Manche Fahrer galten schon als kommende Weltmeister, scheiterten dann jedoch an ihren Teamkollegen in der Formel 1: Berühmte Beispiele aus der Vergangenheit
1993: Michael Andretti kommt ein Jahr nach seinem IndyCar-Titel zu McLaren in die Formel 1. Dort trifft er auf den dreimaligen Weltmeister Ayrton Senna, der mit fünf Siegen WM-Zweiter wird. Andretti schafft es nur einmal aufs Podium - und beendet seine einzige Formel-1-Saison nicht.
1994: Jos Verstappen als Meister der deutschen Formel 3 wird Teamkollege von Michael Schumacher bei Benetton. Doch wo "Schumi" im B194 Weltmeister wird, fährt Verstappen in zehn Rennen überhaupt nur zweimal unter die Top 3. Danach versandet seine Karriere im Formel-1-Mittelfeld. Sohn Max Verstappen macht es Jahrzehnte später besser.
1997: Für Heinz-Harald Frentzen ist Williams die große Chance. Doch Jacques Villeneuve als Teamkollege stiehlt ihm die Show: Der Kanadier wird Weltmeister, Frentzen "erbt" WM-Platz zwei nach der Disqualifikation von Michael Schumacher. Er holt für Williams nur einen Sieg - und fährt 1999 bei Jordan viel befreiter als WM-Außenseiter.
1998: David Coulthard erzielt 1997 in Australien den ersten Sieg der modernen Silberpfeile. Dann aber dreht sein McLaren-Teamkollege Mika Häkkinen auf und wird zweimal Weltmeister. Coulthard dagegen bleibt in seiner Formel-1-Zeit ohne Titel.
1998: Jan Magnussen bricht auf dem Weg in die Formel 1 viele Rekorde und gewinnt die britische Formel 3 sogar dominanter als Ayrton Senna. Nach eineinhalb Jahren bei Stewart als Teamkollege von Rubens Barrichello aber ist Schluss: Magnussen ist raus aus der Formel 1 - und Barrichello wechselt für 2000 zu Ferrari ...
1999: Alessandro Zanardi kommt mit zwei Meistertiteln aus der US-amerikanischen CART-Serie (zurück) in die Formel 1, macht bei Williams gegen Ralf Schumacher aber keinen Stich: Während der jüngere Schumacher-Bruder mehrfach vorne mitfährt, bleibt Zanardi komplett ohne Punkte. Nach nur einem Jahr ist Schluss.
2001: Der deutsche Nachwuchsfahrer Nick Heidfeld macht sich Hoffnungen auf den Wechsel zu McLaren. Doch dort entscheidet man sich für seinen Sauber-Teamkollegen Kimi Räikkönen, der später für Ferrari Weltmeister wird. Heidfeld dagegen bleibt in seiner gesamten Formel-1-Zeit sieglos.
2003: Antonio Pizzonia hat bei Jaguar einen schweren Stand gegenüber Mark Webber, der 17 Punkte erzielt und WM-Zehnter wird. Pizzonia dagegen punktet gar nicht - und muss vor Saisonende gehen. Er kommt nur noch zu Ersatzeinsätzen bei Williams, kriegt aber kein Stammcockpit mehr.
2008: Heikki Kovalainen ist nach seinem Sieg beim "Race of Champions" und Platz zwei in der GP2 in aller Munde. Sein McLaren-Teamkollege Lewis Hamilton aber ist eine Nummer zu groß: Zwar gewinnt Kovalainen im McLaren ein Rennen, kommt danach aber nicht mehr bei einem Formel-1-Topteam unter.
2008: Viermal in Folge hat Sebastien Bourdais die US-amerikanische ChampCar-Serie gewonnen, als er sich Toro Rosso anschließt. Dort entzaubert ihn Sebastian Vettel, der überraschend ein Rennen gewinnt und 25 Punkte erzielt. Bourdais schafft nur vier Punkte - und fliegt Mitte 2009 raus.
2014: Als Meister der Renault 3.5 steigt Kevin Magnussen mit dem zweiten Platz beim Saisonauftakt bärenstark in die Formel 1 ein. Die Euphorie verpufft schnell: Sein McLaren-Teamkollege Jenson Button holt doppelt so viele Punkte, Magnussen verliert das Cockpit. Bei einem Topteam kommt er danach nicht mehr unter.
2018: Daniel Ricciardo hat bei Red Bull einst Sebastian Vettel vertrieben. Nun wird es ihm selbst zu ungemütlich, weil Max Verstappen der tonangebende Fahrer ist und ihn in der WM geschlagen hat. Das ist der Anfang vom Ende für Ricciardo in der Formel 1: Weder bei Renault noch bei McLaren oder Racing Bulls fasst er nochmal Fuß.
2018: Als GP2-Meister von 2015 startet Stoffel Vandoorne zwei Jahre lang bei McLaren an der Seite von Fernando Alonso. Vor allem in der zweiten Saison wird er vom Altmeister entzaubert. Vandoorne verliert sein Cockpit und kommt nur noch als Ersatzfahrer unter in der Formel 1.
Manche Fahrer galten schon als kommende Weltmeister, scheiterten dann jedoch an ihren Teamkollegen in der Formel 1: Berühmte Beispiele aus der Vergangenheit