In Imola hat es bei schwierigen Bedingungen kaum ein Fahrer ohne Fehler ins Ziel geschafft - Deswegen hat sich für die Redaktion nur ein Pilot die Note 1 verdient
Nikita Masepin (5): Positiv ist nur, dass der Russe dieses Mal zumindest die Zielflagge gesehen hat. Ansonsten wieder mehrere Dreher am Wochenende, im Qualifying eine halbe Sekunde langsamer als der Teamkollege, im Rennen Letzter mit mehr als einer Minute Rückstand auf den Rest des Feldes. Die Zahlen sprechen für sich.
Yuki Tsunoda (5): Obwohl der Japaner zuvor viel in Imola getestet hatte, war es nicht sein Wochenende. Der Crash im Qualifying ging bereits auf seine Kappe, im Rennen warf er dann mit einem weiteren Dreher mögliche Punkte weg. Das Talent ist da, aber in Imola zahlte der Rookie Lehrgeld.
Nicholas Latifi (5): Ärgerlich, denn bis zum Samstag zeigte der Kanadier seine vielleicht bislang beste Leistung in der Formel 1, war im Training sogar schneller als Russell. Hilft aber wenig, wenn man dann im Rennen in der ersten halben Runde mit zwei Fehlern und einem selbstverschuldeten Crash alles wieder kaputtmacht ...
Valtteri Bottas (5): Der Unfall mit Russell war nicht seine Schuld, das lasten wir ihm gar nicht an. Aber hier macht die reine Pace die Note aus. Im Qualifying nur auf P8, im Rennen im Mercedes sogar überrundet. Inakzeptabel. Außerdem führte seine schlechte Leistung überhaupt erst dazu, dass er mit Russell im Duell war.
Mick Schumacher (4): Auch hier hätte man nach seinem Crash die 5 geben können. Doch letztendlich war es bei schwierigen Bedingungen nur ein Fehler. Davon abgesehen war das für einen Rookie, der zum ersten Mal im Regen gefahren ist, in Ordnung. Vor allem die deutlich bessere Pace als Masepin rettet ihn zudem vor der 5.
George Russell (4): Hier gilt das gleiche wie beim Teamkollegen. Eigentlich eine starke Leistung, kämpfte im Williams sogar um Punkte. Bringt aber nichts, wenn man sich die harte Arbeit dann mit einer übermotivierten Aktion selbst ruiniert. Vor der 5 bewahrt ihn, dass der Unfall nicht zu 100 Prozent seine alleinige Schuld war.
Sergio Perez (4): Starkes Qualifying, im Rennen dann aber zu viele Fehler gemacht und am Ende ohne Punkte geblieben. Einen kleinen "Bonus" gibt es hier, wie auch bei einigen anderen Fahrern, weil er das Auto zum ersten Mal im Regen gefahren ist. So gibt's keine 5, obwohl Punkte im Red Bull natürlich eigentlich Pflicht sind.
Carlos Sainz (4): Auch hier macht's am Ende die Summe der Fehler. Kaum ein anderer Fahrer war so oft neben der Strecke wie der Spanier. Sogar sein Renningenieur ermahnte ihn zwischendurch, etwas "ruhiger" zu werden. Glück gehabt, dass keiner seiner zahlreichen Fehler größere Konsequenzen hatte.
Fernando Alonso (4): Auch der zweite Spanier im Feld bekleckerte sich nicht mit Ruhm. Das erste Mal feuerte er den Alpine bereits auf dem Weg in die Startaufstellung weg, das hätte deutlich übler enden können. Auch das Qualifying war mit P15 nicht gut. Am Ende nur wegen der Strafe für Räikkönen in den Punkten.
Lewis Hamilton (4): Die Pace war natürlich stark, aber eigentlich war der Weltmeister nach seinem Fehler mit einer Runde Rückstand schon komplett raus aus dem Rennen. Ohne rote Flagge hätte er höchstens noch ein paar Pünktchen mitgenommen. Riesiges Glück, dass es noch das Podium wurde. Verdient war es nach dem Fehler eigentlich nicht.
Sebastian Vettel (4): Der Deutsche machte keinen größeren Fehler, das Rennen hat ihm das Team bereits vor dem Start ruiniert. Erst musste er aus der Box starten, dann gab's auch noch eine Strafe. Seine Leistung war in Ordnung, für die 3 insgesamt aber etwas zu wenig, weil das Qualifying mit P13 dazu zu schwach war.
Kimi Räikkönen (3): Ohne die durchaus verwirrende Strafe hätte er die ersten Punkte des Jahres für Alfa Romeo geholt. Seine Leistung war ordentlich, nur der Fehler vor dem Neustart vermasselte dann die Top 10. Reicht insgesamt aber noch für die 3, weil er am ganzen Wochenende schneller als der Teamkollege war.
Antonio Giovinazzi (3): Auch der Italiener hätte die ersten Punkte für Alfa Romeo holen können, wenn es an seinem Auto nach dem Neustart kein Problem gegeben hätte, als er in den Top 10 lag. War zwar etwas langsamer als der Teamkollege, dafür aber recht fehlerfrei. Für das Technikpech kann er nichts, deshalb gibt's eine ordentliche 3.
Daniel Ricciardo (3): Deutlich langsamer als der Teamkollege, aber auch hier gibt's den bereits angesprochenen "Welpenschutz" im neuen Auto. Im Qualifying sogar vor Norris, weil dem seine schnellste Zeit gestrichen wurde. Hat sich bei der Stallorder in den Dienst des Teams gestellt und mit P6 zudem auch selbst wichtige Punkte geholt.
Esteban Ocon (3): In Qualifying und Rennen vor Alonso und ohne größeren Zwischenfall am Sonntag. Ein unauffälliges Rennen, was bei diesen Bedingungen nicht das Schlechteste ist. Wirklich schnell war das allerdings auch nicht, und P9 mit mehr als einer Minute Rückstand ist uns dann etwas zu wenig für eine 2.
Lance Stroll (3): Vettel im Griff gehabt und im Gegensatz zum Deutschen auch der etwas glücklichere der beiden Aston-Martin-Piloten. Ärgerlich, dass er Gasly abseits der Strecke überholte und sich so eine Strafe einhandelte. Zudem in Q3 unaufmerksam, als ihm beide Rundenzeiten gestrichen wurden. Sonst keine größeren Fehler.
Pierre Gasly (2): Starke Leistung in Qualifying und Rennen. Ärgerlich, dass er und das Team sich zu Beginn für die falschen Reifen entschieden haben, dadurch kämpfte er schnell mit stumpfen Waffen. Sonst wäre wohl sogar noch mehr als P7 drin gewesen. Unter den Umständen aber noch ein gutes Ergebnis geholt und keine Fehler gemacht.
Charles Leclerc (2): Kleine Abzüge gibt es unter anderem für den Crash im Training und den Dreher in der Einführungsrunde. Davon abgesehen eine starke Vorstellung mit P4 in Quali und Rennen. Viel mehr ist im Ferrari wohl nicht drin. Wegen der angesprochenen Abzüge geht's allerdings knapp an der 1 vorbei.
Max Verstappen (2): Auch der Niederländer verdient sich für uns trotz seines Sieges "nur" eine 2+, weil er a) im Qualifying hinter Perez gelandet ist und b) den sicheren Sieg fast mit einem Dreher vor dem Neustart noch weggeworfen hätte. Da hat er etwas Glück gehabt. Hat sich nicht aufs Ergebnis ausgewirkt - aber auf unsere Note!
Lando Norris (1): Auch keine glatte 1, aber zumindest mit minimalen Abzügen hat sich der McLaren-Pilot an diesem Wochenende als einziger Fahrer die Bestnote verdient! Den Abzug gibt's für den Fehler im Qualifying, wegen dem seine schnellste Q3-Zeit gestrichen wurde. Im Rennen dann aber eine Glanzleistung ohne gröbere Schnitzer. Sehr gut!