Die Redaktion begründet: Warum ein Außenseiter Mann des Rennens war und Ricciardo doch nur eine 2 kassiert
Lance Stroll (5): Weil Williams nur einen neuen Frontflügel pro Auto hatte, durften die Piloten auf keinen Fall crashen. Doch genau das tat der Kanadier in Q2 und ruinierte sich sein gutes Qualifying, weil er dank des neuen Flügels aus der Boxengasse starten musste. In Ungarn der Todesstoß!
Marcus Ericsson (5): Zwar war der Schwede im Qualifying besser als Teamkollege Leclerc, doch dass er in der ersten Kurve über Daniel Ricciardo rumpelte und nach einem weiteren Ausritt in Kurve 2 dem Feld hinterherfahren musste, war absolut unnötig.
Charles Leclerc (4): Dass er das Qualifying im Regen verwachst hat, hat er selbst zugegeben. Dass er am Start zwischen die beiden Force Indias geriet, war hingegen einfach Pech. Weil sein Auto damit nachhaltig beschädigt war, konnte er keine weitere Talentprobe abgeben.
Sergio Perez (4): Die Berichte über die Insolvenz seines Teams und Perez' Beteiligung daran bestimmten sein Wochenende. Sportlich konnte sich der Mexikaner nicht in Szene setzen und war nach dem schwachen Qualifying (P19) im Rennen chancenlos. Die Kollision mit Leclerc am Start hätte er vermeiden können.
Esteban Ocon (4): Die Frage ist: Wie gut - oder eher schlecht - war der Force India an diesem Wochenende? Denn dass auch Ocon in Qualifying und Rennen weit hinten war, spricht eher gegen das Fahrzeug. Beide Fahrer gleich zu bewerten, ist in einem höhepunktlosen Rennen die logische Konsequenz.
Sergei Sirotkin (4): Hat zumindest nichts kaputtgemacht, das muss man ihm zugutehalten. Im Regen-Qualifying nach dem Crash-Verbot des Teams auf verlorenem Posten. Im Rennen nur Statist, aber er kann auch die beste Leistung seines Lebens zeigen und würde mit dem Auto keine Punkte holen.
Valtteri Bottas (4): Hat eigentlich den perfekten "Wingman" gespielt und Hamilton den Rücken freigehalten, indem er Vettel aufgehalten hat. Für die dummen Kollisionen mit Vettel und Ricciardo gibt es natürlich deutliche Abzüge. Da muss er an die Konstrukteurs-WM denken!
Nico Hülkenberg (4): Das schwache Qualifying ist teilweise seinem Team anzulasten, weil es im wichtigsten Moment Probleme mit der Betankung gab. Im Rennen beging Renault dann einen taktischen Fehler und wechselte in der VSC-Phase die Reifen. Dem Deutschen gelang es jedoch nicht, diese Handicaps zu kompensieren.
Stoffel Vandoorne (4): Knapp an einer 3 vorbei! Der Belgier fuhr einen guten Start und war fast auf Augenhöhe mit Fernando Alonso, als sein Getriebe den Geist aufgab. Dass er trotzdem langsamer als der Spanier war und das Qualifying verhaute, spricht gegen eine bessere Note.
Romain Grosjean (3): Sein Manöver nach dem VSC gegen Alonso war clever, sein restliches Rennen durchwachsen. Wurde im Qualifying von Verstappen um eine bessere Ausgangsposition gebracht, verlor aber am Start weitere Positionen. Da muss mehr kommen, will er seinen Platz bei Haas behalten.
Max Verstappen (3): Rang sieben im Qualifying war eine Enttäuschung, doch vielleicht geht der Red Bull im Regen doch nicht so gut, wie man immer behauptete. Nach dem Start brachte er sich wieder in die übliche Red-Bull-Position, bevor sein Motor zum Ärger von Teamchef Christian Horner bereits nach fünf Runden schlappmachte.
Brendon Hartley (3): Der Einzug in Q3 unter schwierigen Bedingungen war endlich einmal wieder ein längst nötiges Glanzlicht. Mit seinem brillanten Teamkollegen konnte er aber weder am Samstag noch am Sonntag mithalten, sodass am Ende wieder keine Top-10-Platzierung dabei heraussprang.
Carlos Sainz (3): Ähnlich war es beim Spanier, der nach einem tollen Qualifying (P5) zurückgereicht wurde. Für Rang neun gab es aber immerhin noch zwei Punkte, sodass es auch bei uns für eine ordentliche Bewertung reicht. Vor Alonso und Magnussen hätte er aber schon landen müssen, damit es mehr gibt.
Fernando Alonso (3): Mit seinem achten Platz zum Geburtstag kann der nun 37-Jährige sicherlich leben. Dass er sich nach dem VSC von Grosjean abkochen lässt und auch noch beschwert, hat ihm bei Haas keine Freunde eingebracht, immerhin sah er nach dem Rennen ein, dass er im Unrecht war.
Kimi Räikkönen (3): Am Start darf er sich auf besseren Reifen nie von Vettel überholen lassen, das hat seine Strategie versaut. Zwei Stopps sind in Ungarn auf jeden Fall nicht gerade glücklich geplant von Ferrari, doch dass er noch an seinen Teamkollegen herankam, war der Tatsache geschuldet, dass dieser von Bottas aufgehalten wurde.
Kevin Magnussen (2): Der Däne mausert sich teamintern zum Führungsfahrer. Mit einem starken Start legte er den Grundstein für ein weiteres solides Ergebnis und hat damit gegenüber Günther Steiner gute Argumente gesammelt, wenn der in der Pause über die Fahrerpaarung für 2019 nachdenkt.
Sebastian Vettel (2): Den Sieg hat er am Samstag im Qualifying verloren, denn gegen Hamilton war im Rennen kein Kraut gewachsen. Die Chance war nach einem guten Start dennoch da - dass sein Team den Boxenstopp versaut, kann er nicht ahnen. Danach hinter Bottas abgewartet, bis dessen Reifen eingingen. Mehr war nicht drin.
Daniel Ricciardo (2): Nein, der offizielle Mann des Rennens bekommt keine 1. Dass sich Stroll im Qualifying vor ihm dreht, war Megapech, dennoch fehlte zur absoluten Spitze etwas. Seine Manöver im Rennen waren klasse, dennoch waren es nur die Fahrzeuge, die er sowieso überholen muss. Gegen Bottas hätte er etwas besonnener sein können.
Lewis Hamilton (1): Hat schon wieder ein Rennen gewonnen, das er nicht hätte gewinnen dürfen, doch Hamilton war punktgenau da, als es darauf ankam. Seine unerwartete Pole im Regen war der Schlüssel zum Sieg. Dadurch hatte er am Ende im Rennen deutlich leichteres Spiel.
Pierre Gasly (1): Unser Mann des Wochenendes ist aber der Franzose! Verstappen im Regen gebügelt, souverän Rang sechs nach Hause gefahren und als einziger Fahrer außerhalb der Top-3-Teams nicht überrundet worden. Mehr kann man mit seinem Material gar nicht verlangen!
Die Redaktion begründet: Warum ein Außenseiter Mann des Rennens war und Ricciardo doch nur eine 2 kassiert