Die Höhepunkte des Italien-Grand-Prix 2014: Nico Rosberg beißt sich an Lewis Hamilton die Zähne aus - Ausfall für Ferrari beim Heimspiel
Start zum Grand Prix von Italien: Lewis Hamilton (Mercedes) kommt wegen einer schlecht kalibrierten Kupplung nicht gut weg und fällt hinter Teamkollege Nico Rosberg, Kevin Magnussen (McLaren) und Felipe Massa (Williams) auf Platz vier zurück. Valtteri Bottas (Williams) rutscht sogar von P3 auf P11 ab.
Und wieder einmal passen nicht alle 22 durch die Rettifilo-Schikane: Daniel Ricciardo (Red Bull) und Esteban Gutierrez (Sauber) müssen geradeaus.
Sowohl Massa als auch Hamilton gehen in der fünften Runde endlich an Magnussen vorbei. Für McLaren ist das Tempo von Mercedes und Williams im Renntrimm zu hoch.
Spitzenreiter Rosberg hat zu Beginn der sechsten Runde bereits 3,8 Sekunden Vorsprung.
In der sechsten Runde der erste von zwei Ausfällen, als Max Chilton (Marussia) in der Variante della Roggia die Segel streicht. "Ganz klar mein Fehler", gesteht er. "Ich wollte möglichst spät bremsen, um vor Grosjean zu bleiben."
Kurz nachdem Rosberg bei einem Fehler in der Rettifilo-Schikane 1,7 Sekunden liegen lässt, legt sich Hamilton Massa zurecht - und dreht bei freier Fahrt sofort die bis dahin schnellste Runde im Rennen.
Nach dem schlechten Start veranstaltet Bottas muntere Überhol-Festspiele. Erstes Opfer: Nico Hülkenberg (Force India), der in Monza ein einsames Rennen fährt und zum zweiten Mal 2014 ohne WM-Punkte bleibt.
In der 16. Runde muss Alonso dran glauben. Bottas ist bereits Siebter.
Für das Manöver gegen Jenson Button (McLaren), der am Ende Achter wird, muss Bottas nur einmal kurz auf sein DRS-Knöpfchen drücken.
Dessen Teamkollege Magnussen macht dem Finnen das Leben schon schwerer und drängt ihn in der 31. Runde ab. Bottas schnappt sich Magnussen wenig später; die FIA bleibt trotzdem gnadenlos und spricht fünf Sekunden Zeitstrafe aus. Das wirft den Dänen vom siebten auf den zehnten Platz zurück.
Rosberg und die Rettifilo-Schikane, die Zweite: Just als sich Hamilton zum ersten Mal auf 0,7 Sekunden (und damit ins DRS-Fenster) heranpirscht, unterläuft dem Deutschen 20 Runden später noch einmal der gleiche Fehler. Führungswechsel! Irritierend: Mercedes-Sportchef Toto Wolff bringt das zum Lächeln.
Gleiche Stelle, ein paar Sekunden später: Alonso rollt an zehnter Stelle liegend mit Hybridschaden aus. Für den Spanier ist der erste technisch bedingte Ausfall überhaupt, seit er für Ferrari fährt - und das ausgerechnet beim Heimspiel der Scuderia.
Das heißeste Duell des Rennens, Seite an Seite durch Lesmo: Perez und Button fighten um den achten Platz (der wegen Magnussen zu P7 werden sollte). Ein paar Mal scheint der McLaren schon vorbei zu sein, aber der Mexikaner kann im Infight der Ex-Teamkollegen immer wieder kontern. "Großartig, wie du das machst", jubelt sein Renningenieur am Funk.
... später auch gegen Teamkollege Vettel, im Duell um den fünften Platz, dank der um acht Runden frischeren Reifen. Beeindruckende Red-Bull-Statistik: Mit Ausnahme von Hockenheim ist Ricciardo 2014 noch nie hinter dem Deutschen ins Ziel gekommen!
Am Samstag der erste sechste Motorwechsel der Saison und damit nur der 21. Startplatz, am Sonntag tolle Aufholjagd und die Schrecksekunde des Rennens, als bei 350 km/h die Bremsen versagen. Aber Daniil Kwjat (Toro Rosso) bleibt cool - und kommt als Elfter ins Ziel. Auf einen WM-Punkt fehlen letztendlich 3,8 Sekunden.
Selbst ein Bremsplatten nach einem Verbremser kann Hamilton nicht mehr stoppen: Zwar werden aus 4,6 Sekunden Vorsprung in der 36. Runde noch 2,9 vor Beginn der 53. und letzten, aber der Mercedes-Pilot gewinnt verdient vor Rosberg, Massa, Bottas und den beiden Red Bulls.
80.000 Zuschauer jubeln den drei Erstplatzierten auf dem wahrscheinlich schönsten Podium der Formel 1 zu. "Die ganze Start-Ziel-Gerade ist voll mit Fans", schwärmt Hamilton. "Ihr macht dieses Rennen aus!"
Die Höhepunkte des Italien-Grand-Prix 2014: Nico Rosberg beißt sich an Lewis Hamilton die Zähne aus - Ausfall für Ferrari beim Heimspiel