying zwar gut, aber ohne fremde Hilfe hätte er am Sonntag nach seinem frühen Abflug gar nicht erst starten können.
Romain Grosjean (5): Abgesehen vom völlig überforderten Latifi vom reinen Speed her der langsamste Fahrer am Wochenende. Der Crash mit dem Williams-Fahrer war zwar nicht seine Schuld, ganz clever stellte er sich dabei aber auch nicht an. Zumal er sich unmittelbar danach direkt noch ein zweites Mal drehte ...
George Russell (4): Nach dem Abflug hinter dem Safety-Car in Imola war der Crash vor dem Start bereits sein zweiter Fehler in Folge. An der 5 kommt er im Gegensatz zu Giovinazzi knapp vorbei, weil er es zumindest aus eigener Kraft zurück an die Box schaffte. Auch davon abgesehen aber eines seiner schlechtesten Rennen in diesem Jahr.
Daniel Ricciardo (4): Auch wer den Teamkollegen gleich in der ersten Kurve abschießt, der hat Glück, dass es am Ende keine 5 gibt. Unterm Strich natürlich eine etwas unglückliche Situation, weshalb wir hier noch eine 4 geben. Viel mehr hätte seine Performance mit P10 am Ende aber sowieso nicht hergegeben.
Max Verstappen (4): Einige sagen sogar, dass es seine bislang schlechteste Leistung in der Formel 1 war. Hätte das Rennen gewinnen können, warf das allerdings mit dem Dreher hinter Perez weg. Selbst Helmut Marko kritisierte ihn dafür als zu ungeduldig. Danach ging nichts mehr. Erstmals 2020 bei Zielankunft nicht auf dem Podium.
Alexander Albon (4): Positiv könnte man formulieren, dass er im Rennen endlich einmal auf dem Niveau von Verstappen war. Nur blöd, dass der Niederländer einen völlig gebrauchten Tag erwischte ... Hat laut Marko ein Podium "weggeschmissen" und für uns wieder einmal kaum Argumente für eine Weiterbeschäftigung 2021 gesammelt.
Kimi Räikkönen (4): Im Qualifying noch mit P8 überzeugt, im Rennen war davon aber nicht mehr viel zu sehen. Als kleines Team muss man eigentlich genau bei solchen Bedingungen zur Stelle sein. Das hat er am Ende (wie viele andere auch) mit P15 deutlich verpasst. Da hatten wir ehrlich gesagt etwas mehr erwartet.
Daniil Kwjat (4): Im Qualifying nach einem Fehler bereits in Q1 raus. Im Rennen dank einer guten Strategie noch bis auf P12 nach vorne gekommen, aber ebenfalls zu weit von den Punkten weg. Der vierte Platz in Imola war wohl nur ein kurzes Aufbäumen, zum dritten Mal in den letzten vier Rennen außerhalb der Top 10.
Pierre Gasly (4): Sogar nur P13 für ihn hinter dem Teamkollegen. Das hat zu einem Teil das Team mit seiner Startplatzstrafe verbockt. Doch auch er selbst war mit P15 im Qualifying weit von dem weg, wo man ihn mittlerweile eigentlich erwartet. Für eine 3 war uns das insgesamt zu wenig.
Kevin Magnussen (3): War von allen Piloten aus den kleinen Teams am besten unterwegs - bis das Team seinen Boxenstopp vermasselte und er hoffnungslos zurückfiel. Zu Punkten hätte es am Ende vermutlich trotzdem nicht gereicht, doch seine Leistung in der ersten Rennhälfte honorieren wir mit der besten Note aller "Hinterbänkler".
Esteban Ocon (3): Ein super Start, dann aber gleich in Kurve 1 vom Teamkollegen abgeräumt - und wenige Kurven später von Bottas direkt noch ein weiteres Mal. Im Ziel trotzdem ein ordentlicher P11 und damit nur eine Position hinter Ricciardo. Was wäre ohne die Zwischenfälle am Anfang drin gewesen? Wir wissen es leider nicht ...
Lando Norris (3): Ein eher unauffälliges Rennen mit P8 am Ende. Ein ordentliches Ergebnis, mehr aber auch nicht - vor allem im Vergleich zum Teamkollegen. Einen Abzug gibt es zudem für die unnötige Strafe im Qualifying, als er seine Runde bei doppelten gelben Flaggen nicht abbrach. Machte sich das Leben so selbst schwer.
Lance Stroll (3): Qualifying und die erste Rennhälfte waren perfekt - dann ging es komplett den Bach runter. Nur P9 am Ende, weil er ein großes Problem mit Graining hatte. Muss sich die Frage gefallen lassen, warum andere Piloten es mit den Reifen hinbekommen haben, er aber nicht. Zwischen Himmel und Hölle, macht am Ende eine 3.
Charles Leclerc (3): Eine bessere Note hat er sich mit seinem Fehler in der letzten Runde ruiniert, der gleich zwei Positionen und das Podium gekostet hat. Zudem mehrere Fehler in den Trainings, im Qualifying seit langer Zeit erstmals wieder hinter Vettel und auch zu Beginn des Rennens langsamer als der Teamkollege. Für uns keine 2.
Carlos Sainz (2): Ein starkes Rennen und mit P5 am Ende wohl das Maximum herausgeholt. Trotzdem ziehen wir ihm (wie auch schon dem Teamkollegen) etwas für die unnötige Strafe im Qualifying ab. Damit hat es nicht ganz zur 1 gereicht. Auch deshalb nicht, weil drei andere Piloten einfach noch etwas besser waren ...
Sergio Perez (1): Im Qualifying zwar langsamer als der Teamkollege, da hatte er allerdings Verkehr auf seiner schnellsten Runde. Im Rennen dann vor allem am Ende als Reifenflüsterer geglänzt, vorher Verstappen in die Verzweiflung und einen Dreher getrieben. Von Leclerc in der letzten Runde im Kampf um P2 nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Sebastian Vettel (1): Vor allem zu Beginn des Rennens hatte man das Gefühl, dass das endlich wieder der "alte" Vettel war. Überragender Start, dazu Hamilton lange hinter sich gehalten. Mitte des Rennens eine kleine Schwächephase, am Ende aber völlig verdient auf dem Podium und im Gegensatz zum Teamkollegen keinen Fehler gemacht.
Lewis Hamilton (1): Kleine Abzüge gibt es für das Qualifying und die durchwachsene erste Runde. Das alles wiegt die zweite Rennhälfte jedoch mehr als auf. Steckte lange hinter Vettel fest, verlor aber nie die Nerven und wartete geduldig auf seine Chance. Im Ziel dann mehr als 30 Sekunden Vorsprung auf den Rest der Welt. Weltmeisterlich!
Beim Großen Preis der Türkei schöpft die Redaktion dieses Mal das komplette Notenspektrum zwischen 1 und 6 aus - und hätte es am liebsten noch erweitert ...