Beim zweiten Rennen in Silverstone zieht die Redaktion nur einmal die Bestnote - Ein ehemaliger Weltmeister wird nach einem Fehler mit einer 5 abgestraft
Sebastian Vettel (5): Das schlechte Abschneiden mag nicht nur seine Schuld sein, doch Teamchef Mattia Binotto hat recht, wenn er sagt, dass es vor allem der selbstverschuldete Dreher in der ersten Kurve war, der sein Rennen beeinträchtigt hat. Das Selbstvertrauen scheint dem viermaligen Weltmeister aktuell komplett zu fehlen.
Daniel Ricciardo (4): Wenn wir Vettel für seinen Dreher abstrafen, müssen wir das natürlich auch bei seinem ehemaligen Teamkollegen tun. Der Unterschied: Im Gegensatz zu Vettel hat Ricciardo seinen Teamkollegen eigentlich im Griff. Dazu im Qualifying wieder starker Fünfter. Hilft aber natürlich alles nichts, wenn man es im Rennen wegwirft
Kevin Magnussen (4): Im Qualifying komplett von Grosjean versenkt, 0,7 Sekunden war der Teamkollege in Q1 schneller. Im Rennen der Zwischenfall mit Latifi, für den er zu Recht bestraft wurde. Mildernde Umstände gibt's, weil mit dem Haas aktuell sowieso keine Topergebnisse möglich sind. Eine gnädige 4.
Antonio Giovinazzi (4): Hier gab es in der Redaktion Diskussionen. Im Qualifying immerhin minimal besser als Kimi, weshalb einige für eine 3 votiert haben. Im Rennen dann aber hinter dem "Iceman", der (dank der Strategie) zumindest Grosjean schlagen konnte. Giovinazzi konnte nur die beiden Williams hinter sich lassen. Der Minimalanspruch.
Nicholas Latifi (4): Auch hier tendierten einige in der Redaktion zur 3. Immerhin kam er unmittelbar hinter seinem Teamkollegen ins Ziel und zeigte am Sonntag eine saubere Leistung. Das Genick bricht ihm allerdings das Qualifying. In Q1 fast 0,7 Sekunden langsamer als Russell, das ist eindeutig zu viel.
George Russell (3): Seine große Stärke spielt der Brite im Qualifying aus. Wieder in Q2, mehr ist im Williams nicht zu erwarten. Erneut ist es das Rennen, das ihm Probleme bereitet. Am Ende nur P18 unmittelbar vor dem Teamkollegen. Das ist das Mindestziel für einen, der ein Mercedes-Cockpit will. Mehr aber auch nicht.
Romain Grosjean (3): Wegen des starken Qualifyings hat der Franzose sich die 3 dieses Mal verdient. Startplatz 13 im Haas des Jahrgangs 2020 ist schon eine Leistung. Im Rennen ging es dann aber rückwärts, aus der guten Ausgangsposition konnte er nicht viel machen. Am Ende P16 und damit da, wo man einen Haas erwartet.
Kimi Räikkönen (3): Im Qualifying schon wieder der letzte Platz, doch im Rennen hat der Finne zumindest seine Qualitäten als "Reifenflüsterer" gezeigt. Neben Leclerc und Ocon der einzige Fahrer, der mit einem Stopp durchgekommen ist. Für das gute Umsetzen der Strategie und P15 gibt's von uns deshalb die 3.
Lance Stroll (3): Am Ende nur deshalb vor dem Teamkollegen, weil der noch einen zusätzlichen Stopp einlegte. Im Qualifying rund drei Zehntel langsamer als Ersatzpilot Hülkenberg, das darf einem Stammfahrer eigentlich nicht passieren. Im Rennen fehlerfrei und auf einem ordentlichen P6. Mit Ruhm bekleckert hat er sich aber nicht gerade.
Esteban Ocon (3): Man kann sicher darüber streiten, ob der Franzose sogar eine bessere Note verdient hätte. Für uns ist P8 im Renault aber nicht mehr als eine befriedigende Leistung. Zudem im Qualifying vier Zehntel langsamer als der Teamkollege, dazu eine Strafe kassiert. Für eine 2 muss noch mehr kommen.
Carlos Sainz (3): Im Qualifying langsamer als der Teamkollege und im Rennen ebenfalls klar dahinter. Es gibt allerdings mildernde Umstände: Am Samstag wurde er von einem Kühlproblem eingebremst, im Rennen klemmte es beim Boxenstopp. Mehr als eine 3 können wir für P13 aber trotzdem nicht geben.
Alexander Albon (3): Im Qualifying die übliche halbe Sekunde hinter Verstappen und nur auf P9. Mit solchen Ausgangslagen macht er sich die Sonntage selbst schwer. Mit P5 im Rennen dann gut erholt und gutes Racing gezeigt. Trotzdem: Im Red Bull sollte er mindestens um das Podium kämpfen, wenn er von uns eine 2 haben will.
Daniil Kwjat (3): Im Rennen als Zehnter den Punkt mitgenommen, den eigentlich der Teamkollege verdient gehabt hätte. Doch bei Gasly hat AlphaTauri die Strategie verhauen. Auch im Qualifying zeigte der Franzose wieder, wer 2020 die Nummer 1 bei den Jungbullen ist. Ein ordentliches Rennen von Kwjat, mehr aber auch nicht.
Lando Norris (2): P9 im Rennen unspektakulär, doch mehr war im McLaren an diesem Wochenende wohl nicht drin. Das Team hatte deutlich größere Probleme als vor einer Woche, und Norris war selbst überrascht, dass er überhaupt punktete. Sainz im Qualifying und im Rennen im Griff gehabt, das ist uns die 2 wert.
Pierre Gasly (2): Der Franzose bekommt eine bessere Note als sein Teamkollege, weil er das ganze Wochenende über schneller war und die Punkte auf P11 nur deshalb knapp verpasste, weil das Team ihn beim ersten Stopp viel zu früh an die Box holte. Dazu im Qualifying ein bockstarker Startplatz 7, während Kwjat bereits in Q1 scheiterte.
Nico Hülkenberg (2): Das ganz große Märchen wurde es am Ende nicht mit P7, doch viel mehr kann man beim ersten Rennen nach neun Monaten Pause nicht erwarten. P3 im Qualifying, im Rennen lange vor Stroll, der deutlich mehr Erfahrung im Auto hat. Ein starkes Comeback und hoffentlich nicht sein letztes Formel-1-Rennen!
Valtteri Bottas (2): Im Qualifying schneller als Hamilton, und mit den Reifen der Vorwoche hätte er das Rennen wohl auch gewonnen. Am Ende dann allerdings hinter Verstappen und auch Hamilton, gegen den er sich auf stumpfen Waffen nicht mehr verteidigen konnte. Nach dem Rennen zu Recht verärgert, denn viel hat er nicht falsch gemacht.
Lewis Hamilton (2): Rückblickend hatte er die bessere Strategie als sein Teamkollege. Das brachte ihm zumindest noch P2 und damit das Maximum, das für die strauchelnden Mercedes dieses Mal drin war. Starkes Reifenmanagement im Rennen. Im Qualifying allerdings hinter Bottas, deshalb kann es für uns keine 1 sein.
Charles Leclerc (2): Hier hätten einige sogar die 1 gezogen, doch die Mehrheit war am Ende für eine 2. Den Abzug gibt es fürs Qualifying, wo er nicht über P8 hinauskam und sogar hinter Gasly landete. Im Rennen die Einstoppstrategie aber perfekt umgesetzt und mit P4 erneut mehr herausgeholt, als der Ferrari eigentlich zulässt.
Max Verstappen (1): Da gibt es keine zwei Meinungen: Wer die "unschlagbaren" Mercedes bezwingt, der kann nur die Bestnote bekommen! Wer das Haar in der Suppe sucht, der könnte im Qualifying fündig werden, wo es "nur" Startplatz 4 war. Das hat er aber beim Start direkt korrigiert. Eine meisterhafte Vorstellung am Sonntag.
Beim zweiten Rennen in Silverstone zieht die Redaktion nur einmal die Bestnote - Ein ehemaliger Weltmeister wird nach einem Fehler mit einer 5 abgestraft